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Präsident Markus Hindricksen: "Lasst uns zusammen daran arbeiten, dass unsere Kinder unbeschwert aufwachsen dürfen"

15.7.2024 Schermbeck. Zu den Festivitäten im Rahmen des Kiliansfestes gedenkt die Gilde auch immer der Vermissten und Gefallenen Sodaten der beiden Weltkriege. Am Schermbecker Ehrenmal legten Pfarrer Daniel Wiegmann und präsident Markus Hindricksen den Kranz nieder

Die Ansprache des Präsidenten Markus Hindricksen

Liebe Kilianer, liebe Schermbeckerinnen und Schermbecker, sehr geehrte Gäste,

wir sind angetreten, um unseren Kranz an unserem Ehrenmal niederzulegen. Es ist ein Moment des Innehaltens, des Erinnerns und des Gedenkens an diejenigen, die vor uns gingen.

„Dem Ehrenmal liegt die Idee eines bis zum letzten ruhmreich und kraftvoll kämpfenden Volkes zugrunde, welches bis zum letzten Atemzuge seine Ehre verteidigt. Der sich im Sterben noch aufbäumende Löwe hält mit seinen Pranken die Flagge, das äußere Zeichen der Ehre, gedeckt, um sie noch im Tode zu schützen.“

Mit diesen Worten beschrieb Architekt Baumann, der auch das Brichter Ehrenmal schuf, seinen Entwurf. Ganz im Sinne der NS-Propaganda wurden die Begriffe Ehre, noch im Tode schützend oder kraftvoll kämpfendes Volk, genutzt.

Am Vorabend des 2. Weltkrieges wurden die Menschen so auf den kommenden Kampf der Völker gegeneinander eingeschworen. Die Toten des 1. Weltkrieges wurden zu „im Felde ungeschlagenen Helden“ verklärt. Was folgte, war millionenfaches Leid – weltweit.

Mittlerweile ist unser Ehrenmal für viele Menschen nur eine Skulptur, nett anzuschauen. Steht da halt schon immer. Sowas wie ein altes Museumsstück. Oft wird er von Kindern bestiegen und ist ein spannendes Klettergerät. Für einige von uns ist es die einzige Stätte der Erinnerung. Der Erinnerung an vermisste oder gefallene Familienmitglieder, die nicht in Heimaterde bestattet werden konnten.

Ein Ort der Stille, des Gedenkens, des Respekts. Für viele ist es ein Ort des Mahnens und Forderns. Mahnen an die Schrecken der Kriege – an der Front und in der Heimat. Fordern, den schwierigen Weg des Friedens einzuschlagen.

Und auch: Fordern, den Kameraden von Polizei und Feuerwehr, von Rettungskräften und Bundeswehr Respekt und Dank zu zollen. Diese setzten sich jeden Tag dafür ein, dass wir sicher und geschützt leben dürfen. Manche von ihnen opfern im Dienst für uns ihre Gesundheit oder sogar ihr eigenes Leben.

Für mich ist der Löwe auch ein Symbol für die Werte, die unsere Schützengilde Schermbeck ausmachen: Kameradschaft, Tradition, Verantwortung und Zusammenhalt.

Ich empfinde diese Werte als zeitloser und aktueller denn je. In einer Welt, die von Neid und Missgunst, von Kriegen und Machtspielen geprägt ist, bietet unser Verein einen Ort der Freundschaft und des Miteinanders. Die Tradition zeigt uns, woher wir kommen. Kameradschaft und Zusammenhalt führt uns in die Zukunft.

Der Kranz, den wir heute niederlegen, ist ein Zeichen unserer Dankbarkeit und unseres Respekts. Er soll uns daran erinnern, dass unsere Gemeinschaft auf den Schultern derjenigen steht, die vor uns kamen.

Lasst uns diesen Moment nutzen, um über unsere eigene Verantwortung nachzudenken. Jeder von uns trägt dazu bei, die Traditionen und Werte unseres Vereins lebendig zu halten. Indem wir uns aktiv einbringen und unsere Gemeinschaft unterstützen, ehren wir das Vermächtnis unserer Vorgänger und schaffen gleichzeitig unsere eigene Zukunft.

Und diese Idee der Zukunft gefällt mir besonders: Ich habe gerade davon gesprochen, dass unser Löwe für die Kinder auch schon mal ein Klettergerät ist. Sie gehen unbefangen mit dem Denkmal um und haben keine eigene Erinnerung an Krieg und Leid.

Lasst uns zusammen daran arbeiten, dass unsere Kinder unbeschwert aufwachsen dürfen. Dass die Erinnerung an Krieg und Not, Tod und Verlust immer mehr in den Hintergrund rücken darf.

Für uns wird unser Ehrenmal immer ein Ort der Stille und Einkehr, der Erinnerung und Mahnung bleiben.

Für folgende Generationen wünsche ich mir, dass es ein Ort der Begegnung wird und es seine Schwere und Bedeutsamkeit nach und nach verlieren darf.

Zusammen schaffen wir das. Wir sind Kilian.

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