Gedanken einer Leserin

11.2.2019 Schermbeck. Es fällt mir im allgemeinen schwer an die Öffentlichkeit zu gehen, aber wenn es um mein Kind geht ist die Veröffentlichung hier nur der erste kleine Schritt.

Unser Pflegesohn geht seit 10 Jahren in eine Förderschule und wurde jeden Tag mit dem Spezialverkehr des Kreises dorthin transportiert. Nach dem Sommerferien wurde wegen neuer Ausschreibungen ein anderes Taxi Unternehmen angemietet.
Nun ist unser Junge ein geistig behinderter Autist und kam mit diesen gravierenden Einschnitt in sein Leben überhaupt nicht mehr klar ( Ausrasten, Selbstverletzung, Gefahr für sich und andere). Also beantragten wir, dass er mit dem bisherigen Unternehmen weiter transportiert wird. Außer der Aussage, der Spezialverkehr sei eine freiwillige Sache des Kreises, bin ich aber nicht weiter gekommen.
Dann bin ich dem Schulamt ein bisschen auf die Nerven gegangen und es wurde eine amtsärztliche Untersuchung anberaumt. Das Gutachten besagt, dass es unumgänglich ist unseren Pflegesohn aufgrund seiner Verhaltensauffälligkeit wieder mit dem gewohnten Unternehmen und Personen zu fahren. Ich dachte Suuuuper.......weit gefehlt.
Das Schulamt teilte uns mit, dass sie die Kosten nicht übernähme, da er nur mit dem neuen Unternehmen transportiert werden kann. Es liege in der Pflicht der Eltern für den Transport zu sorgen (mein Sohn kennt seine leiblichen Eltern aber nicht). Ich wendete mich ans Jugendamt, diese teilten mir mit: keine Kostenübernahme, weil sie nur beratend tätig seien!!!! (Starke Verwunderung meinerseits). Also Sozialamt und auch die tun sich schwer, sind aber noch nicht so ganz abgesprungen. Aber über die eventuelle Alternative zum Schulbesuch an seiner bisherigen Schule müsse man noch prüfen (was haben die an Autismus nicht verstanden???).

Das alles passiert in Zeiten, wo jeder nach Inklusion schreit. Keiner möchte die Kosten übernehmen, keiner fühlt sich verantwortlich und allen ist es egal ob der Junge schon seit 2 1/2 Monaten unentschuldigt in der Schule fehlt (die Schule hat ihn freigestellt, weil er eine Lehrerin gebissen hat).
Jede andere Familie hätte schon Strafe bezahlt und ein blau silbernes Taxi auf Staatskosten für sein Kind gehabt. Aber anscheinend sind behinderte Kinder ja nicht so schulpflichtig, wie gesunde Kinder.

Meinen Beruf kann ich im Moment nur sehr eingeschränkt ausüben und unserem Sohn fehlen jegliche soziale Kontakte, die ja ohnehin sehr eingeschränkt sind und nur weil die deutsche Bürokratie so wunderbar ist. Ich könnte kotzen....

Anmerkung der Redaktion:
Kennt sich hier jemand aus, oder hat jemand einen Tipp- dann bitte melden.