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Das Silberkönigspaar Sven Nuyken und Anja Terwey erlebten vor 25 Jahren ein ganz besonderes Jahr

1.7.2024 Schermbeck (geg). Vor 25 Jahren gab Gerd Nuyken im Königreich am Mühlenteich die Königskette an seinen Sohn Sven Nuyken weiter. Der ungläubige Blick auf alten Fotos nach seinem Treffer zeigte, dass das nicht geplant war. Im Rückblick erzählt der schützenfestverrückte Kilianer und Vortrommler: “Ich wollte nur die Königsschnur und habe eigentlich daneben geschossen.“ Anja Terwey, die in dem Moment des Treffers genauso überrascht gewesen sei, erzählt: "Ich habe ihm auch noch eine Mark gegeben, damit er schießt."
König werden wollte Heiner Verwaayen, der Bruder seiner Königin Anja Terwey. Die heutige Silberkönigin war allerdings auf einen Throntitel vorbereitet. Denn Ehrendame sollte sie werden und war entsprechend vorgewarnt. Anja Terwey, die damals in Hamburg lebte, erzählt: „Ich hatte einen Koffer voll Kleider mit.“ Die Wahlahauserin selbst beschreibt sich als genauso kiliansverrückt wir ihr König. „Wenn andere im Kindergarten sich mit Puppen oder Autos beschäftigt haben, haben wir Schützenfest gespielt“. Und Sven war König? „Nein der war mir damals zu klein“, erzählt sie lachend.

Das Silberkönigspaar erinnert sich an ein verrücktes und wunderschönes Jahr mit vielen Highlights. Besonders in Erinnerung geblieben ist dem Paar das Kiliansfest im Jahr 2000. Der Schützenverein hatte zur Weihe der neuen Fahne circa 17 Gastvereine eingeladen, die im Sternmarsch zum Zelt marschierten. Anja erzählt: „Das war anschließend wohl der längste Umzug den ich je erlebt habe. Und wir mittendrin und ich mit der schönsten Krone auf dem Kopf.“ Und dass ihre geliebte Oma Änne Verwaayen in ihrem Königsjahr ihr 65-jähriges Thronjubiläum feierte, sei ein besonders schönes Erlebnis gewesen. Und sie erinnert sich, dass ihr „weltbester König nur verrückte Ideen hatte und das eine oder andere Mal gebremst werden musste- auch beim Bier trinken.“ Leider wollte das Paar hier nicht weiter aus dem Nähkästchen plaudern.

Vergessen werde sie auch nicht die Erinnerung ans Füße waschen der Throndamen. Das war zu der Zeit noch Tradition und passierte abends zu später Stunde. Offiziere verkleideten sich als Krankenschwester und kamen mit Eimer und Handtuch zum Tisch. In dem Eimer war allerdings kein Wasser, sondern „Leckebier“. Wer es nicht kennt, das sind Bierreste die an der Theke in einen Eimer geschüttet wird. Ein bisschen musste sich die Königin heute noch schütteln und sagt: „Nein, das war nicht schön.“ Der guten Stimmung habe es allerdings nicht geschadet. Auch wurde der Thron zum Thronball mit dem als Priester verkleideten Hans Schulte-Loh mit der Klobürste gesegnet. Und: Getanzt wurde auf dem Tisch, Bowle wurde getrunken und geraucht. „Die Zigaretten gab es damals noch gratis, die standen auf dem Tisch“, erinnert sich Sven.
Das Silberkönigspaar erinnert sich an tolle Schützenfeste der befreundeten Vereine an "Mörderpartys" in Havelich, Damm und Bricht, die es mitfeiern durfte und an den Bataillionsnachmittag an dem 2.500 DM für die Kinderbelustigung zusammen kamen. Durchs Haare schneiden. Denn Tasso Stiebels verlor an diesem Nachmittag seine Haarpracht. Gegen ein Gebot einer bestimmten Summe, durfte jeder der wollte, den Rasierer ansetzen. An den Grund dafür, kann sich keiner der Befragten mehr erinnern. Gerne denkt das Paar auch an das gemeinsame Feiern mit dem Thron der Schwestergilde in Altschermbeck. Sie berichten: “Wir hatten montags bei den gegenseitigen Besuchen so viel Spaß zusammen - wir wollten uns gar nicht trennen.“


Und dann war da noch die Geschichte mit dem Linienbus, den das zu einer Einladung bei Kalle Herms Paar gekapert hat. Der Busfahrer habe sich lange geweigert und wurde schließlich mit dem Argument „Ich bin die Königin und hab es zu sagen“ und einigen Scheinchen überzeugt, das Paar in die Schetterstraße zu bringen. Sven lacht: „Getreu dem Motto - wer gut schmiert der gut fährt“.
Irgendwann aber war das Königsjahr zu Ende. Einfach mit Kette und Krone durchbrennen wollten sie. Nachdem Abschied habe Anja nur gedacht: „Was soll ich jetzt machen, das Leben scheint sinnlos.“ Natürlich hat das Paar das Ende des Regentenjahres gut überlebt, aber: „Es war wirklich etwas ganz Besonderes“, sind sie sich einig. Und weil Anja Verwaayen für Sven immer seine Königin bleibt, wie er betont, erhält sie in jedem Jahr anlässlich des Frühschoppens am Kilianssonntag einen dicken Blumenstrauß von ihm.

 

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