
Erinnern statt Vergessen: Gesamtschule Schermbeck erinnert an die Pogromnacht und den Mauerfall
11.11.2025 Am Freitag, den 7. November, versammelte sich die Jahrgangsstufe Q2 der Gesamtschule Schermbeck gemeinsam mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern zu einer Gedenkveranstaltung anlässlich der Reichspogromnacht (1938) und des Mauerfalls (1989) am 9. November.
Die Veranstaltung begann um 14 Uhr mit einer Ansprache des Schulleiters Christoph Droste, der den Wert des Erinnerns betonte und hervorhob, wie wichtig Zusammenhalt in der heutigen Zeit sei. Anschließend hielt Benedikt Heinzmann ein Referat über den Mauerfall. Ergänzt wurde sein Vortrag durch Zeitzeugenzitate, die von weiteren Schüler*innen vorgelesen wurden.
Im Anschluss führte die Organisatorin, Lehrerin des Geschichts LKs Anna Zerhusen, die Teilnehmenden zur Georgstraße. Dort spannten Frida Nieländer und Lena Heisterklaus den Bogen zur Reichspogromnacht und berichteten über das Leben Jüdischer Familien in Schermbeck sowie über die Ereignisse in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938. Es wurden Auszüge aus dem Buch von Marga Randall vorgelesen, die als Kind die Pogromnacht in Schermbeck miterlebte. Ihr gelang mit Angehörigen die Flucht.

Besondere Aufmerksamkeit galt den sechs Stolpersteinen, die an die Verbrechen der Vergangenheit erinnern. Sie wurden am Ende des Vortrags mit Blumen geschmückt.
Zuletzt wurde der Jüdische Friedhof besucht, wo ein weiteres Referat über die Grabstätte in der Zeit vor dem Holocaust aufklärte. Musikalisch begleitet wurde das Gedenken durch das Lied „Hevenu Shalom Alechem“ (Wir bringen Frieden über euch) auf der Klarinette.
Zum Abschluss legten alle Teilnehmenden Steine auf die Grabsteine, zündeten Kerzen an und legten Blumen auf die Grabsteine, um den Verstorbenen Respekt zu erweisen. Dabei achteten sie darauf, nicht auf die Gräber zu treten. Auch in der Nacht leuchteten die Kerzen weiter und hielten das Gedenken lebendig.
Von Frieda Nieländer und Lena Heisterklaus, 9. November 2025