Kiliangilde Altschermbeck: Der Silberkönig und die "Qual" der Königinnensuche

4.7.2020 Altschermbeck (geg). Eine Königin aus Gahlen in Altschermbeck? Vor 25 Jahren war das aufgrund der Statuten fast nicht möglich- diese wurden dann geändert.

Das Gespräch mit dem Silberkönigspaar der Altschermbecker Kiliansgilde Sandra und Kilian Zens fängt direkt humorig an. Denn: “Ich war nur die dritte Wahl“, berichtet Sandra Zens, die damals noch Stuhldreier hieß, mit Augenzwinkern. Ein Paar waren Sandra und Kilian damals aber schon.
Auf jeden Fall war die (Aus)Wahl der Königin nicht so ganz einfach und das obwohl alles für den Fall der Fälle im Vorfeld abgeklärt war. Der mögliche Thron stand fest und quasi "Gewehr bei Fuß".
Aber alles der Reihe nach
„Geplant sei der Treffer nicht gewesen“, berichtet Kilian Zens im Rückblick, außerdem könne er gar nicht schießen, beziehungsweise treffen. Und er lacht, als er kommentiert „Was die mir damals in den Gewehrlauf getan haben weiß ich auch nicht.“
Mike Rexforth wäre die treibende Kraft gewesen: „Komm wir gehn mal schießen“ hätte er zu ihm und Gerd Abelt gesagt, wäre aber nach einigen Treffern ganz schnell wieder gegangen. Und wenn man mal so schießt, die Riesenstimmung drum herum erlebt und dann auch noch angefeuert wird: „Ja dann kann man sich auch nicht mehr von der Vogelstange lösen,“ berichtet der Silberkönig. Als er dann endlich nach dem alles entscheidenen Treffer in Große- Ruikens Wohnzimmer angekommen war, haben die Beratungen dann etwas länger gedauert.



Königin sollte eigentlich Claudia Oberheim werden. Doch der damalige Präsident Hubert Timmermann winkte ab und nahm Bezug auf die Statuten. Das bedeutete, dass Claudia Oberheim nicht in Frage kam, da sie zu der Zeit nicht mehr in Schermbeck wohnte. Die weitere Aspirantin kümmerte sich gerade um ihr Drillingsglück und so blieb nur die damalige Freundin von Kilian Zens, Sandra Stuhldreier übrig.
Aber die wohnte in Gahlen. Auch ein Problem. Timmermann habe zunächst abgewinkt, doch dann eingesehen, dass die Statuten wohl geändert werden müssten.
Sandra Zens erinnert sich “Als ich den Anruf mit der Frage bekam, stand ich in der Küche unseres Restaurants (Zur Schwarzdrossel), es war Hochbetrieb und ich sagte auf gar keinen Fall“.
Mitten in der Küche habe sie gestanden, als sie von Ludger Zens und Jürgen Aehling abgeholt wurde. Sandra Zens habe es dann mit Humor genommen und seit mitgefahren.
Aber es war schon sehr spät: “Ich konnte nicht mehr zum Friseur und ein Kleid kaufen schon mal gar nicht“, erzählt sie. Der Zufall wollte es, dass sie einige Wochen später zu einer Hochzeit eingeladen war und bereits eine entsprechende Robe gekauft hatte. Das musste herhalten. Die ausgesuchten Ehrendamen Claudia Oberheim und Gabi Janßen hatten glücklicherweise ein farblich passendes im Schrank.



Gahlen und Schermbeck, das sei damals vor 25 Jahren noch recht problematisch auf Schützenebene gewesen, erinnert sich Sandra Zens. Da sind eben Lippe und Kanal zwischen den Ortsteilen. Aber sie habe sich so sehr gefreut, dass ihre komplette Nachbarschaft Heisterkamp. mit 80 Personen am Krönungsball teilgenommen hat. Präsident Hubert Timmermann habe die Truppe besonders begrüßt, erinnert sich das Paar, das heute in Gahlen lebt.
Auch in diesem Jahr hatte sich die Nachbarschaft Heisterkamp bereits vorbereitet, der Kranz war besprochen. Ja und dann kam Corona...........

Fotos repro:Majestätenbuch der Kiliangilde Altschermbeck und Gaby Eggert