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Wolf war Thema im Umwelt- und Planungsausschuss des Kreises Wesel

30.11.2018 Schermbeck. Am Mittwoch, 28. November, war die im Kreis Wesel sesshaft gewordene Wölfin GW954f Thema im Umwelt- und Planungsausschuss des Kreises Wesel.


Das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW (MULNV) hatte am 1. Oktober 2018 das „Wolfsgebiet Schermbeck“ ausgerufen.
Dr. Matthias Kaiser, Fachgebietsleiter Artenschutz beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV), erläuterte für die Ausschussmitglieder das Wolfsmonitoring und gab eine chronologische Übersicht über alle aktuellen Wolfsnachweise im Wolfsgebiet. „Bisher gab es in 2018 16 bestätigte Übergriffe im Wolfsgebiet. Zwei weitere Fälle sind zur Zeit noch in Bearbeitung“, so Kaiser. Der aktuelle Stand des Monitorings kann über das Wolfsportal www.wolf.nrw.de abgerufen werden.

 

Ein weiterer Gast zum Thema Wolf war Wiebke Mohrmann, Schafsberaterin der Landwirtschaftskammer NRW. Sie führte aus: „NRW-weit gibt es insgesamt etwa 40.000 Schafe. Davon werden im Kreis Wesel knapp 10.000 Schafe gehalten, zu denen noch 850 Ziegen kommen. Damit ist hier ein Hotspot der Schafhaltung in NRW.“ Sie machte auch deutlich: „Schafhalter betreiben in erster Linie Naturschutz und Landschaftspflege. Auch für den Hochwasserschutz im Kreis sind sie im Rahmen der Deichpflege unverzichtbar. Aber um eines klar zu stellen: Die Schafhalter sind nicht prinzipiell gegen den Wolf.“ Mohrmann stellte wolfsabweisende Herdenschutzmaßnahmen vor und ging auch auf die Schwierigkeiten ein, die einige von ihnen für die Schafhalter beinhalten. „Das Problem sind in erster Linie nicht der Wolf und die Kosten für die Anschaffung des Herdenschutzes“, so Mohrmann. „Es sind die zusätzliche, aufwendige Arbeitserledigung und die Haftung, der Druck und die Nachweispflicht bei durch den Wolf verursachten Tierausbrüchen, die die Schafhalter mürbe machen.“

Arnd Cappell-Höpken (CDU) dankte für die Vorträge und hob hervor: „Es ist eine wichtige Aussage, dass das LANUV beim Thema Wolf rund um die Uhr erreichbar ist.“ Rainer Gardemann (CDU) fügte hinzu: „Die Angst der Bevölkerung nimmt mit zunehmender Nähe zu. Das ist zwar verständlich, aber trotzdem sollte die Diskussion um den Wolf in der Öffentlichkeit sachlich und ehrlich geführt werden.“

 

Vorstandsmitglied Helmut Czichy informierte den Ausschuss über die vom Kreis Wesel eingerichtete AG „Wolfsgebiet Schermbeck“. Mit Erlass vom 11. Oktober hatte das MULNV den Kreis gebeten, die Moderation und Koordination der AG „Wolfsgebiet Schermbeck“ zu übernehmen. Zu der konstituierenden Sitzung, die am Donnerstagabend, 22. November, im Kreishaus stattfand, waren rund 40 Vertreterinnen und Vertreter, unter anderem des Ministeriums, des zuständigen Landesamtes, der betroffenen Kreise, Städte und Gemeinden sowie von Tierzucht- und Landwirtschaftsverbänden, Naturschutzorganisationen und Jägerschaft eingeladen. Ziel der ersten Sitzung war es zunächst, so Czichy, das Format der AG zu konkretisieren und wesentliche zu erörternde Themen zu identifizieren. Czichy betonte: „Die Mitglieder der AG sind sehr um Sachlichkeit bemüht. Allen Beteiligten ist klar, dass die Schafhaltung enorm wichtig für die Landschaftspflege, die Biodiversität und den Hochwasserschutz im Kreis Wesel ist. Andererseits wird auch akzeptiert, dass wir mit dem Wolf leben müssen. Und das müssen wir erst wieder lernen.“ Roman Reisch (LINKE) betonte: „Der Wolf ist für die Schafhalter nicht das Problem, sondern die mangelnde Wertschätzung der Schafhalter durch die Gesellschaft für ihre gesamtgesellschaftlichen Dienste.“ Gabriele Wegner (SPD) fragte Dr. Kaiser nach den Entschädigungen der Nutztierhalter bei Material- und Arbeitskosten sowie den Schadenersatzansprüchen bei Rissen durch den Wolf. Dabei machte sie deutlich: „Der Artenschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Diese darf nicht allein zu Lasten der Tierhalter gehen.“

In der abschließenden Diskussion wurde deutlich, dass die insbesondere von den Schafhaltern vorgetragenen Forderungen auf eine Verbesserung der Rahmenbedingungen und Inhalte der aktuell gültigen Förderrichtlinien Wolf abzielen. So sollen z.B. die Förderhöhen für die Herdenschutzmaßnahmen von 80 auf 100 Prozent angehoben und auch der zusätzliche Arbeitsaufwand als förderfähig anerkannt werden. Der Ausschuss unterstützte diese Forderungen und bat die Verwaltung, bis zum Kreisausschuss am 6. Dezember einen Appell zu verfassen, in der die bisher vorgetragenen Forderungen zusammengetragen und begründet werden. Der Appell soll vom Kreistag am 13. Dezember verabschiedet und als Hilfestellung an das für die Überarbeitung der Förderrichtlinien verantwortliche MULNV weitergeleitet werden.

 

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