Am Wochenende wurden die zukunfstweisenden Projekte Archehof Lühlerheim und Gerd-Siemon Haus gefeiert

28.5.2024 Weselerwald (geg). Am Sonntag wurden die Feierlichkeiten zur erfolgreichen Umsetzung des Leader Projektes „Archehof Lühlerheide“ und der Inbetriebnahme des neuen Wohnheims „Georg-Simon-Haus“ mit einem großen Hoffest beendet.
Die vollen Parkplätze zeigten das große Interesse in der Bevölkerung an der Einrichtung. Mitmachaktionen für Kinder, Informationsstände, musikalische Unterhaltung verschiedener Musikrichtungen und Leckereien für den kleinen Hunger und Kaffeedurst – und das alles bei tollem Wetter- sorgten auf dem großen Gelände unter anderem für unterhaltsame Stunden bei Groß und Klein. Natürlich durften die Gäste auch einen oder zwei Blicke auf die Tiere werfen. Besonders die Ziegen ließen sich gern mal streicheln.

Die Bezirksregierung Düsseldorf bewilligte für das Projekt „Archehof Lühlerheide“ eine Förderung von 181.058 Euro. „Wir unterstützen hiermit ein ganz besonderes soziales Engagement“, so der Regierungspräsident des Regierungsbezirks Düsseldorf, Thomas Schürmann in der Feierstunde. Das Projekt umfasst die Einrichtung von Tierkoppeln, die Umgestaltung einer Scheune zu einem Mutterkuhstall, ein pädagogisches Hofkonzept und dazu passende Marketingmaßnahmen. Dies ermöglicht nicht nur die Erhaltung gefährdeter alter Haustierrassen wie zum Beispiel das Glanrind, Poitou-Esel oder die Thüringer Waldziege, sondern schafft zudem ein neues Freizeitangebot für Kinder und Familien.
Durch die Transformation des ehemaligen landwirtschaftlichen Betriebs zu einem Archehof mit verschiedenen Nutztieren sollen psychisch kranke Heimbewohner zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten erhalten und therapeutisch unterstützt werden. Zudem wird ein außerschulischer Lernort geschaffen und die Öffnung für Besucher angestrebt. „Die Förderung des Archehofs Lühlerheide markiert einen bedeutenden Meilenstein in unserer Region", sagte der Regierungspräsident.

Andreas Zimmermann von der LVR-Wohnungslosenhilfe wies in seiner Ansprache darauf hin, dass es das Ziel sei, Betroffene so zu unterstützen, dass sie möglichst schnell wieder ihren Weg in ein selbstbestimmtes Leben finden. Er betonte die Notwendigkeit der stationären Hilfe solange es nicht genügend bezahlbaren Wohnraum gebe. Und: „Ist die Miete nur einen Euro im Monat zu hoch, werden ohne mit der Wimper zu zucken 100 Euro am Tag für die stationäre Betreuung ausgegeben“. Zimmermann schimpfte: „Das ist volkswirtschaftlicher Blödsinn.“ Er bestärkte den Einrichtungsleiter Theo Lemken in seinem Bemühen das Problem ganzheitlich zu betrachten und den hilfsbedürftigen Menschen einen Wohnraum zu gestalten, der helfe Not zu lindern und den Weg zurück in ein geordnetes Leben zu finden. Er betonte: „Die Ambulante Betreuung ist keine Alternative um das elende Dasein auf der Straße zu beenden.“ Es würden weiterhin Plätze gebraucht um die Menschen die unter der Brücke schlafen, nachhaltig wieder auf die Spur zu bringen, so dass es schließlich ohne oder mit weniger Hilfe funktioniere.
Kreisdirektor Ralf Berensmeier würdigte den Einsatz der Arbeitskräfte auf Lühlerheim und bezeichnete den Ort als ein Kleinod für Menschen, deren Würde nur zu oft übersehen werde. Er sagte unter anderem: „ Die Wohnungslosenhilfe ist ein wichtiger Bestandteil der Gesellschaft und keine leichte Aufgabe.“ Entscheidend sei hier im Haus der Respekt für die Menschen die hier ein Zuhause, Geborgenheit und Freundschaften gefunden haben.

Stiftungsvorsitzender Friedrich-Wilhelm Häfemeier berichtet von einem großen Investitionsvolumen von knapp 5 Millionen Euro, das hier finanziert wurde und bedankte sich bei den Förderern. Bei einem Blick in die Zukunft berichtet er von der geplanten Nachhaltigkeit. „Die Landwirtschaft wird eine große Rolle dabei spielen, autark zu werden“, so Häfemeier. Die Wohnungslosenhilfe für Frauen einzurichten, gehöre ebenfalls zu den Zukunftsprojekten der Einrichtung.

Impressionen vom Hoffest: https://schermbeck-grenzenlos.de/index.php/fotos/test/hoffest-lueherlerheim-2024-fotos-rainer-hoheisel-und-gaby-eggert