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Ein unvergesslicher Geburtstag in der Ukraine der Folgen hat

Von Gaby Eggert
5.3.2022 Schermbeck. Den diesjährigen Geburtstag wird Tobias Beimen sicherlich so schnell nicht vergessen. Zum 55. wollte er sich einmal etwas Besonderes gönnen und flog mit seinem Freund zu seinem Festtag in die Ukraine, genauer gesagt nach Kiew. Von dort ging es mit dem Mietwagen nach Vinnitsya. „Wir spürten, dass etwas in der Luft liegt, beziehungsweise dass ein Krieg naht, deswegen haben wir uns als Plan B das Auto gemietet, um im Fall der Fälle damit das Land zu verlassen,“ erzählt Beimen.

In einem Restaurant lernte er, eher zufällig, die junge Ukrainerin Irina kennen, man kam ins Gespräch. Ein zweites Treffen folgte, in dem er mit ihr über die Bedrohung sprach, die sie gar nicht so sah wie er. „Die Familie war gar nicht vorbereitet, so habe ich ihr Geld dort gelassen, damit sie sich mit notwendigen Lebensmitteln, Kerzen, Wasser, Batterien und Hygieneartikel eindecken konnte," zeigte er sich schon recht großzügig und hilfsbereit.

Am Mittwoch den 23.2. war Tobias Beimen wieder zuhause, am 24.2. dann, begannen die Kampfeshandlungen der Russen. Der nahe Militärflughafen und eine Fabrik wurden  in Vinnitsya zerstört. Bei Fliegeralarm hat sich die ukrainische Familie in den Keller des Nachbarhauses begeben und dort die Entwarnung abgewartet, berichten die Füchtlinge. Ein traumatisches Erlebnis für Irinas sechsjährigen Sohn Artem, der jedesmal aus dem Schlaf gerissen wurde. Tobias Beimen kündigte bei einem Telefonat an: „Ich hol euch da raus“. Und er holte nicht nur Irina dort raus, sondern auch Artem und die Mutter Jekatherina

Beimen packte- motiviert durch seine 84jährige Mutter die den Krieg persönlich kennengelernt hat - sein Auto und fuhr die 2.500 Kilometer nach Vinnitsya. Zweieinhalb Tage brauchte er für die Fahrt. Unterwegs in der Ukraine wurde er mehrfach an Checkpoints kontrolliert, um auszuschließen, dass er ein Terrorist ist. Männer mit Schrotflinten und Jagdgewehren checkten ihn. Beim letzten Kontrollpunkt vorm Ziel gab es dann ein Problem, weil ihm der Einreisestempel fehlte. „Ich hatte vom 23.2. den Ausreisestempel, aber bei meiner Einreise an der rumänischen Grenze hatten die Grenzbeamten mit den Ausreisenden soviel zu tun, so dass ich keinen Einreisestempel erhalten habe, ich wurde gar nicht kontrolliert ,“ berichtet Tobias Beimen. Ein mulmiges Gefühl habe er bei den Kontrollen an der Straße schon gehabt, denn: “Man weiß ja nie wie nervös die sind“. Angst habe er auch gehabt, mit seinem Auto irgendwo in der Tiefe der Ukraine liegen zu bleiben und keine Hilfe zu erhalten. Die Kontrolle am letzten Checkpoint vorm Ziel sei die intensivste gewesen. Die Soldaten wollten wissen, wieviel Geld er dabei habe, hätten seine Geldbörse durchwühlt, hin und her telefoniert, insgesamt eine knappe Stunde. Schließlich sei er von Soldaten zum nahe liegenden Zielort begleitet worden - dort wartete der Vater der jungen Frau bereits auf der Straße auf ihn.



Außer der im siebten Monat schwangeren Irina, nahm Tobias Beimen dann den kleinen Artem und Jekatherina, die Mutter von Irina mit nach Hause. In der Nacht zum 2.3. kamen sie sicher und erschöpft an. Zurückgelassen haben sie den Ehemann und Vater von Irina, sowie den Bruder und seine Frau. Da die Männer unter 60 sind, mussten sie bleiben. Mutter Jekatherina fühlt sich hier sicher, hat aber Tränen in den Augen als sie berichtet, dass sie nicht weiß, ob sie das richtige getan hat und vermisst natürlich den Rest der Familie. Froh sei sie auf jeden Fall, dass ihre Tochter und das Enkelkind in Sicherheit wären, aber die Angst um die Daheimgebliebenen wäre immer präsent. Sie möchte auf jeden Fall wieder zurück in die Heimat.

Irina könne die Situation momentan akzeptieren, sagt sie, vor allem wegen ihres Sohnes und des ungeborenen Kindes. Aber jetzt sei sie auch noch beschäftigt - müsse auch erst einmal ankommen. Der sechsjährige Artem ist noch völlig verängstigt und muss hier nun erst einmal zur Ruhe kommen.  Das ungeborene Baby hat die Fahrt wohl gut überstanden: Die Praxis von Frau Dr. Abderemann hat dankeswerter Weise ganz spontan die Herztöne überprüft und untersucht, ob vorzeitige Wehen da sind.



Tobias Beimen ist mit Frank Herbrechter befreundet, der im Vorfeld bereits einige Spenden zusammengetrommelt hat und mit der Familie im Drogeriemarkt einen Einkauf startete.
In der Wohnung von Tobias Beimen können die Flüchtlinge allerdings nicht bleiben. Diese ist zu klein. Er berichtet, dass er sein Schlafzimmer für die Frauen und das Kind geräumt hat und nun auf der Couch im Wohnzimmer schläft. Eine kleine Wohnung haben sie in Aussicht. Wenn diese passt und sie sich angemeldet haben, dann dürfen sie sich auch in der Kleiderkammer der Caritas in Schermbeck mit fehlenden Textilien eindecken. Denn das ist ihnen bisher verwehrt worden. Die Kleiderkammer ist nicht generell für notleidende Menschen - oder jetzt für Flüchtlinge da. Die Mitarbeiter der Caritas verkündeten,so hieß es, dass die Kleidung nur den Menschen vorbehalten bleibt, die in diesem Ort auch gemeldet sind.

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