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Bürgermeister verabschiedete Winfried Thomann nach 38 Dienstjahren in den Ruhestand

28.2.2023 Schermbeck (geg). Am 1. März wechselt der Verwaltungsmitarbeiter Winfried Thomann nach 38 Jahren Tätigkeit in der Gemeindeverwaltung in den Ruhestand. Beim Pressegespräch versprüht er so viel Tatendrang und Temperament, das direkt klar ist, dass Thomann seine Hände fortan sicher nicht in den Schoss legen wird. Freizeitmillionär sei er nun, erzählt er lachend.
In der Verwaltung hinterlässt er große Fußstapfen. Schon allein sein fotografisches Gedächtnis machte ihn dort zu einem beliebten Kollegen, so kann er zum Beispiel Gesetze wortgetreu wiedergeben. „Eine Gabe, die für uns als Verwaltung nur von Vorteil ist“, findet Bürgermeister Mike Rexforth, der aber auch eine andere Erklärung in Betracht zieht: „Wahrscheinlich schläft er nachts mit dem BGB unterm Kopfkissen.“
Als Ziehvater benennt Rexforth den Mitarbeiter. Denn Thomann kümmerte sich von jeher auch um die Auszubildenden. Probeklausuren schrieb er zur Vorbereitung auf die Prüfung mit ihnen. Rexforth erinnert sich “Das war schon wohl hart, aber es hat geholfen.“ Durch seine Schule gingen beispielsweise auch Frank Hindricksen und Gerd Abelt.
Temporeich geht der Schermbecker durchs Leben und vor allem durch seinen Wirkungsbereich in der Gemeindeverwaltung. Dazu gehörten unter anderem die Erstellung und Ausgestaltung sämtlicher Vertragstypen, die Wahrnehmung von Beurkundungsterminen, Grenzregelungsangelegenheiten, Vertragsmanagement für gemeindliche Vorhaben, die zentrale Rechtsberatung aller Fachbereiche der Gemeindeverwaltung oder auch die Erstellung von gemeindlichen Satzungen.

Seine Maxime dabei: „Rechtsgrundlagen sind einzuhalten.“ Wobei er es auch wichtig findet, pragmatisch vorzugehen und einen Sachverhalt auch durch die Brille des jeweils anderen – zum Beispiel die des Bürgers – zu sehen und sich mit auf Augenhöhe zu begegnen. „Wir als Verwaltung müssen für die Bürger da sein“, findet der 65-Jährige. Das härteste, aber auch nur einmalig, sei für ihn die Enteignung eines Bürgers gewesen, berichtete er.  
Für Thomanns Arbeitstempo und Arbeitseifer findet der Bürgermeister lobende Worte, damit hatte Rexforth allerdings auch schon im Freizeitbereich Erfahrung gemacht: „Ich wollte anfangen zu laufen und innerhalb von sechs Wochen die Distanz von zehn Kilometer unter 50 Minuten schaffen. Thomann bekam das mit und hat für mich direkt einen Laufplan erstellt“, erinnert sich der Bürgermeister, der sein Ziel dank dieser Unterstützung auch erreicht hat.
Ziele sind wichtig im Leben, weiß der nun ehemalige Verwaltungsmitarbeiter. So plante er drei Marathonläufe und nach dem Kauf eines E-Bike in einem bestimmten Zeitraum kilometermäßig die Erde zu umrunden. Als es nach hinten knapp wurde, stand er sogar morgens um vier Uhr auf. „So manche Eule und Fledermaus landete bei den Touren in meinem Gesicht“, erinnert er sich.
Sein aktuelles Ziel ist ein Lesebuch für junge Auszubildende in der Kommunalverwaltung zu schreiben. Er erklärt: „Die Neulinge sollen dadurch in einfacher Sprache Aufgabengebiete und Rechtsvorschriften in der Verwaltung besser verstehen“.
Außerdem plant er, mindestens sechs Mal in der Woche Sport zu treiben: Drei Fahrradtouren von mindestens 40 Kilometern hat er sich vorgenommen, zwei Nordic-Walking-Läufe und einmal Tanzen mit der Ehefrau. Denn er möchte alles dafür tun, um gesund zu bleiben, um zu erleben wie die beiden Enkel groß werden.
Allerdings könnte man fast meinen, Thomann wird im Ruhestand noch beschäftigter sein als zuvor. Denn neben den Schreib- und Sportplänen ist er an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung in den Prüfungsausschuss bestellt, außerdem zum ehrenamtlichen Richter beim Sozialgericht Duisburg ernannt. Aber er schränkt ein: „Ich muss mich selbst erst einmal finden“.