Trotz Usselwetter viele Gäste beim "Panhas am Schwenkmast"

„Panhas am Schwenkmast“ ist Ruhrpottdeutsch und eine Ankündigung, dass gleich möglicherweise etwas Unangenehmes passiert.

Warum der Heimatverein Gahlen diesen Titel im Jahr 2013 für die erste seiner Veranstaltungen im Neuen Jahr wählte, konnte auch bei der siebten Auflage nicht geklärt werden. Denn das was da passiert an der Heimatscheune „Olle Schuer“, ist alles andere als unangenehm.
Der Wunsch „Frohes Neues Jahr“ war an diesem Abend wohl der meist ausgesprochene, denn die zahlreichen Besucher nutzten die Gelegenheit den lieben Mitmenschen fürs kommende Jahr noch etwas Gutes mit auf den Weg zu geben, meist in Verbindung eines leckeren „Lippebräus“ oder eines der köstlichen Liköre der „Naschkätzchen“ zum Nachtisch, und dann nach dem Nachtisch. An diesem Abend machten die jungen Damen ihrem Namen wieder alle Ehre und kredenzten warmen Mandellikör mit Sahnehäubchen, ein „Anisken“ oder einen „Bierlikör“.


Aber zurück zum Panhas. Dieser war in der Nachkriegszeit ein Gericht von armen Leuten und bestand damals aus Wurstbrühe, Buchweizenmehl und Speck. Gerd Becks erinnert sich noch ganz genau und erklärt es auch an diesem Abend denen, die nicht wissen was das ist, was die Küchenfeen des Vereins da in der großen Pfanne brutzeln. Je nach wirtschaftlicher Lage und der Menge an Fleisch, die bei der Schlachtung übrig war, kamen noch Schweine- oder Rindfleischstücke hinzu. Heute wird der Panhas von Metzgern aus Hackfleisch, Mehl, Blut und Gewürzen hergestellt. Je nach Region schmeckt er immer ein bisschen anders. In eckige Formen gegossen und kalt gestellt, werden anschließend Scheiben abgeschnitten, die in Schmalz (oder Öl) knusprig braun gebraten werden. Serviert wird er mit gedünsteten Apfelringen oder Zwiebeln und Schwarzbrot. Etwas Rübenkraut verleiht der krossen Leckerei eine würzige Note. „Hmmm lecker“ war immer wieder zu hören.


Neben Panhas standen weitere traditionelle Gerichte auf dem Speiseplan der Küchenfeen– darunter Wurstbrote, Schmalzstullen und deftige und heiße Erbsensuppe. Letztere wärmte bei dem nasskalten Wetter von innen. Von außen übernahmen das die großen Feuertonnen die zudem auch noch eine gemütliche Atmosphäre verbreiteten. Auch die Heimatscheune „Olle Schuer“ war geöffnet, so dass sich die zahlreichen Besucher auch dort an den Tischen niederließen, denn so wie in den Vorjahren ließen sich die Besucher vom usseligen Wetter nicht von einem Besuch abhalten. Geselligkeit ist eben Trumpf in Gahlen.

 


In der Heimatscheune konnte anhand der Ausstellungsstücke auch nachempfunden werden, wie die Menschen seinerzeit gelebt haben und womit sie ihre Speisen zubereitet haben.
Unter den Besuchern war auch die Altschermbecker Schützenkönigin Miriam Dräger: „Das ist schön gemütlich hier“ befand sie genau wie der der stellvertretende Bürgermeister Engelbert Bikowski, der den Heimatfreunden einen kurzen Besuch abstattete.

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