Löschzug Altschermbeck beim Leistungsnachweis in Wesel

27.5.2019 Wesel (geg). Dort, wo sich sonst Sportler in Wesel im Wettkampf messen, waren am Samstag nur Feuerwehrleute zu sehen. Sie waren allerdings dort im Auestadion nicht im  Einsatz, sondern zeigten beim Leistungsnachweis was sie und das sie was drauf haben.

 „Wir richten die Veranstaltung bereits zum fünften Mal in Folge aus“, berichteten Kreisbrandmeister Udo zur Mühlen und Stadtbrandinspektor Rainer Gellings. 42 Gruppen mit insgesamt 400 freiwilligen Einsatzkräften der Löschzüge im Kreis und aus Duisburg waren dabei.
Auch aus dem Löschzug Altschermbeck waren 22 Einsatzkräfte vor Ort. Natürlich haben sie den Leistungsnachweis bestanden und alle Aufgaben gemeistert. Die Kameradschaft wurde dann noch beim abschließenden Grillen im Heimatdorf gepflegt. 


Vier Disziplinen haben die Feuerwehrfrauen- und männer an diesem Tag zu bewältigen. Beim Löschangriff galt es innerhalb von fünf Minuten eine Wasserversorgung aus einem offenen Gewässer (hier war es eine große Tonne) mittels einer Pumpe herzustellen. „Das ist etwas was selten vorkommt, aber die Einsatzkräfte müssen das beherrschen“ erklärt Rainer Gellings. Dass auch grenzenlose Kameradschaft bei der Feuerwehr eine tragende Rolle spielt, zeigte sich als ein Feuerwehrmann aus Dinslaken für diese Disziplin mal eben schnell bei den Duisburgern aushalf, da dort ein Maschinist fehlte.


Brandeinsätze nehmen im Übrigen in der Statistik massiv ab. Zur Mühlen berichtete „Im Kreis Wesel gelten nur noch 35 Prozent der Einsätze der Brandbekämpfung, Weitere 35 Prozent sind Hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen.“ Deutlich zunehmen würden Hilfen bei Menschen in Notlagen, sprich Öffnungen von Wohnungstüren bei älteren Menschen. „Der demografische Wandel macht sich hier spürbar bemerkbar“, so der Kreisbrandmeister.
An einer weiteren Station müssen die Teilnehmer Fragen aus dem Gebiet des Feuerwehrwesens und des gesellschaftspoltischen Bereiches lösen. Kniffliger wird’s dann bei den Knoten, bei denen die Teilnehmer/innen ihre Fertigkeit vorführen müssen. Am Ende des Leistungsnachweises steht dann der Staffellauf rund um den Sportplatz. Rainer Gellings erklärt: „Als Staffelstab verwenden wir verschiedene Utensilien aus dem Feuerwehrbereich, die an den Stationen weiter gereicht werden.“ Die dicke Einsatzjacke muss hier allerdings nicht getragen werden. „Die Stiefel sind schwer genug“, lacht Rainer Gellings.


Sieger oder Verlierer gibt es an diesem Tag nicht. Es zähle die Teamleistung die darlege, ob die Gruppe den Vorgaben nachgekommen ist oder nicht. Gellings erklärt: „Die Frauen und Männer wissen was auf sie zukommt und bereiten sich vorher über Wochen darauf vor .“
Die Frauenquote in den Löschzügen beträgt im Kreis Wesel nur 5 Prozent. „Da ist deutlich Luft nach oben“, so Kreisbrandmeister Udo zur Mühlen. Auch Stadtbrandinspektor Rainer Gellings würde sich freuen, wenn mehr Frauen den Weg in die Wehr finden würden. Zu schwer für eine Frau sei der Dienst sicher nicht. „Vor Jahren wurden wir noch als Generalisten ausgebildet, jeder musste alles können“, so Gellings. Das wäre heute anders. Jedes Mitglied würde nach seinen Fähigkeiten eingesetzt- entsprechend der Einsätze die vielfältiger geworden sind.

Fotos: Gaby Eggert und Marcell Belles-Zimprich