Nähgruppe freut sich über finanzielle Unterstützung

5.6.2020 Schermbeck (geg). Als Katrin Laaß Mitte März begann, Mund Nasen Schutz zu nähen, hat sie keinen Gedanken daran verschwendet, welche Kreise das ziehen könnte.

Die Anregung nahm die Grundschullehrerin, die bei ihrem Arbeitgeber auch Näh AG`s anbietet, von ihrem Kollegium in Hünxe auf. Die Nachfrage nach dem begehrten Textil wurde daraufhin und blitzschnell immer größer. Die Mundschutzquelle sprach sich herum, so dass Katrin Laaß über die sozialen Medien einen erfolgreichen Hilferuf startete.
Und so verbreitete sich der Schneidervirus in Windeseile wie der Coronavirus immer weiter. Immer mehr Anfragen erreichten die Heinzelnäherinnen, so dass das Nähen bei einigen zum tagesfüllenden Programm wurde. Irgendwann aber gingen auch die Materialien aus. Und da der „Mundschmuck“, wie die Damen ihn nennen, kostenlos verteilt wurde, waren keine Mittel vorhanden.
Hier sprang dann die „innogy Nachbarschaftshilfe“ mit 150 Euro und die NISPA mit 500 Euro in die Bresche. Heilfroh zeigte sich die Organisatorin und sehr dankbar.
Viele Institutionen wie das Altenheim in Hünxe, die Caritas in Schermbeck, die Grundschule und auch die Tagespflege in Schermbeck. Das Lühlerheim, das Mutter Kind Heim in Dorsten, Taxiunternehmen, bedürftige Menschen und viele mehr sidn versorgt worden. Katrin Laaß, Renate Hartwig, Wanda Kleinewegen und Monique Jung schätzen, dass mittlerweile über 1000 Masken "Made in Schermbeck" den Besitzer gewechselt haben. Wobei die Praxis Jung hier als Wechselstube und Anlaufstelle dient(e). Von dort aus wurde der Mundschutz oder das Equipment für die Damen an der Nähmaschine entsprechend verteilt „Ich kann nicht nähen, aber Auto fahren“, so Monique Jung lachend und fügt an, dass sie auch Maskenspenden von älteren Damen erhalten habe, die froh und dankbar waren, etwas tun zu können.



Informationen tauschen die circa 12 Damen über ihre Facebookgruppe aus, alle Fäden laufen bei Katrin Laaß zusammen. „Wir haben ein kleines Netzwerk“, freut sich die Grundschullehrerin, die berichtet, dass sie schon immer gern genäht habe und ihre Freizeit oft dazu nutzt. Warum also nicht für einen guten Zweck. Auch Wanda Kleinewegen kam der Aufruf ganz gelegen, wurde sie Anfang April doch in Kurzarbeit geschickt und hatte Zeit. Renate Hartwig, eine der Näherinnen aus Gahlen sagt: “Aussergewöhnliche Zeiten brauchen besondere Maßnahmen. Es macht Freude mit einem kleinen Aufwand in der Krisenzeit anderen helfen zu können. Wenn man zu Hause rumsitzen muss, kann man auch nähen, das ist das mindeste, auch wenn es in der Essecke stattfindet. Das gibt ein gutes Gefühl“.  Und sie  berichten von einem postiiven Nebeneffekt:"Wir haben untereinander tolle neue Kontakte geknüpft".
Mittlerweile ist es etwas ruhiger um die Gruppe geworden, sie hat scih wieder verkleinert. Mundschutz ist mittlerweile fast in allen Discountern zu erwerben. Das kommt der Organisatorin ganz gelegen, denn: „Ich muss Zeugnisse schreiben“, berichtet die Grundschullehrerin lachend.