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Ein schmerzhafter Weg in eine neue Heimat

20.11.2017 Schermbeck (geg/js). „Was bleibt Flüchtlingen von Ihrem Zuhause? Was bedeutet es, aus einem Land zu fliehen, in dem Krieg, Hunger und Unsicherheit den Alltag bestimmen?


Wie fühlt es sich an, in einer Gesellschaft anzukommen, in der es andere Wertvorstellungen und Lebensbedingungen gibt? Wie läuft der Entscheidungsprozess darüber ab, der dazu führt, seine Heimat zu verlassen. Wie geht man damit um, wenn man in Deutschland angekommen ist, der Krieg zu Hause jedoch weitergeht?
Fragen die die Elftklässer der Gesamtschule in der letzten Woche nach Vorträgen von Riham Sabbagh und Marah Allassad für sich selbst beantworten, oder natürlich auch stellen konnten..
Riham ist 29 und Marah 22 Jahre jung. Sie schlossen sich dem Projekt „Life back home“ an, das durch die humanitäre Organisation „The Global Experience“ gegründet wurde. Durch ganz persönliche Referate in Schulen sollen die zuhörenden Menschen sich in die „Fremden“ hineinversetzen können, durch die authentischen Berichte verstehen und fühlen was die Menschen erlitten und erlebt haben.


v.l.Marah Allassad und Riham Sabbagh

Riham zeigt Bilder ihrer Heimat Aleppo, vor und nach der Zerstörung. Immer wieder atmet sie schwer, es ist ihr anzumerken, dass die Erinnerung nicht leicht fällt. „Der Krieg nahm mir mein Leben und gab mir Tränen“, sagte sie. Die junge Frau berichtet von einem unbeschwerten Leben, „Ein Leben in dem wir alles hatten“. Vor dem Krieg. Sie berichtet von ihrer Heimat in der Menschen unterschiedlicher Kulturen unbeschwert miteinander leben.
Und dann kamen die Bomben.
Riham ist in der Universität, als es passiert. Erst hört sie nur die Geräusche eines Flugzeuges. Plötzlich einen lauten Knall. Das Dach des Vorlesesaals stürzt ein. Panik bricht unter den Studenten aus. „Jeder rannte durch die Uni. Der Boden war voll mit Glas und Blut“, schildert die 29-jährige Syrerin die Situation. Riham rettet sich nach draußen. Dort sieht sie ihre Universität in Flammen. „Ich weiß nicht warum man eine Universität bombadiert“, sagt sie.
Zwar kann sich Riham retten, doch das Leben wie sie es kannte, ist nicht mehr dasselbe. „Es war beängstigend, immer so nah am Tod zu sein“, sagt die Syrerin. Sie berichtet wie immer öfter das Wasser weg bleibt, der Strom ausgeht und es schwieriger wird, die Dinge des täglichen Lebens zu beschaffen und schildert ihre Angst, als ihr Bruder zum Militär eingezogen werden sollte.
Die Feinde sagten: “Wir sind gekommen um Eure Männer zu töten und die Euch Eure Frauen zu nehmen“. Um die Familie ernähren zu können, wären Frauen auf die Straße gegangen und hätten für ein Kilo Kartoffeln ihre Körper verkauft.


Sie trifft den Entschluss mit ihrer Mutter und einem Bruder ihre Heimat zu verlassen, um in Deutschland sicher leben zu können. 13 Tage dauerte der Weg über  Griechenland, Mazedonien, Serbien, Kroatien und Slowenien nach Österreich. Nach einem zweitägigen Aufenthalt in Österreich ging es für sie weiter über München, Frankfurt, Witten, Dortmund, Münster, Viersen und dann nach Ochtrup, wo sie  aufgrund ihrer Sprachkenntnisse recht schnell als Übersetzerin zwischen englisch- und arabisch sprechenden Menschen fungierte.
Heute lebt Riham Sabbagh mit ihrer Mutter und einem Bruder in Ochtrup. Der Vater ist in Syrien geblieben, der ältere Bruder lebt in Dubai. „Ich bin dankbar für mein Leben hier, aber meine Heimat blutet immer noch. Dieser Krieg muss enden“, sagt sie.
Auch die 22-jährige Marah Alassad aus Damaskus erlebt die Schrecken des Krieges. Auch sie gibt kurz einen Einblick in ihr unbeschwertes Leben vor dem Krieg. Marahs Eltern sind geschieden, sie lebte mit ihrer Mutter und einer Schwester zusammen. Ihre Mutter - eine Journalistin - gab den Beruf aufgrund der Einschränkung der Meinungsfreiheit schließlich auf.  Die Altstadt von Damaskus vergleicht sie mit der Altstadt von Münster, wo sie jetzt lebt. Sie erzählt den Schülern, wie das Leben von Tag zu Tag schwieriger wurde, eine Bombe in ihr Zimmer fällt, wie sie ihre beste Freundin bei einem Anschlag verliert und sie irgendwann so deprimiert ist, dass sie nur noch einen Ausweg sieht: Die Flucht. Ihre Mutter verkauft nach unendlichen Diskussionen das Haus, um die Flucht zu finanzieren.. „Ich habe meiner Mutter versprochen, dass ich sie nach Deutschland hole, sobald es möglich ist“, erzählt Marah.


Dann bricht die damals erst 19-Jährige alleine auf. Aufgrund ihrer Sprachkenntnisse fällt ihr die Rolle der Organisatorin für ihren Trupp zu. Sie sucht den telefonischen Kontakt zu  Schleppern. "Das ist eine Mafia, die wussten von uns, noch bevor ich etwas erzählt habe", berichtet Marah.  Der Weg, den die Gruppe gehen muss, ist voller Gefahren.
„Der Weg übers Meer dauert eine Dreiviertelstunde“, habe man ihr versichert. Die Realität sah anders aus.
Fünf Schlauchboote mit jeweils 50 Menschen machten sich auf den Weg übers Meer. Fünf Stunden lang. Auf dem Meer drohte das völlig überladene Boot mit Wasser vollzulaufen. Die Männer haben mit ihren Käppis das Wasser unermüdlich rausgeschöpft- Zwei Boote, darunter ihres, kamen an.
Die anderen? „Wir haben die Menschen schreien und rufen hören, aber wir konnten ihnen nicht helfen“, erinnert sich Marah.
Der Weg führte sie über den Libanon, die Türkei und Griechenland, über Ungarn: "Das war unmenschlich was wir da erlebt haben",  und Österreich und schlussendlich nach Aachen. Sie ist dankbar dafür, dass sie es geschafft hat.  Darum möchte sie anderen Flüchtlingen helfen Deutsch zu lernen. Und sie erzählt ihre Geschichte. Damit andere von den Schrecken in Syrien erfahren,
Zurück möchte sie nicht mehr, genau wie Riham. „Wir haben hier unsere zweite Heimat gefunden“, sagen sie übereinstimmend.
Am Ende bedankten sich die Schüler/innen für die Beiträge. Dieser hat es uns ermöglicht auch einen Einblick in das Erlebte zu erhalten, sagten sie sinngemäß

 

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