Früh aufstehen für den Kirchgang das gehört dazu

9.9.2019 Uefte-Overbeck (geg). Heute morgen waren die Uefter Trachtenschützen schon recht früh unterwegs.

Der eine oder andere etwas angeschlagen, aber der Kirchgang mit der anschließenden Kranzniederlegung am Ehrenmal, Frühstück an der Kirche, und der Besuch des Marienheims muss sein, das hat Tradition

Nach dem feierlichen Gottesdienst in der Ludgeruskirche am Montagmorgen trafen sich die Uefter nach alter Tradition am Ehrenmal zur Kranzniederlegung und zum Gedenken.
Leider war die bestellte Mikroanlage nicht vor Ort, so dass Christoph Möllmann, erster Reckenmeister die Rede ohne Mikro halren musste.
Hier ist sie im Original für diejenigen, die sie nicht verstehen konnten.
(…)Wieder sind fünf Jahren vergangen und wieder machen wir hier mit unserem festlichen Zug am Ehrenmal halt, um den Kriegsgefallenen und Verstorbenen zu gedenken.
Ist es eigentlich noch zeitgemäß hier immer wieder Halt zu machen und einen Kranz niederzulegen?
Müssen wir wieder an die Vergangenheit und die Geschichte der Deutschen, die Grauen und Folgen der beiden Weltkriege und deren Tote erinnern?
Wir leben nunmehr seit 70 Jahren in Frieden. Sollten wir nicht einfach nach vorne schauen und die Vergangenheit ruhen lassen?
Sind wir in Deutschland in Europa sicher vor Krieg, vor Terror, Flucht und Vertreibung?
Gehen wir nach 70 Jahren einen anderen Weg, ohne Krieg, tolerant allen gegenüber, demokratisch mit Wohlstand und Gerechtigkeit für jeden?
Dieser Weg wäre ein sehr guter Weg. Ein einiges Europa würde uns mit dieser Idee weiterbringen, nicht nur wirtschaftlich, nein auch kulturell, menschlich und in Freiheit.
Alles auf der Welt ist Geschichte und hat eine Geschichte. Wenn wir uns damit befassen, was können wir gewinnen?
Nichts ist denkbar ohne ein Vorher, welches nicht wir, sondern andere gemacht haben. Lange vor uns sind Entscheidungen getroffen worden, die uns auch binden. Dazu zählt auch Schuld, die wir nicht selbst auf uns geladen haben, an der wir aber heute noch zu tagen haben.
Wir haben zwar unsere Vorgeschichte nicht gemacht, wir können nichts dafür wie sie verlaufen ist, aber ich glaube, dass wir heute besser als unsere Vorfahren wissen, was zum Beispiel an unseren Entscheidungen falsch und was richtig gewesen ist. Es muss stets der Blick auf die Konsequenzen geworfen werden.
Vor 90 Jahren erreichte die NSDAP bei Landtagswahlen gerade einmal 10 Prozent der Stimmen. Zehn Jahre später setzte ihr Parteivorsitzender ganz Europa in Brand. Heute können wir darüber oft nur mit dem Kopf schütteln, über die Einstellungen, Urteile und eben auch über die Entscheidungen von früher.
In diesem Sinne sind wir heute sozusagen Geschichtsgewinner, oder könnten es sein, wenn wir bereit sind zu lernen und genau hinzuschauen.
Unser Frieden, unsere Freiheit unser Wohlstand- was vielen Menschen auf der Welt so dringend fehlt, ist von Menschenhand mühsam errichtet worden. Er ist zerbrechlich, wie alles Menschenwerk und muss verteidigt und wo nötig, neu errungen werden.
Es gibt kein Ende in dieser Geschichte, keinen Schluss und es zeigt uns, dass es nie zu spät ist, das Leid und das Unglück in der Welt zu wenden. Dafür ist das Ehrenmal auch ein Mahnmal.
Es mahnt dass politische und gesellschaftliche Bestrebungen hin zu Frieden und Versöhnung umgesetzt werden müssen und dass es in unserer Gesellschaft keinen Platz mehr geben darf für Extremismus und Gewaltverherrlichung. Es mahnt, dass das Gedenken an die Opfer und die Aufarbeitung der Vergangenheit auch in unserer schnelllebigen Zeit nicht vergessen werden dürfen. Und es mahnt, dass es nichts Wichtigeres gibt, als unschuldige Opfer zu vermeiden.
Wein Zitat von Martin Luther trifft es genau
„Unser Nächster, ist jeder Mensch besonders der, der unsere Hilfe braucht.“
Aus diesem Grund haben wir uns hier versammelt. Denkt einmal in einer stillen Minute über meine Worte nach.
Beten wir für Frieden und Freiheit und gedenken aller Gefallenen und Toten.

Die Fotos:
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