Auf eine Apfelschorle mit Thomas Wittwer

Von Gaby Eggert
16.3.2016 Schermbeck. Seit dem 16. Juni letzten Jahres ist der 30-jährige Thomas Wittwer der Vorsitzende des Wassersportvereines in Schermbeck. Er übernahm das Amt von Theo Verhoeven, der dieses aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben konnte.


Ich habe ihn im Hallenbad getroffen und ihn gefragt was ihn antreibt:
„Es ist eine große Aufgabe und eine große Herausforderung", sagte Thomas Wittwer im Gespräch. Aber auch ein Reiz dieser Aufgabe gerecht werden zu wollen.
Was ihn freut: Das 3000. Mitglied steht quasi vor der Tür.
Sein Ziel: An erster Stelle sicherstellen, dass der Bevölkerung das Bad erhalten bleibt. Außerdem sagt der Wasserballer, der wie so viele andere Erwachsene aus Schermbeck, auf den Schultern von Heinz Pawlik durchs Bad getragen wurde und natürlich auch bei ihm schwimmen gelernt hat:" Ich kann mit meiner Tätigkeit dem „Bad" auch etwas zurückgeben und helfen das zu erhalten"
Das bedeutet auch ein Organisationstalent, denn der Vorstandsassistent einer großen Versicherung arbeitet in Köln. Mit der Vorstandstätigkeit im WSV hat er die Verantwortung für ein kleines Unternehmen mit 12 Mitarbeitern, welches eine Bilanzsumme eines Mittelstandsunternehmens hat. Doch der Teamplayer ist optimistisch: "Wir sind ein gut eingespieltes Vorstandsteam". Mittlerweile wurden Arbeitsabläufe optimiert und Arbeitskreise gegründet, die, bevor ein Thema zur Beratung in die Vorstandsrunde geht, das schon bearbeitet haben. „Das spart Zeit", sagt er, denn nun müsse sich nicht mehr der gesamte Vorstand mit einem Thema auseinandersetzen. Die Zeit sei knapp, alle Vorstandsmitglieder hätten Vollzeitbeschäftigungen.
















Der Vorsitzende Thomas Wittwer und der Geschäftsführer Detlef Feustel

Positiv sei, dass er an seiner Seite fachkompetente Mitstreiter aus ganz unterschiedlichen Berufsbereichen habe, wie zum Beispiel einen Steuerberater, einen Ingenieur, Sportlehrer oder Betriebswirte und Fachangestellte für Bäderfachbetriebe. So könne man autark arbeiten.
Das Geheimnis des Erfolges: "Ein tolles Team und eine gute Arbeitsatmosphäre", bringt es der Wasserballer auf den Punkt.
Ein weitere Herausforderung der sich der Verein gestellt hat, ist die Cafeteria, die zu dem Bad einfach dazu gehört. Denn diese muss sich selbst tragen, darf nicht von den Mitgliedsbeiträgen finanziert werden. Erfreulich: „Mittlerweile klappt das ganz gut", so Wittwer. Die kids müssen also nach dem Schwimmen nicht auf ihre LeckereienTüte oder Pommes und die Erwachsenen nicht auf das Bier oder den Kaffee verzichten. Für die Gemeinschaft ist die Cafeteria eigentlich unverzichtbar, meint Wittwer. 
Ob das Bad für 3000 Mitglieder nicht zu klein ist? Mit dieser Frage habe man sich beschäftigt. „Aber Baupläne gibt es nicht" Natürlich gebe es Stoßzeiten, wo man mehr Wasserfläche benötigen könnte. Aber an einem frühen Freitagabend zum Beispiel ist dann wieder ganz entspanntes Schwimmen möglich.














Freitagabend 18 Uhr im Hallenbad

Stolz ist der Vorsitzende, dass die Wasserballer schon lange in der Oberliga spielen und der Duisburger Verein gern junge Spieler aus Schermbeck aufnimmt. „Das ist für manchen schon ein Sprungbrett geworden", so Wittwer.
Eine tolle Auszeichnung gab es im Januar: Das Hallenbad Schermbeck wurde offiziell als Landesleistungsstützpunkt für Rettungssport ausgezeichnet. Die Kaderathleten der DLRG trainieren bereits seit über zwei Jahren in Schermbeck, einem von jetzt zwei Stützpunkten in NRW.
Dankbar ist Wittwer den Sponsoren, insbesondere den örtlichen Banken, die gerade mal wieder eingesprungen sind. Denn als der Wassersportverein im Jahr 2011 an den Start ging, wurden 3000 Eintrittskarten, sogenannte K-cards bestellt. Angepeilt wurden bei der Gründung 1.500 Mitglieder und es wurden vorsichtshalber schon mal die doppelte Menge bestellt. Doch jetzt ist das 3000. Mitglied nicht mehr weit. Außerdem werden bei einem Austritt nicht selten die Karten behalten und natürlich geht auch immer mal wieder eine verloren. So mussten also neue her. Die Beschaffung finanzierten die Niederrheinische Sparkasse Rhein-Lippe und die Schermbecker Volksbank im Februar diesen Jahres. „Das hilft uns sehr", so der Vorsitzende Thomas Wittwer, der nicht aus den Augen verliert, dass ja immer mal zum Beispiel eine Pumpe kaputt gehen könnte. Außerdem möchte er das Kursangebot erweitern.