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Die wahrscheinlich chaotischste Spendenaktion aller Zeiten

In eigener Sache
3.8.221 Schermbeck.  An dem Wochenende nach der Flutkatastrophe hatte ich zu einer Spendenaktion aufgerufen. Vorausgegangen war ein Telefonat am Freitag den 16.7. mit dem DRK Würselen, welches hocherfreut war und mir eine Liste über die benötigten Sachspenden geschickt hat. Die Resonanz auf meine Veröffentlichung war überwältigend, auch viele Helfer waren bereit, die Spenden zu transportieren, darunter auch das Bauunternehmen Niklas Nagel, der Transporter stellte und auch Männer zum Anpacken.
Am Freitagabend- nachdem sich 120 Spendenwillige bei mir gemeldet hatten- kam der Anruf aus Würselen, dass der Verein von Hilfswilligen überrannt worden und komplett voll ist. Da war dann das erste Mal guter Rat teuer. Nach unzähligen Telefonaten mit mehreren Hilfsorganisationen wusste jemand, dass auch in Dinslaken gesammelt wird. Da die Leute dort nicht ans Telefon gingen, bin ich rübergefahren, traf auf eine zuversichtliche Dame, die mich beruhigte und meinte, es wären genügen Hallenkapazitäten da. Na gut - dann Go.


Der erste Bulli wurde am Samstagmorgen von Niklas Nagel beladen, die „kalte Dusche“ erfolgte am späten Nachmittag. Ich hatte vorsichtshalber nochmal in Dinslaken angerufen und erfuhr- hier geht nichts mehr- die Spenden können dort nicht mehr angenommen werden. Zwei voll beladene 40to LKW standen in Dinslaken und wussten nicht wohin - der Hof des DRK war angefüllt mit Spendengut.

Nach einer durchwachten Nacht habe ich dann schweren Herzens alle Leute, die sich bei mir gemeldet hatten, angeschrieben, die Situation geschildert und darum gebeten, keine Spenden zum vereinbarten Treffpunkt zu bringen. Nur- leider ist der Spendenaufruf auch durch Whattsappgruppen gegangen- aber ohne Spendenliste und ohne die Information einer Anmeldung per mail bei mir.
Diese Menschen konnte ich natürlich nicht erreichen, so dass wir Fahrer Sonntagmorgen am Treffpunkt standen und die dorthin gelieferten Dinge annahmen. Dorthin kam Niklas Nagel mit der beruhigenden Nachricht, die Sachen können zu einer Spedition nach Haltern gebracht werden, die ins Hochwassergebiet fährt- so der Plan. Die Menschen hatten ihre Spenden bei uns schon abgegeben, als der Anruf aus Haltern kam- „Nichts geht mehr- wir können Eure Spenden nicht nehmen“.
Schreck lass nach - und wohin mit den ganzen Sachen?


Jemand hatte die erlösende Idee Bruno Rademacher anzurufen und zu fragen, ob man die Sachen dort zwischenlagern kann. Gesagt, getan und Zusage erhalten. Also wurden die Sachen dort zunächst abgeladen.

Montags konnten wir Baby-und Kleinkinderkleidung, Schlafsäcke, Decken, Oberbetten, Gummistiefel, Schrubber, Flitsche, Schüppen, Gartenpumpen, Tiernahrung, Hygieneartikel, Wasser und haltbare Lebensmittel zur Spedition Weddeling nach Borken bringen. Von dort gingen die Sachen an die Ahr.

Nick Hutmacher aus Damm der Dienstag in Richtung Ahr fuhr, um dort mit anzupacken nahm ebenfalls Spenden aus dem Lager Rademacher mit.
Einige der Dinge gingen auch zur Spendenaktion nach Lembeck, die Firma fährt jeden Tag in das Gebiet.

Ja und dann stellten wir bei Stichproben fest, dass die Altkleider gar nicht so weitergegeben werden können. Unverständlich ist, dass ungewaschene, stinkende, abgetragene und zerschlissene Kleidung für das Hochwassergebiet gespendet wurden.
Geschirr, Elektroartikel, Büroartikel, eine Schaukel- all das stand nicht auf meiner Liste und ich habe mich gefragt, was die Menschen im Katastrophengebiet zu diesem Zeitpunkt damit sollen. Und vor allen Dingen-  wohin jetzt damit?

Aber ich hatte helfende Engel an meiner Seite wie: Eva Krake, Andrea und Marc Stemmermann,  Ingrid Gülker, Nadine Siemroth, Julia Bienemann, Christine Friese, Manuela Droste, Anja Gerlinger die mir einige Tage und  viele Stunden halfen, den Rest der Kleidung und Wäsche vorzusortieren. Unglaublich was in den Kisten und Säcken alles zum Vorschein kam. Über die aussortierte Kleidung freut sich die Sammlung für Pater Wein.


Das Helferteam im Pfiffigen Tierparadies Bottrop sammelt(e) auch, aber nur sortierte Kleidung und da konnten wir dann natürlich helfen.
Übrig geblieben sind nun fünf Säcke voll Stofftiere, die werde ich versuchen im Plüschtierheim Alsdorf loszuwerden. Dort werden sie gewaschen und verkauft. Die Hälfte des Erlöses geht in Tierheime. Übrig geblieben sind auch noch Kisten voll mit Bettwäsche. Die will im Moment niemand- aber wir warten mal ab. Die unzähligen Wolldecken und restlichen Handtücher bringe ich ins Tierheim Wesel.

Bedanken möchte ich mich bei den vielen helfenden Händen, aber ganz besonders bei Bruno Rademacher, der die Halle zur Verfügung gestellt und unzählige Male und ganz geduldig die Halle aufgeschlossen hat.