Verbesserung der nächtlichen Notarztversorgung für Schermbeck

22.5.2023 Schermbeck Presseinformation der GrünenFraktion bzgl. der Finanzierung der Notarztversorgung

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Rexforth,
am 2.10.2019 hat der Haupt-und Finanzausschuss der Gemeinde den Entwurf des Rettungsdienstbedarfsplans für den Kreis Wesel zur Kenntnis genommen. Im Laufe der Diskussion im Kreistag und aufgrund der Stellungnahmen der Bürgermeister von Xanten und Rheinberg kristallisiert sich jetzt ein Erhalt des nächtlichen Notarztstandortes am St. Josef-Krankenhaus in Xanten heraus, der aber von der Krankenkassen nicht finanziert wird, weil der Gutachter ihn nicht für erforderlich hält und als „Komfortausstattung“ bezeichnet.

Die Kosten für diesen Standort sollen nunmehr nach Beschluss des Kreistages am 1.6.2023 zwischen dem Krankenhaus, den Kommunen Rheinberg und Xanten und dem Kreis Wesel aufgeteilt werden. Auf den Kreis entfielen EUR 158.000 p.a., festgeschrieben für die nächsten fünf Jahre. Diese Summe wäre über die Kreisumlage von der Gemeinde Schermbeck mitzutragen.

Derzeit erfolgt die nächtliche Notarztversorgung für Schermbeck wechselweise von den Notarztstandorten EVK Obrighoven und Marienhospital. Die empfohlene Höchsteinsatzreaktionszeit von 15 Min. ist Standard, darunter geht es wohl schon aufgrund der Entfernung kaum.

In seiner Stellungnahme zum Rettungsdienstbedarfsplan führte der Bürgermeister von Xanten Einsatzreaktionszeiten von drei bis neun Minuten an. Diesen Standard will man in Rheinberg und Xanten verständlicherweise weiterhin haben, die gänzliche Finanzierung aber nicht übernehmen. Die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Schermbeck würden eine ähnlich gute Versorgung mit Sicherheit begrüßen.

Es kann nicht sein, dass die Gemeinde Schermbeck über die Kreisumlage eine „Komfortausstattung“ mitfinanziert, während sich die Schermbecker mit dem Mindeststandard begnügen müssen. Im Rahmen der Gleichbehandlung fordern wir Sie auf, bei den Verantwortlichen des Kreises auf eine deutliche Verbesserung der nächtlichen Notarztversorgung für die Schermbecker Bevölkerung zu dringen und das noch vor der endgültigen Beschlussfassung durch den Kreistag am 1.6.2023.

Stefan Steinkühler
(Fraktionsvorsitzender)