Experten empfehlen: Pflanzen besser morgens wässern

9.8.2020 Schermbeck (pd). Die Sonne scheint, kein Wölkchen am Himmel und Temperaturen, die zum Draußen sein oder Baden gehen einladen.

Wieder eine dieser sehr sonnigen und trockenen Phasen. Egal, mag man denken, „Hauptsache, schön!“. Früher war das nicht so, meint man sich zu erinnern. Wie lange das wohl so bleibt? Genügend Wasser ist ja vorhanden, Reserven auch. Doch die Abnahme ist über den Tag verteilt nicht gleichmäßig.

Spitzenwerte am Abend
'Ausbleibende Niederschläge bei gleichzeitig sonnigem und warmem Wetter kurbeln die Nachfrage nach Trinkwasser an. Wasserversorger sind dann besonders gefordert. In den vergangenen beiden Jahren war der Bedarf gerade im Sommer flächendeckend hoch, Spitzenwerte am Abend dabei die Regel.

Die Situation zeigte sich im zurückliegenden Frühjahr bereits verschärft, so die RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft. Dort war der Trinkwasserabsatz schon an Tagen im April und Mai zum Teil so hoch, wie 2018 und 2019 erst im Sommer. Dieses hohe Niveau bereits im Frühjahr ist neu. Dabei nimmt die Abnahme gerade in den Abendstunden stark zu. Das zeigt sich momentan auch bei den tropischen Temperaturen von 35 Grad und mehr. Die Wettervorhersage für die kommenden Tage fällt ähnlich aus. Abends bleibt die beliebteste Zeit, Pflanzen zu gießen oder auch den Rasen zu wässern. Hinzu kommt noch das Befüllen der bei dieser Hitze für Abkühlung sorgenden Pools.

Morgens wässern empfohlen
Jeder von uns kann mithelfen, die Abnahme ein wenig zu vergleichmäßigen. Laut dem Bundesverband der Einzelhandelsgärtner ist morgens ohnehin die beste Zeit für eine Bewässerung. Es ist noch kühler, das Wasser ist bis mittags versickert. Pflanzen können es aufnehmen, wenn sie es am meisten benötigen. Wässert man abends, bleiben Boden und die Blätter noch lange feucht. Ideale Bedingungen für Pilzerkrankungen und Schnecken, die es dunkel und feucht mögen. Also: Einfach mal morgens gießen. Das freut den Wasserversorger und hält Schnecken fern.

Laut Deutschem Wetterdienst blicken wir deutschlandweit bereits auf einen extrem sonnigen, recht warmen und viel zu trockener Frühling 2020. Insgesamt war es eines der sonnigsten Frühjahre seit Aufzeichnungsbeginn mit deutlich zu wenig Niederschlägen. Auch Nordrhein-Westfalen zählte nach Sonnenscheindauer und Niederschlagsmenge mit seinem diesjährigen Frühling zu den eher warmen Bundesländern. Im Mai war es das niederschlagsärmste Bundesland und gehörte bundesweit zu den sonnenscheinreichen Regionen. Der Niederrhein war im betrachteten Monat sogar die niederschlagsärmste Gegend. Ähnlich sonnenreich und trocken fiel auch der April 2020 aus.

RWW beliefert die Kommunen Mülheim, Oberhausen, Bottrop, Gladbeck, Dorsten, Reken und Velen sowie Teile von Raesfeld, Gescher und Schermbeck mit Trinkwasser und ist Vorlieferant in Wülfrath, Velbert, Teilen Ratingens und Borkens.