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Differenzen am Gahlener Mühlenteich: Einigung möglich

31.8.2020 Gahlen (pd). Mediator versucht, zwischen Bürgermeister, Heimatverein und Klimaschutzaktivistin zu vermitteln


Der Konflikt zwischen der Klimaschützerin Hildegard Daldrup und dem Heimatverein Gahlen könnte möglicherweise bald beigelegt sein, berichten der Schermbecker Mediator Stephan Leifeld und die Wählergemeinschaft ZUKUNFT Schermbeck. Daldrup verzichtet nach eigenem Bekunden auf die weitere Bepflanzung der Böschung des Dorfteichs und entfernt die aufgestellten Graffiti-Plakate. Im nächsten Jahr möchte sich die Klimaschutzpreisträgerin der Gemeinde Schermbeck dann bei der Neugestaltung des Mühlenteichs einbringen – wie vom Heimatverein angeboten. Möglicherweise geschieht dies auch im Rahmen eines Projekts mit Kindern unter Beteiligung des Landschaftsarchitekturbüros Vennemann.
Die Idee von Hildegard Daldrup: Kinder könnten beispielsweise Patenschaften für gepflanzte Bäume übernehmen und diese regelmäßig gießen. „Auch bereits die Umsetzungsphase ließe sich gut dafür nutzen, Kindern und Jugendlichen die Prozesse und Grundsätze der Landschaftsplanung näher zu bringen.“ Heranwachsenden könne etwa am Beispiel der Neugestaltung des Mühlenteichs durch den Landschaftsarchitekten fachlich erläutert werden, welche ökologischen Vorgaben – beispielsweise mit Blick auf Ausgleichspflanzungen – bei derartigen Projekten notwendig seien. Auch der Bau eines Insektenhotels als Aktion mit Kindern sei denkbar. Im Detail sei jede Kooperation natürlich mit Heimatverein, dem Landschaftsarchitekten und der Gemeinde abzusprechen.


Kinder für Insekten- und Artenschutz sensibilisieren
„So ein Projekt wäre doch toll für Gahlen. Ich möchte Kinder und Jugendliche für die Themen Insekten- und Artenschutz und die Bedeutung von Blumen und Pflanzen für unser Ökosystem sensibilisieren“, so Hildegard Daldrup, die 2019 den gemeinsam von der Gemeinde Schermbeck und dem Energieunternehmen innogy aufgelegten Klimaschutzpreis für ihr Engagement erhalten hat.
Daldrup entfernt Graffiti-Plakate
Der Heimatverein Gahlen hatte jüngst sein Angebot an „jeden Bürger und Freund Gahlens“ erneuert, bei der Gestaltung des Mühlenteichumfelds mitzuwirken – und dabei auch explizit die ehemalige Lehrerin Hildegard Daldrup eingeschlossen. „Jeder kann sich in unseren Arbeitsgruppen einbringen. Im März wollen wir uns das erste Mal besprechen“, so Jürgen Höchst, Vorsitzender des Heimatvereins. Gestört habe sich der Heimatverein vor allem an den von Daldrup aufgestellten Graffiti-Plakaten. „Die entferne ich gerne, sie haben aber in erster Linie dazu gedient, Jugendliche davon abzuhalten, die dahinter liegende Wand zu besprühen“, so Daldrup.
Überhaupt hatte die hohe Betonmauer für viel Unmut bei Daldrup gesorgt. Die komplette Rodung der alten Bäume am Dorfteich missfiel der Klimaschutzpreisträgerin ebenso. Auch Landschaftsarchitekt Dirk Vennemann sieht den aktuellen Zustand kritisch, der Heimatverein spricht bei der Betonmauer von einer „brachialen Wand“. Jetzt gehe es darum, mit den gegebenen Umständen ein möglichst harmonisches Gesamtbild zu schaffen.
Leifeld: Alle Seiten können profitieren
Mediator Stephan Leifeld hat den Konflikt zwischen Daldrup, Heimatverein und Gemeinde beobachtet und glaubt, dass nun ein positiver Ausgang möglich ist. In den vergangenen Wochen habe man möglicherweise aneinander vorbeigeredet, es habe offenbar viele Missverständnisse gegeben. Die Gemeinde könne mit einer Beteiligung von Kindern im Rahmen eines ökologischen Projekts nur gewinnen. „Da müssten jetzt einfach einmal alle Protagonisten den Ärger der vergangenen Wochen vergessen, über ihren Schatten springen und positiv nach vorne schauen“, so Leifeld. „Wir sind Kindern auch kein gutes Vorbild, wenn ein Streit an ein paar Blümchen eskaliert und dann zu reinen Machtdemonstrationen ausartet.“
Erstaunt war Leifeld über die in der Presse hart wirkende, wenn auch rechtlich einwandfreie Reaktion der Gemeinde. Bürgermeister Mike Rexforth hatte Hildegard Daldrup aufgefordert, alle bislang am Mühlenteich gepflanzten Blumen zu entfernen. Den Heimatverein stören jedoch in erster Linie die an der Wand aufgestellten Bilder. Diese will Daldrup entfernen. Für die Bepflanzung will die Klimaschützerin vermutlich noch einmal einen Aufschub ersuchen.
„Stören die zwischen Bauschutt eingegrabenen Pflanzen wirklich?“, fragte Leifeld die beteiligten Streitparteien. Im Gespräch mit Mike Rexforth konnte Leifeld die angespannte Situation etwas entschärfen. Das Anliegen verstehe der Bürgermeister, der selber fünf Kinder hat, berichtet Leifeld. Als Amtsinhaber könne er rein dienstlich die Bepflanzung bis zum Austausch durch die professionelle Arbeit des Landschaftsarchitekten aber nicht erlauben.
Tatsache ist aber auch: Bürgermeister Rexforth setzt sich dafür ein, die Stelle des Klimaschutzmanagers dauerhaft zu besetzen. Zudem hat die Gemeinde zusammen mit innogy einen Klimaschutzpreis an Daldrup für das Pflanzen von Blumen zugunsten des Insekten- und Artenschutzes verliehen. Wenn jetzt die Klimapreisträgerin wegen einiger Blumen auf einer gerodeten Böschung in die Schranken gewiesen wird, darf man schon die Frage stellen, wie ernst es der Gemeinde wirklich mit dem Naturschutz ist.
Einigung erscheint möglich
Immerhin zeichnet sich aber die Perspektive ab, dass alle Beteiligten zu einem Dialog bereit sind. Bei solchen Fragen gebe es keine Verlierer, meint Leifeld abschließend. „Alle haben stattdessen Erfahrungen gemacht. Und wenn jede Seite einmal die Perspektive der anderen Seite einnimmt und ihre Motive wirklich versteht, dann steht einer Einigung nichts mehr im Wege.“ Die Wählergemeinschaft ZUKUNFT Schermbeck unterstreicht: „Wir machen uns ja für mehr Bürgerbeteiligung stark. Wenn dieser Konflikt am Ende in ein schönes Projekt mit Einbezug möglichst vieler Bürger mündet, wie es auch der Heimatverein möchte, dann wäre das doch die bestmögliche Lösung. Die von Daldrup vorgeschlagenen Kinderprojekte für den Umweltschutz finden wir als Idee sehr gut.“

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