Raesfelds Bürgermeister tritt nicht noch einmal an

25.10.2019 Raesfeld. (pd). Bürgermeisterwahl Raesfeld 2020: Wer etwas Neues machen will, muss etwas Neues anfangen!


Bürgermeister Andreas Grotendorst schreibt:
Am 26. Oktober 2019 bin ich genau zehn Jahre Bürgermeister in Raesfeld. Ende nächsten Jahres bin ich insgesamt fast 14 Jahre bei der Gemeindeverwaltung tätig, zunächst als Erster Beigeordneter, anschließend als Bürgermeister mit zwei Wahlergebnissen, über die ich mich sehr gefreut habe. Wie geht es weiter? –
Kommunalwahlen 2020
Im September 2020 findet die nächste Bürgermeisterwahl statt. Für mich stellt sich damit die Frage, erneut zu kandidieren. Darüber habe ich in den vergangenen Monaten gründlich nachgedacht und mich entschieden:
Nach Ablauf meiner Amtszeit am 31.10.2020 ist nach fast 14 Jahren in Raesfeld die Zeit für einen neuen Lebensabschnitt mit neuen Aufgaben gekommen. Diese Entscheidung habe ich mir nicht leicht gemacht. Das Amt als Bürgermeister bringt viele Gestaltungsmöglichkeiten und neue Begegnungen mit sich. Es gibt kaum eine Woche, in der ich nicht interessante Menschen treffe und kennen lerne. Gleichzeitig ist es zeitlich sehr anspruchsvoll und bringt familiär und privat viele Einschränkungen mit sich. Letztlich bedeutet Bürgermeister sein immer eine Gratwanderung zwischen Gestaltungsmöglichkeiten einerseits und Verzicht andererseits.
Warum ist dieser Zeitpunkt gerade jetzt ein guter? – Aufhören, wenn es am schönsten ist!
Mit dem Ende des letzten Jahres beschlossenen Dorfentwicklungskonzept steht ein sehr großer Teil des Aufgabenprogramms für die nächsten fünf Jahre fest. Für einen sehr guten Grundstückspreis von 150 €/qm inklusive Erschließung können jetzt junge Familien in der Stockbrede in den nächsten Jahren ihren Traum vom eigenen Heim verwirklichen. Heimische Firmen sind angefangen bzw. können in Kürze anfangen, neue Hallen und Betriebsgebäude in zwei neuen Gewerbegebieten zu entwickeln. So werden viele Arbeitsplätze für den Ort gesichert bzw. geschaffen. Zum Jahresende ist Raesfeld als eine der ersten Gemeinden in NRW für die digitale Zukunft gut gerüstet. Zu 100% ist unser Ort im Innen- und Außenbereich bis ins Haus mit Glasfaser versorgt. Damit sind Gigabit-Übertragungsraten möglich. Die privaten Haushalte brauchten dafür keine Extra-Anschlussgebühr bezahlen und den gemeindlichen Haushalt hat es keinen Cent gekostet. Und auch zehn Jahre nach der erfolgreichen Ära Udo Rößing ist Raesfeld weiterhin schuldenfrei. Wir haben derzeit fast zehn Millionen Euro auf der hohen Kante. Diese benötigen wir für die anstehenden Projekte der Dorfentwicklung und der bedarfsgerechten Erschließung weiterer Wohn- und Gewerbegebiete.
Mein Team im Rathaus und in den Zweigstellen, vorne weg unser Erster Beigeordneter Martin Tesing, hat mich in den letzten Jahren bei der Umsetzung hervorragend unterstützt. Alle sind bestens dazu in der Lage, die anstehenden Aufgaben gemeinsam mit dem Gemeinderat für Raesfeld umzusetzen.
Die Zeit ist daher günstig, einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin in ein Fahrwasser zu lassen, das jetzt gerade nicht eiskalt sondern einigermaßen vorgewärmt ist. Und die Entscheidung zum jetzigen Zeitpunkt lässt der Gemeinde ausreichend Zeit für die Nachfolgesuche.
Wie geht es weiter? Welche Aufgaben ich nach meiner Zeit als Bürgermeister übernehmen werde, steht heute nicht fest. Es werden sicherlich wieder solche sein, die mit Menschen zu tun haben und dieser Region dienen, denn diese liegt mir am Herzen.
Dankbar bin ich meinen Kolleginnen und Kollegen, den Ratsmitgliedern und den vielen Ehrenamtlichen, die mich dabei unterstützt haben und auch noch unterstützen, die Entwicklung unseres Dorfes Raesfeld mit meinem Heimatortsteil Erle und der Bauerschaft Homer voranzubringen: das bereitet mir Freude! Besonders danke ich auch meiner Familie und meinem Freundeskreis – danke, dass ihr meinen Beruf mitgetragen habt. J
etzt heißt es für mich, unseren Ort auch in den kommenden zwölf Monaten weiter nach vorne zu bringen und zu entwickeln. Ich freue mich, wenn ihr dabei weiter engagiert mitmacht. So stärken wir unser Raesfeld-Erle-Homer!