MdL Charlotte Quik zum Thema Wolf

30.11.2018 Schermbeck. Charlotte Quik im Plenum: „Wir müssen die Probleme, die durch die Rückkehr des Wolfes entstehen, sehr ernst nehmen!“ 

 

Die heimische Landtagsabgeordnete Charlotte Quik hat heute in ihrer Plenarrede im Düsseldorfer Landtag deutlich auf die Folgen hingewiesen, die durch die Anwesenheit der Wölfin GW954f in der Region rund um Schermbeck entstanden sind und für zum Teil erhebliches Konfliktpotential sorgen.

„Wir müssen die Probleme, die durch die Rückkehr des Wolfes entstehen, sehr ernst nehmen. Der Wolf kehrt heute in eine dicht besiedelte Kulturlandschaft zurück, in der die Menschen mit der Natur leben und arbeiten und in der die Landwirtschaft einen hohen Stellenwert hat. Die Weidetierhaltung ist für viele Nutztierhalter von Schafen und Ziegen bis hin zu Rindern ein wichtiger Baustein der artgerechten und auch politisch gewollten Haltung. Seit Beginn des Jahres sind laut hiesiger Presselage über 50 Risse an Nutztieren in sieben Monaten zu verzeichnen. Das ist ein Problem! Ich bin überzeugte Christdemokratin und das C in unserer Partei steht für mich ganz dezidiert auch für die Bewahrung der Schöpfung. Dies gilt aber aus meiner Sicht nicht nur für den Wolf, sondern auch für alle anderen Tiere. Wir müssen hier zu einer vernünftigen Abwägung kommen“, so Charlotte Quik.

Und ganz besonders die Sicherheit des Menschen gelte es in diesem Zusammenhang nicht aus den Augen zu verlieren. „Aus Niedersachsen gibt es Bilder, wie der Wolf am helllichten Tag durch‘s Dorf trabt. Das brauche ich bei uns nicht! Wir haben den Wolf nicht zu uns eingeladen, aber er ist nun einmal da. Wir müssen uns ernsthaft die Frage stellen, ob eine friedliche Koexistenz von Mensch, Nutztieren und einem großen Beutegreifer wie dem Wolf in so einer dicht besiedelten Region wie der unseren langfristig möglich ist. Die konsequente Umsetzung der ,Handlungsstrategie Wolf’ der NRW-Koalition wird eine Verbesserung der Situation für Mensch und Tier im Wolfsgebiet Schermbeck mit sich bringen und hoffentlich auch dafür sorgen, die hochemotionale Debatte zu versachlichen“, erklärt Charlotte Quik. „Auch die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag hat sich der Problematik in einem Positionspapier angenommen. Ich bin mir sicher, dass wir auf Landes- und Bundesebene diesbezüglich gut zusammen arbeiten.“

In dem Antrag der regierungstragenden Fraktionen CDU und FDP wird die Landesregierung mit einem ganzen Bündel an Maßnahmen zur Lösung der Probleme beauftragt, die sich ergeben haben. Die Voraussetzungen für unbürokratische Regelungen bei Präventionsmaßnahmen zum Herdenschutz und bei Entschädigungen durch Wolfsrisse sollen geschaffen werden. Diese sollen auch den erhöhten Aufwand zur Unterhaltung und den erhöhten Betreuungsaufwand nach Tierrissen umfassen können. Dabei soll angestrebt werden, dass bei der Förderung von Schutzmaßnahmen gegen Wolfsrisse alle Tierhalter – ob im Haupt-, Hobby- oder Nebenerwerb – gleich behandelt werden. Die NRW-Koalition will den Betroffenen nach Tierrissen unbürokratisch helfen. Darüber hinaus ist geplant, ein allgemeines Fütterungsverbot für Wölfe im Landesrecht vorzubereiten. Weiter heißt es in dem Antrag: „Eine rechtssichere, möglichst zwischen den Bundesländern abgestimmte Regelung zum Umgang mit verhaltensauffälligen Wölfen ist in die Verwaltungsregelungen des Landes zu implementieren. Diese soll u.a. auch die Prüfung von Maßnahmen zur Vergrämung, zum Fang und zur Entnahme von verhaltensauffälligen Wölfen enthalten, die zügiges Handeln ermöglicht und den Ausführenden Rechtssicherheit und Handlungsorientierung gibt. Diese soll auf der Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse auch eine Definition enthalten, wann ein Wolf sich verhaltensauffällig und artuntypisch verhält, z. B. indem er keine ausreichende Scheu vor dem Menschen zeigt oder geeignete Herdenschutzmaßnahmen überwinden kann.“