ANZEIGE:
Auf Geschenke müssen Sie nicht bis Weihnachten warten


ANZEIGE:
Wenn aus Reiseträumen Traumreisen werden!

ANZEIGE
Neuwertige Eigentumswohnung in Toplage von Schermbeck

ANZEIGE
Neue digitale Spendenplattform der Nispa

 

Matthias Winkelmann ist Elektriker, Bäcker, Konditor und Schweinezüchter

4.7.2024 Drevenack. Matthias Winkelmann bezeichnet sich stolz als „Dorfkind“. Auf dem Land aufgewachsen entwickelte er schon früh eine besondere Faszination für die Landwirtschaft. Dazu gehört seine große Liebe zu Tieren, doch im Gegensatz zu vielen anderen resultierte daraus kein Haustier, sondern die Schweinezucht. Er züchtet aber keine normalen Hausschweine, sondern Schweine der Edelrasse „Berkshire. Diese ist ursprünglich in der gleichnamigen Region Englands beheimatet.

Auf diese Edelrasse wurde er im Jahr 2019 durch eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Büffelhof Kragemann aufmerksam. Dort wird aber nicht nur Büffelmilchkäse und Wasserbüffelfleisch verkauft, erfuhr er. Die Inhaber - die Familie Mölders, erzählte ihm auch von ihren Schweinen der besonderen Rasse „Berkshire“. Der Hobbylandwirt erfuhr im Gespräch das die charakteristischen Merkmale für die vom Aussterben bedrohte Rasse die schwarze Farbe, oft mit weißen Flecken an Beinen, Gesicht, Ohrspitzen und Schwanz, wären. Die Ohren der Tiere sind stehend oder leicht nach vorne geknickt. Das Schwein gilt als neugierig und agil und deshalb als absolut geselliges Tier.
Das Interesse und die Neugierde des Bäckermeisters waren direkt geweckt, erzählte er, denn „Ich liebe alles was anders ist“. Und so kaufte er sich dort, auf dem Büffelhof  die ersten schwarzen Schweine der beliebten und preisgekrönten Schweinerasse. Das Sperma für die Zucht besorgt er sich in Österreich und Nordirland. Der Grund: Einen Eber hat er nicht. Es sei schwer einen solchen in Deutschland zu finden, sagt er. Außerdem sei es ihm wichtig die Blutlinie immer wieder zu verändern.

Derzeit hält er auf seinem Hof zwei Muttersäue. Er hat sie Alma und Frieda genannt. Schmusetiere wären sie und haben sich wohl in sein Herz geschlichen. Matthias Winkelmann erzählt: „Sie kuscheln gern. Wenn ich den Stall betrete um sie zu streicheln, legen sie sich direkt auf den Rücken und wollen am Bauch gekrault werden.“ Winkelmann bevorzugt auf seinem Hof die Freilandhaltung. Die Tiere erhalten frisches Gras und Stroh, sowie übliches Schweinefutter und dürfen sich bei Bedarf draußen suhlen. Sie genießen also wohl ein glückliches Leben in Drevenack.
19 Jungtiere leben derzeit auf seinem Hof. Letztere werden mindestens ein Jahr alt, bevor sie in der Landschlachterei Krechter in Damm, also quasi in der Nachbarschaft, geschlachtet werden. Das Fleisch verkauft er an Freunde und Familie. Dabei schwärmt der Hobbyzüchter von dem besonderen Geschmack und der hohen Qualität. Aber: Es sei auch wichtig keine zu starke emotionale Bindung zu den Tieren aufzubauen. Das habe er im Laufe der Zeit festgestellt. Seine beiden Lieblinge Alma und Frieda würde er deswegen auch nicht schlachten lassen, verrät Winkelmann.

Mit über drei Jahren Zuchterfahrung sind die „Berkshire“-Schweine mittlerweile fester Teil von Matthias Winkelmanns Alltag und er fühlt sich auf seinem eigenen Hof in Drevenack sehr wohl. Dabei sind es nicht nur die Schweine und seine Arbeit auf dem Hof, die ihm zusagen. Für ihn seien die Dorfgemeinschaft und eine gute Beziehung mit den Nachbarn sehr wichtig, verrät der 35-Jährige: Er sei im Schützenverein sehr aktiv, war auch schon 2016 König im Weselerwald und sehe in sich selbst eher das „Landei“ als der „Städter“. Gerade im Blick auf das Leben in der Großstadt sei er mit seinen Schweinen doch wesentlich glücklicher und betont: „Ich würde für ken Geld der Welt tauschen wollen!“


Der gebürtige Marienthaler fing schon mit vier Jahren an, auf dem Bauernhof seiner Patentante mitzuhelfen und auch heute packt er auf den Höfen von Freunden und Familie ordentlich mit an. Seit 2016 darf er einen Hof in Drevenack sein Eigen nennen, welchen er selbstständig renovierte und ausbaute. Sein handwerkliches Geschick bewies er bereits in den Ausbildungen zum Elektriker, Bäcker und Konditor. Deshalb fängt sein Tag um vier Uhr morgens in der Backstube an, zwischendurch fährt er heim um die Tiere zu füttern, dann wieder in den Betrieb und am Nachmittag folgt die nächste Schicht auf seinem Hof. Und wie ist es mit der Freizeit bestellt: „Mäßig“, antwortet Winkelmann lachend.

Text: Konstantin Spyrou und Gaby Eggert
Fotos: Spyrou und privat

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.