Spontane Spendenaktion syrischer Frauen hinterließ strahlende Gesichter bei den Akteurinnen

14.3.2023 Schermebck (geg). Am Samstag erfreuten sich viele Menschen an einem Stand von syrischen Frauen vor der Volksbank Hauptstelle. Denn diese hatten in vielfältigster Weise den Kochlöffel geschwungen und von 10 bis 13.30 Uhr allerlei süße und herzhafte Leckereien zum Kauf angeboten. Danach war alles restlos ausverkauft, zurück blieben strahlende Gesichter der Akteurinnen. Denn die Besucherinnen und Besucher waren begeistert und zeigten sich äußerst spendenfreudig. Der Erlös kommt den Erdbebenopfern in den Städten Aleppo und Afrin, die völlig zerstört sind, zugute.
Organisiert wurde die Aktion innerhalb weniger Tage von Mouna Khawaja. Die Wahlschermbeckerin ist Libanesin. Die verheiratete Mutter zweier Kinder lebt seit 12 Jahren mit ihrer Familie in Schermbeck. Mouna Khawaja ist als Lehrerin in einer Schule in Recklinghausen angestellt und gibt dort arabisch - muttersprachlichen Unterricht. Dadurch hat sie Kontakt zu syrischen Menschen und: “Ich habe die Schrecken des Krieges selbst am eigenen Leib kennengelernt“. Das jetzt in den vom Krieg teilweise zerstörten Gebieten auch noch das Erdbeben hinzugekommen ist, verursachte bei den geflüchteten Familien, die sich hier befinden ein weiteres großes Leid. Etwas, was noch dadurch vergrößert werde, dass zum einen die Hilfe bei den Menschen nicht ankommt, beziehungsweise – man mag es kaum glauben- dass nach Angaben Khawajas diese dafür bezahlen müssen und zum anderen, dass die Familien die hier sind nur über wenig Geldmittel verfügen und nicht wirklich etwas in die Heimat schicken können. Mouna Khawaja sagt: “Die Politiker verkaufen die gespendeten Hilfsmittel und haben auch die Hände auf den Bankkonten“. Korruption sei dort an der Tagesordnung. Man habe aber Wege gefunden, Spenden nach den eigenen Möglichkeiten, persönlich in die Gebiete zu bringen
Die Idee dieser Spendenaktion hat Mouna Khawala auch in Waltrop mit großem Erfolg verwirklicht. Das habe sie positiv gestimmt, das auch hier durchzuführen und die entsprechende Erlaubnis der Gemeinde einzuholen, erzählte sie. Zwar fielen zwei Tage vorher „Köchinnen“ durch Krankheit aus, aber sie hat unter ihren Freundinnen schnell Ersatz gefunden.
Aufgrund des großen Erfolges soll die Aktion wiederholt werden. Der Termin steht noch nicht fest, aber wir werden berichten.

Bilder aus Aleppo und Afrin