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Die WDR2 Moderatorin Steffi Neu begeisterte im ausverkauften Begegnungszentrum

29.8.2024 Schermbeck (geg). Das Begegnungszentrum des Rathauses öffnete um 19 Uhr. Doch schon eine halbe Stunde vorher standen einige Damen vor der Tür und warteten auf den Einlass. 240 waren es am Ende und es hieß: Ausverkauft. Der Grund: Die WDR2 Moderatorin Steffi Neu erzählte Geschichten, die sie in ihrem Buch „Meine Mutmacher“ veröffentlicht hat. (Fast) jede*r kennt sie, die Moderatorin, die mit viel Wortwitz und Charme ihre Sendungen gestaltet. Auch Marcell Oppenberg, der Vorsitzende der Kulturstiftung und Gastgeber kennt sie und nicht nur das: „Sie ist ein Familienmitglied, sitzt bei uns morgens am Frühstückstisch“, so begrüßte er die Gäste und den Star des Abends. Natürlich sitzt Steffi Neu nur stimmlich bei ihm in seiner Küche.
Mitorganisatorin der Veranstaltung war die Gleichstellungsbeauftragte Susanne Kötter, die sich Gedanken um die „Mutmacher“ des Lebens gemacht hatte. Ihre Botschaft: „Seid mutig und traut Euch, was immer ihr tun wollt.“


70 Minuten lang erzählte Steffi Neu auf der Bühne von Menschen, die gegen alle Widerstände Dinge bewegt haben und ihren eigenen Weg durch schwere Lebensphasen gegangen sind. Kontakt zu den Menschen bekommen, habe sie durch einen Aufruf in ihrer Radiosendung. „Ich wollte mit Menschen sprechen, die so richtig eins auf die Fresse bekommen haben, die Schlimmes erlebt aber nie mit jemandem darüber gesprochen haben.“ Das Werk zeigt: Das hat sie.
Mittlerweile ist das Buch „Meine Mutmacher“ in der dritten Auflage erschienen. Dabei sollte es zunächst kein Buch, sondern lediglich eine Podcastreihe werden. Aufgrund der großen Resonanz entschloss sich Steffi Neu, die Geschichten zu bündeln und nieder zu schreiben.
Mit vielen Menschen habe sie gesprochen, in vielen Wohnzimmern gesessen und gemerkt, wie groß das Leid sein kann. Alle Menschen hätten Furchtbares erlebt, aber keinen Gram mehr in ihrem Herzen. Ihr Fazit daraus: „Man kann nur nach vorne gucken, wenn hinten sauber ist.“
Sie berichtete von dem Pastor, der zu Elke wurde. Und da sie redet wie ihr der Schnabel gewachsen ist, habe sie natürlich auch gefragt, wo er denn seine Brüste herbekommen habe. Sie erzählt von Heike und ihrem Schicksal mit einem Heiratsschwindler, der sie um ihre Existenz beraubt hat. Oder von dem 50-jährigen Dirk der mit seinem Fahrrad durch die Welt reist und nur Ravioli aus der Dose isst. „Das musse wollen“, erzählt Steffi Neu lachend. Von ihren Gesprächspartner besitzt sie die Telefonnummern. Immernoch. 7000 Nummern wären es mittlerweile. Und auch Dirk habe sie angerufen, wollte in ihrem Garten übernachten. Ihre Redaktion: „Geht nicht, hab ich ihm gesacht, ich hab keine Ravioli im Haus.“


Oder Linda, die Mutter von zwei Kindern mit Trisomie 21- eine fröhliche Frau, die mit einem Satz der Menschen hadert: „Das könnte ich nicht.“
Ihr Resümee am Ende der Veranstaltung: „Am Ende des Tages geht immer die Sonne auf.“
Die Geschichten, die die am Niederrhein aufgewachsene 53-jährige Moderatorin in Wort und Schrift festgehalten hat, hatten es in sich. Aber mit ihrer Fröhlichkeit, mit ihrem lockeren Mundwerk und ihrem empathischen Wesen verstand sie es, keine schwermütige Stimmung aufkommen zu lassen, ohne der Thematik etwas von ihrer Ernsthaftigkeit zu nehmen. Stunden könne sie erzählen, sagte sie, deshalb ist ein weiteres Buch bereits in Arbeit.