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Der Abiturient Konstantin Spyrou sammelt in seinem "Gap Year" (Lebens)Erfahrungen

Von Tom Marquas
29.7.2022 Schermbeck. Das Abitur ist für viele Menschen ein Meilenstein im Leben, auf den sie schon früh hingearbeitet haben. Doch was passiert eigentlich hinterher? Nachdem uns bereits Rebecca Riffer erzählt hat, wie sie die Zeit nach dem Abitur nutzen wird, haben wir einen weiteren jungen Erwachsenen nach seinen Plänen gefragt.
Konstantin Spyrou hat ebenfalls in diesem Jahr sein Abitur gemacht und plant, ein "Gap Year" *, also ein Jahr der freien Gestaltung, zu machen. Seine Reise führt ihn zu seinen Wurzeln, nach  Griechenland nämlich.

Heute fliegt er zunächst nach Athen, um dort im ersten Monat einen griechischen Sprachkurs zu besuchen. Neue Sprachen zu lernen habe ihm schon immer viel Spaß gemacht. Auch in der Schule hat er mehrere Sprachen gelernt. „Für mich ist Französisch die schönste Sprache, Griechisch aber die Natürlichste,“ sagt Konstantin.
Die griechische Sprache bedeutet ihm besonders viel, da es: „Die Muttersprache meiner Großeltern ist“. Der junge Mann hat sich bewusst für Griechenland entschieden, weil ihn viel Emotionales mit dem Land verbindet. Ein großer Teil seiner Familie wohnt verteilt in ganz Griechenland. Tanten, Onkel, Cousinen - manche dieser Angehörigen hat er noch nie gesehen, andere wiederum schon. Vor allem seine Großeltern bringt er mit der Sprache in Verbindung. Viele Male hat er sie schon nahe der Stadt Thessaloniki im Norden des Landes besucht und immer wieder hat er ihnen zugehört, wie sie griechisch sprechen. Für ihn löse die Sprache tiefe Gefühle aus und deshalb möchte er sie lernen. Er würde sich gerne mit seinen Großeltern auf griechisch unterhalten und sie mit seinen Kenntnissen überraschen.
Da die Sprachkurse immer nur bis mittags gehen, plant er nachmittags die Stadt zu erkunden, die für ihn als Dorfkind besonders interessant sei, wie er sagt. Dort wird er auch, Aimilia aus Athen, wiedertreffen, die bis vor kurzem für rund ein Jahr bei einer Gastfamilie in Schermbeck gelebt hat (Wir berichteten). Während seines Aufenthaltes in Griechenland ist es ihm besonders wichtig, sich mit der griechischen Kultur auseinander zu setzen, Einheimische kennen zu lernen und sich sowohl kreativ als auch produktiv einzubringen, wo auch immer es geht. Wohnen wird er in dieser Zeit in einem Air-B&B.
Nach dem er den Sprachkurs beendet hat, steht ein einmonatiges und unbezahltes Praktikum bei der Nichtregierungsorganisation „Generation 2.0 RED“ in Athen an, die sich besonders mit den Themen Diversität, Menschenrechte und Gleichberechtigung beschäftigt. Seine Aufgaben werden vornehmlich die Betreuung, Planung und Durchführung von Projekten zur Förderung von migrantischen Frauen umfassen. Nach rund 30 verschickten Bewerbungen an verschiedenste Adressen, darunter mehrere deutsche Auslandsschulen, griechische Politikerinnen und Politiker und einer deutschsprachigen Zeitung, freut sich Konstantin nun auf sein Praktikum.


Für seinem letzten Monat in Griechenland konnte er sich einen Platz als Gaststudent an einer Universität in Thessaloniki sichern. Ihn interessieren dort besonders Vorlesungen der Geisteswissenschaften und Sprachen. Nebenbei hat er die Möglichkeit, seine Großeltern zu besuchen, die in einem kleinen Dorf nahe der albanischen Grenze wohnen. Er würde gerne mehr über die Familiengeschichte erfahren und dabei viel Zeit mit seinen Großeltern verbringen.
In Griechenland war Konstantin schon länger nicht mehr, obwohl in den letzten Herbstferien eigentlich ein Familienurlaub auf der griechischen Insel Kreta geplant war, der aufgrund eines kuriosen Missverständnisses aber nicht angetreten werden konnte. In jungen Jahren bekam er nämlich die griechische Staatsbürgerschaft und besitzt seitdem sowohl den deutschen, als auch den griechischen Pass. Eigentlich ist eine doppelte Staatsbürgerschaft nicht ungewöhnlich. Da es in Griechenland aber eine allgemeine Wehrpflicht für alle jungen Männer nach dem Abschluss der Schule gibt, ähnlich wie es bis Ende 2010 auch in Deutschland der Fall war, hätte Konstantin laut griechischer Behörden eigentlich den Wehrdienst antreten müssen. So wurde es ihm schriftlich mitgeteilt, nachdem ihn griechische Soldaten am Wohnort seiner griechischen Familie nicht auffinden konnten. Aus Angst, Konstantin würde von dem Militär auf Kreta eingezogen werden, entschied sich die Familie, nicht nach Griechenland zu reisen. Da ihm zu dem Zeitpunkt allerdings schon klar war, dass er nach der Schule nach Griechenland reisen möchte, musste die Situation geklärt werden. Die griechischen Behörden erlaubten nicht, die griechische Staatsbürgerschaft aufzugeben, woraufhin eine lange Auseinandersetzung mit dem Generalkonsulat Griechenlands in Düsseldorf begann. Schlussendlich musste er nachweisen, dass er bereits sein ganzes Leben in Deutschland wohnt, da die Wehrpflicht nur für griechische Staatsbürger mit griechischem Wohnsitz gilt. Nach mehreren Terminen im Konsulat kam final die Bestätigung, dass die Wehrpflicht in seinem Fall außer Kraft tritt.
An Weihnachten möchte Konstantin wieder zuhause sein, was aber nicht bedeutet, dass sein "Gap Year" damit zu Ende ist. Er plant noch mehrere Stationen in Europa, darunter Bonn und Berlin, London, Brüssel und Paris. Überall möchte er weitere Praktika mit überwiegend politischem und kulturellem Inhalt absolvieren, die ihm einen Einblick in verschiedene Bereiche der Berufswelt ermöglichen. Durch sein "Gap Year" erhofft sich Konstantin daneben außerdem Zeit zur Orientierung, zum Sammeln von Erfahrung und zum Reisen.

Ein verpflichtendes soziales Jahr, so wie es Bundespräsident Steinmeier vor mehreren Wochen forderte, sieht er eher kritisch. Er erkennt zwar an, dass ein solches Jahr ein guter Beitrag für die Gesellschaft sei und jungen Menschen dabei helfe, den Horizont zu erweitern, merkt aber auch an, dass es ein großer Eingriff in die persönliche Freiheit wäre, weil ein soziales Pflichtjahr vielen nicht in den Plan für die Zukunft passe. Er führt dabei sich selbst als Beispiel an, da er seine Zeit nach dem Abitur auch ohne den Vorschlag des Bundespräsidenten sinnvoll und ihm Interesse der Allgemeinheit nutze, so wie viele andere Menschen in seinem Alter auch. Ihm würde ein soziales Pflichtjahr nur daran hindern, seinen eigenen Weg zu gehen. Er findet es wichtiger, ehrenamtlich tätige junge Erwachsene zu würdigen und zu fördern und insgesamt mehr Möglichkeiten auf freiwilliger Basis zu schaffen.


*Das Gap Year kommt ursprünglich aus England bedeutet wörtlich übersetzt "Lückenjahr". Heutzutage legen viele junge Menschen ein Gap Year im Ausland ein, aber auch bei weiteren Altersgruppen findet das Gap Year immer mehr Anklang. Es handelt sich hierbei um eine Pause zwischen zwei Lebensphasen (z.B. zwischen Schule und Studium) oder vom Arbeitsalltag – diese muss nicht zwingend ein ganzes Jahr dauern. Ein Gap Year kannst du zum Beispiel nach dem Abitur machen, um dir Zeit für dich zu nehmen, Auslandserfahrungen zu sammeln und über deine Zukunft nachzudenken. Oder sehnst du dich nach einer Auszeit im Ausland vom stressigen Berufsalltag, möchtest deine Karriereplanung neu überdenken oder dich beruflich neu orientieren? Auch dann kann ein Gap Year hilfreich sein.
Quelle:https://www.wege-ins-ausland.de

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