Wurstjagen in Östrich: Soweit die Füße tragen
17.2.2025 Östrich (geg). Am vergangenen Wochenende stand der Dorstener Ortsteil Östrich ganz im Zeichen der Wurstjäger. Pünktlich um 7.30 Uhr starteten sie vom Treffpunkt dem Gasthaus Schult, auf ihre lange Tour durch die Landschaft um Würste fürs abendliche Fest einzusammeln. Von vielen Anwohnern wurden sie freudig erwartet, einige Familien hatten auch einen Imbiss für die Jungs und die älteren Herren, denn in diesem Jahr durften die Veteranen mal wieder mit dabei sein. Zehn Ehemalige verteilten sich am Samstagmorgen in den drei Gruppen.
Das Wurstjagen beginnt in jedem Jahr am Freitagabend im Gasthaus Schult mit dem Kartoffelschälen der unverheirateten jungen Damen, die vorher dazu persönlich von den Herren eingeladen wurden. 26 Mädels schälten dort zwei Zentner Kartoffeln. Für Anka Behning und Rebecca Romswinkel war es das letzte Mal. Sechs Neulinge waren in diesem Jahr bei den Herren dabei.
Getroffen habe ich eine Gruppe am Samstagmorgen auf der Gahlener Straße 296. „Das Treffen hier hat Tradition“, erzähle Andreas Wischerhoff. Denn hier lebte der inzwischen verstorbene Heinz Rademacher, der viele Jahre Präsident der Jungschützen war. Und will man es glauben? An diesem Treffpunkt gebe es nur Cola, versicherte Wischerhoff und lecker belegte Brötchen. Aber zur Verdauung einen „Jäger Tequila“ – eine Kombination aus Wacholder, Senf und Zwiebeln. Lecker hört sich das nicht an und auch die Begeisterung der Jungs hielt sich in Grenzen, der eine oder andere rannte spuckend in den Garten.
Der Vorsitzende Moritz Gandoy ist in die Tradition hineingewachsen erzählt er. „Wir leben die Tradition und hoffen dass sie noch lange weiterbesteht“, berichtet er. Und: “Für uns ist das auch eine Identifikation mit dem Ortsteil Östrich.“
Später, viel später am Abend, trudelten sie wieder im Gasthaus Schult ein, um dann für die anwesenden Gäste ihre besondere Tanzshow aufzühren.