RWW stellt antike römische Wasserleitung aus

21.6.2019 Mülheim (pd). Ein fast 2000 Jahre altes Teilstück einer römischen Wasserleitung ist jetzt auf dem Vorplatz des Aquarius Wassermuseums der RWW in Mülheim an der Ruhr zu sehen - ein spektakuläres Zeugnis antiker Wasserversorgung. Das knapp zwei Meter große und über sechs Tonnen schwere Segment wurde mit einem Spezialtransport aus Köln angeliefert. Andreas Macat, Leiter von Aquarius und Haus Ruhrnatur ist erfreut angesichts der pünktlichen Ankunft: „Bei der Verkehrssituation auf der Autobahn A3 weiß man nie genau, ob ein Zeitplan eingehalten werden kann. Umso schöner, dass es heute geklappt hat.“
Bei Straßenbauarbeiten war vor drei Jahren in Hürth ein Abschnitt der sogenannten Eifelwasserleitung aus römischer Zeit freigelegt worden. Es handelt es sich um eine unterirdische Freispiegelleitung aus dem 1. Jahrhundert mit einer Tagesleistung von 20.000 Kubikmeter, die frisches Quellwasser aus der Eifel nach Köln leitete. Mit einer Länge von knapp 100 Kilometern gilt sie als Meisterleistung der Ingenieurskunst, die in der Antike nur von der Leitungstrasse Karthagos übertroffen wurde.
Die freigelegte Leitung wurde in 20 Segmente aufgeteilt, fachgerecht nach denkmalpflegerischen und konservatorischen Gesichtspunkten restauriert. Das Konzept wurde von einem Team aus Vertretern der Denkmalbehörden, Archäologen und Restauratoren entwickelt, die Umsetzung hat federführend die Handwerkskammer Köln/ Bildungszentrum Butzweilerhof übernommen. Ein Abschnitt der antiken Wasserleitung wurde RWW überlassen. Auch andere öffentliche und private Träger haben einzelne Segmente erhalten.
Macat erläutert, welche begleitenden Maßnahmen für eine dauerhafte Ausstellung noch anstehen: „Ein Schutzbau soll das Objekt vor Witterungseinflüssen schützen. Über den geschichtlichen Kontext, die Bergung und Restaurierung wird künftig eine Informationstafel Aquarius-Besucherinnen und -besuchern Aufschluss geben.“

Präsentieren sich neben dem antiken Bauwerk: (v.l.) Gudrun Schmitz, Bezirksregierung Köln, Prof. Hans Hermann Hofstadt, Architekt des Schutzbaus, Ramon Steggink, RWW-Pressesprecher und Andreas Macat, Leiter des Aquarius

Mit der nebenan im umgebauten Wasserturm befindlichen Ausstellung möchte RWW Menschen für das Thema Wasser begeistern: Es zu schützen ist eine Aufgabe, die jeden von uns angeht. Ob einfach nur zum Trinken, im Haushalt, in der Freizeit, für Industrie, Verkehr oder zur Herstellung von Produkten - Wasser ist unverzichtbar. Aufklärung über die Bedeutung von Wasser und den Gewässerschutz ist zentrales Anliegen. „Und hierzu passt auch die Präsentation des Teilstücks der antiken Wasserleitung. Sie reiht sich in unsere bestehende Ausstellung ein und rundet sie sinnvoll ab“, ergänzt Macat abschließend.

 

Kaum eine andere Epoche wie die römische Antike zeigt so klar, wie wichtig Wasser für die Entwicklung von Kultur, Zivilisation und urbanem Leben ist. Schon vor 2000 Jahren erkannten die Römer den Wert frischen Trinkwassers. Für die Versorgung der Stadt Köln bauten sie in nur fünf Jahren eine fast 100 Kilometer lange Wasserleitung - eine technische Glanzleistung.

Die RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH
RWW ist ein Wasserversorger und -dienstleister mit Sitz in Mülheim an der Ruhr. Mit 440 Mitarbeitern werden 900.000 Menschen, Industrie und Gewerbe im westlichen Ruhrgebiet und dem angrenzenden Münsterland mit jährlich rund 75 Millionen Kubikmetern bestem Trinkwasser versorgt. Hierfür stehen acht Wasserwerke, 13 Wasserbehälter und ein 3.000 Kilometer langes Verbundnetz zur Verfügung.
Beliefert werden die Kommunen Mülheim, Oberhausen, Bottrop, Gladbeck, Dorsten, Reken und Velen sowie Teile von Raesfeld, Gescher und Schermbeck und als Vorlieferant Wülfrath, Velbert, Ratingen und Borken.
Zu Aufklärungszwecken betreibt RWW das Haus Ruhrnatur und Aquarius Wassermuseum. An beiden Standorten erhalten Besucher auf unterschiedlichste Weise Informationen zur Trinkwasserversorgung und zum vorbeugenden Gewässerschutz. Ziel ist, Wasserthemen erleb- und anfassbar zu machen und so das Bewusstsein für Umweltthemen zu schärfen.