Volksbank Schermbeck: Jahresbilanz 2020- Die Zahlen

18.2.2021 Schermbeck (geg). Der Vorstandsvorsitzende Norbert Scholtholt freute sich über ein positives Zahlenwerk, das er in der Bilanzpressekonferenz zu verkünden hatte.

"Die Bilanzsumme ist um 13,9 Prozent auf 609,7 Mio. Euro gestiegen. Wir haben einen Zuwachs von 10,9 Prozent an Kundenvolumen. 1,2 Milliarden Euro in Krediten und Geldanlagen haben unsere Mitglieder und Kunden uns anvertraut,“ berichtete er
Zeitgleich erfuhr die Volksbank Schermbeck ein Plus von neun Prozent an sogenannten bilanziellen Geldanlagen. „Ein erstaunlicher Wert“, hieß es. "Es handelt sich dabei um Gelder die auf Girokonten, Sparkonten, Fest- und Termingeldern geparkt wurden“, berichtet Norbert Scholtholt. Der Bankvorstand vermutet, dass die Menschen vorsichtiger geworden sind und aufgrund der allgemeinen Lage allgemein weniger Geld ausgeben. Insgesamt verzeichne die Bank ein überdurchschnittliches Wachstum im Bereich der Kundengeschäfte.
Die Anlagen im Bereich der Wertpapiere, in Investmentfonds, bei Bausparkassen und bei der R+V stiegen um 14,1 Prozent. Das Niedrigzinsumfeld trug zu Umschichtungen des Geldes bei. Dazu habe auch der 3,5-prozentige Anstieg der DAX-Punkte beigetragen.
Das bilanzielle Kundenkreditgeschäft verzeichnete einen Anstieg um um 12,6 Prozent. 134 Millionen Euro neue langfristige Kundenkredite wurden vergeben - 300 Wohnbaufinanzierungen mit insgesamt 69 Millionen Euro hat die Volksbank finanziert. Erfreulich sei, dass im Bereich der Baufinanzierung zahlreiche Neukunden hinzugewonnen werden konnten. Rainer Schwarz sieht den Grund für das überdurchschnittliche Wachstum im Kundengeschäft im gelebten Konzept, immer erreichbar zu sein.
Der Volksbank Vorstand berichtete auch von Auszahlungen von Corona KfW-Krediten und Zahlungen der Soforthilfen. In 27 Fällen seien rund 6,3 Millionen Euro durch Corona KfW-Kredite ausgezahlt worden. Weiterhin berichtete die Volksbank Schermbeck von 281 Soforthilfen mit einer Gesamtsumme von 3,1 Millionen Euro. "Das waren vielfältige Maßnahmen, die teilweise schleppend bei den Kunden ankamen oder sogar zurückgezahlt werden müssen. In manchen Fällen waren die Vergabebedingungen bei Antragsstellung nicht klar“, fasst Norbert Scholtholt zusammen. Er habe aber auch bemerkt, dass während der Pandemie einige Branchen erfreulicherweise wenig betroffen waren. "Die Branche um Bau und Handwerk beispielsweise profitierte in den vergangenen Monaten von den Menschen, die es sich während der Kurzarbeit und Schließungen zuhause schön machen wollten“, erklärt Norbert Scholtholt. Die Kehrseite der Medaille allerdings seien stark betroffene Branchen wie das Hotel- und Gastronomiegewerbe, die Veranstaltungsbranche, Kunstschaffende, der Einzelhandel und Freizeit- und Sporteinrichtungen. "Was da noch auf Deutschland, NRW und die Volksbank zukommt, können wir noch gar nicht abschätzen“, sagt der Vorstandsvorsitzende.
Auch wenn die Volksbank Schermbeck von einem durchschnittlichen Wachstum im Kundengeschäft von rund zehn Prozent berichten kann, heißt es auf der anderen Seite aber auch: "Wir machen mit immer mehr Volumen immer weniger Ertrag. Betriebsergebnisse und Gewinne sind weiterhin mit Druck belastet. Damit wird auch die Dividende der nächsten Jahre geringer ausfallen.“
Und was die Bank zunehmend mit Sorge erfüllt, ist die Länge des Lockdown. Gerade wurde eine Verlängerung bis zum 07. März angekündigt. Mit jedem weiteren Tag kommen mehr Menschen in Schwierigkeiten – wirtschaftlicher aber auch emotionaler Art.