
45 mal Kultur im ländlichen Raum: Weseler Wasserturm mit dabei
17.04.2025 Düsseldorf/Wesel (pd). Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen gibt bekannt, dass 21 innovative Projekte im Rahmen des Dritte-Orte-Programms in die Umsetzungsphase starten. Mit einer Förderung von insgesamt bis zu 9,45 Millionen Euro wird das kulturelle Leben im ländlichen Raum weiter gestärkt. Auch der Weseler Wasserturm wird als Dritter Ort mit bis zu 450000 Euro gefördert.
„Wir brauchen Orte, an denen wir uns mit anderen Menschen treffen, austauschen und neue Ideen für die Gemeinschaft entwickeln können“, betont Kulturministerin Ina Brandes. „Früher war das vielleicht die Dorfkneipe oder das Ladenlokal um die Ecke. Heute entstehen in allen Regionen Nordrhein-Westfalens Dritte Orte, die von engagierten Bürgerinnen und Bürgern für ihre Gemeinschaft geschaffen werden.“
Die Dritten Orte der zweiten Generation sind kreative Antworten auf die Herausforderungen des ländlichen Raums. Aus einer alten Schützenhalle wird ein Dorf- und Kulturhaus mit genossenschaftlich geführter Gastronomie, während ein ehemaliges Bekleidungsgeschäft als öffentliches Wohnzimmer für kulturelle Veranstaltungen dient. Ein alter Wasserturm wird zum Atelier und Lernort, und eine aufgegebene Kneipe verwandelt sich in ein Kino. Diese Projekte zeigen eindrucksvoll, wie bürgerschaftliches Engagement und kulturelle Vielfalt zusammenkommen, um Lebensqualität zu schaffen.
Insgesamt hatten sich 120 Projekte um die Aufnahme in die zweite Förderrunde beworben. Nach einem sorgfältigen Auswahlverfahren wurden 28 Dritte Orte für die Konzeptphase zugelassen, von denen nun 21 in die Umsetzungsphase starten. Jedes dieser Projekte erhält bis zu 450.000 Euro für Umbauten, technische Ausstattung, Personalkosten und ein ansprechendes Kulturprogramm. Zudem profitieren die Initiativen von fachlicher Begleitung und Beratung durch das Programmbüro Dritte Orte.
Mit der Förderung von 45 Dritten Orten der ersten und zweiten Generation setzt die Landesregierung ein starkes Zeichen für die kulturelle Entwicklung im ländlichen Raum. Das Gesamtbudget für das Dritte-Orte-Programm beträgt bis 2028 bis zu 18 Millionen Euro.
Die örtliche Landtagsabgeordnete Charlotte Quik zeigt sich begeistert von dieser Entwicklung. „Es ist großartig zu sehen, wie der Wasserturm, ein historisches Wahrzeichen der Stadt Wesel, nun zu einem Ort der Kreativität und des Austauschs wird“, betont sie. „Solche Projekte sind entscheidend für die Lebensqualität in unserer Region und fördern das bürgerschaftliche Engagement.“
Hintergrund Dritte Orte
In den 1980er-Jahren hat der amerikanische Soziologe Ray Oldenburg den Begriff des Dritten Ortes geprägt. Er beschreibt damit öffentliche Orte für Begegnung und Austausch in Abgrenzung zum Ersten Ort, dem Zuhause, und dem Zweiten Ort, der Arbeit. Im Rahmen des neuen Förderprogramms zeichnet sich eine Kultureinrichtung als Dritter Ort durch die Erfüllung weiterer Merkmale aus – dazu gehören vor allem eine einladende Atmosphäre, verschiedene Nutzungen und die Möglichkeit, spontan und selbstverständlich Dritte Orte zu besuchen und sich dort auch aktiv einbringen zu können.
Weitere Informationen zum Förderprogramm finden Sie unter www.dritteorte.nrw.