Diamantene Hochzeit im Hause Hardacker
4.8.2021 Brünen (geg). Elsbeth (83J) und Harald (84J) Hardacker feiern heute das Fest ihrer Diamantenen Hochzeit. Obwohl: Feiern wollen sie das eigentlich nicht: „Wir haben unsere Goldhochzeit schon so groß gefeiert,“ berichtet Elsbeth Hardacker, geborene Kelwing und lacht verschmitzt, denn es sei doch durchgesickert, dass der Sohn etwas für das Jubelpaar plane. Und darauf freuen sie sich und sitzen, wie es von der Familie gewünscht ist, am Morgen um 10.15 Uhr in Festagskleidung auf der Bank vor der Tür und warten auf das was passiert.
Kennengelernt hat sich das Paar schon im Jahr 1951 im Konfirmandenunterricht. Ein Jahr später meldete sich Harald Hardacker motiviert von seiner Großmutter, im Tanzkurs an. Wenn du zu Hochzeiten gehst musst du tanzen können, habe sie gemeint. Hinzu kam, dass ihm das sowieso lag. Zeitgleich meldete sich auch Elsbeth an, so dass sich das Paar hier näher kam und fortan alle Feste gemeinsam besuchte und schließlich ein Paar wurde.
Elsbeth Hardacker hat keinen Beruf erlernt, sie musste zu Hause helfen, die Familie hatte in Havelich eine Gastwirtschaft. Mit dem „Rösken“ (Moped) hat der Bräutigam seine Angebetene sonntags in der Gastwirtschaft besucht. Und während sie vorne an der Theke bediente, spülte er in der Küche das Geschirr und schmierte Schnittchen, die die Gäste bestellten. Im Jahr 1960 fand die Verlobung statt, ein Jahr später wurde geheiratet. „Drei Tage wurde gefeiert“, erinnert sich das Paar. Zwei Kindern haben sie das Leben geschenkt und erfreuen sich heute an den fünf Enkelkindern und dem Urenkelchen.
Harald Hardacker hat den Beruf des Tischlers gelernt und in der vierten Generation den elterlichen Betrieb übernommen. Die Jubilarin war nach der Hochzeit ebenfalls im Betrieb tätig, erledigte bis zum Rentenalter die Buchführung. Beide pflegen heute das Haus und das sehr große Grundstück, erfreuen sich an blühenden Blumen und der Vögelvielfalt, die das große Futterhäuschen vor dem Wohnzimmerfenster besucht. Das Fernglas liegt immer parat.
Dem Schützenwesen in ihrem Heimatort sind sie sehr verbunden, erzählen sie. Elsbeth Hardacker, die auch im Kirchenchor singt, war im Jahr 1957 Königin im Schützenverein Havelich. Ihr Mann habe jahrelang versucht den Vogel abzuschießen, aber es gelang ihm nicht. Im Jahr 1955 hat er sich der freiwilligen Feuerwehr angeschlossen, bis er aus Altersgründen in die Ehrenabteilung wechselte. Der Jubilar hat außerdem ein ganz besonderes Hobby. Er schreibt Biographien. Die seiner Familienmiglieder. Das Leben des Ehepaares von der Geburt bis heute und das der Kinder ist in unzähligen Ordner festgehalten und abgeheftet.
Dankbar ist das Paar über die vielen gemeinsamen Jahre, die sie bisher verleben durften. Sie sind überzeugt: Funktioniert hat das, weil sie alles gemeinsam machen. „Aber jeder hat natürlich auch seine Freiheiten gehabt“, betont der Jubilar. Und: “Natürlich hat es auch mal ein Gewitter gegeben. Aber am nächsten Tag schien dann wieder die Sonne“.