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Symposium „Gemeinsam gegen Gewalt an Schulen – Durch die Brille des Anderen“ 

12.11.2025 Kreis Wesel (pd). reis Wesel setzt Zeichen für eine gemeinsame Verantwortung in der Gewaltprävention

Wie kann Gewalt an Schulen wirksam begegnet werden? Welche Maßnahmen sind erforderlich, um Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler nachhaltig zu schützen und ein respektvolles Miteinander zu fördern? Mit diesen Fragen befasste sich das Symposium „Gemeinsam gegen Gewalt an Schulen – Durch die Brille des Anderen“, das am Dienstag, 11. November 2025, im Kreishaus stattfand.
Eingeladen hatte der Kreis Wesel Vertreterinnen und Vertreter aus den Schulen der Sekundarstufe I und II, den Schulträgern, der Polizei, den Jugendämtern, der Schulaufsicht, der Schulpsychologie sowie der Drogenberatung. Ziel war es, ein gemeinsames Verständnis für Ursachen und Erscheinungsformen von Gewalt zu schaffen und Handlungsoptionen für eine verbesserte Präventionsarbeit zu erarbeiten.

Landrat Ingo Brohl eröffnete die Veranstaltung und hob in seiner Ansprache hervor: „Getreu dem Gedanken, dass es ein ganzes Dorf braucht, um ein Kind zu erziehen und zu bilden, tragen wir gemeinsam Verantwortung. In der Erstverantwortung sind natürlich die Eltern, aber gerade im Bereich Schule tragen Lehrkräfte, Schulsozialarbeitende, Polizei, Jugendhilfe und Verwaltung gemeinsam Verantwortung für das, was an unseren Schulen geschieht. Diese Sichtweise verbindet uns. Denn wir wissen: Wir handeln in dem Wissen, dass wir gemeinsam Schulen wieder stärker zu Orten machen können, an denen Kinder und Jugendliche sich sicher fühlen, an denen sie wachsen und lernen können – in einem Klima von Respekt, Vertrauen und Zusammenhalt. Und dieses Klima haben auch alle verdient, die sich um unsere Kinder kümmern.“

Stefanie Hain führte die rund 150 Teilnehmenden durch die Veranstaltung. Schulministerin Dorothee Feller gab in ihrem fachlichen Impuls einen Überblick über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen im schulischen Alltag. „Schulen sind ein Spiegelbild unserer Gesellschaft, was bedeutet, dass wir es leider auch im Schulalltag mit Gewalterfahrungen zu tun haben. An unseren Schulen ist kein Platz für Gewalt, Schulen müssen sichere Orte sein – und wir lassen sie bei diesem Thema nicht allein. In unserem Internetauftritt, dem Bildungsportal, haben wir sehr viele Unterstützungsangebote aufgelistet und im Detail beschrieben. Unsere Handlungsempfehlungen umfassen unter anderem Interventionsmöglichkeiten, klare Anleitungen für Konfliktlösungen, die Darstellung von rechtlich zulässigen Ordnungsmaßnahmen und Informationen darüber, welche externen Organisationen eingebunden werden können und wann die Polizei hinzugezogen werden sollte. Auch eine Übersicht über Fortbildungsangebote ist enthalten. Wir passen unsere Angebote ständig an und erweitern dort, wo es nötig ist. Dabei hilft auch der Expertenbeirat zum Umgang mit Gewalt, der um weitere Fachleute aus Medizin und Psychologie erweitert worden ist. Klar ist aber auch: Es braucht eine Zusammenarbeit von ganz vielen Behörden, Institutionen und Menschen, um dem Problem zu begegnen. Daher ist die heutige Veranstaltung eine gute Chance, mit vielen verschiedenen Akteuren ins Gespräch zu kommen“, betonte die Ministerin.

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Im weiteren Verlauf des Symposiums kamen Fachkräfte aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern zu Wort: Vertreterinnen und Vertreter der Polizei (Prävention und Jugendsachbearbeitung), der Schulsozialarbeit, der Schulleitungen und der Jugendämter schilderten ihre Erfahrungen und gaben Einblicke in bewährte sowie neue Ansätze im Umgang mit Gewalt an Schulen.
„Dieses Symposium zeigt eindrucksvoll, dass eine landratsgeführte Kreispolizeibehörde einem Polizeipräsidium in nichts nachsteht. Im Gegenteil: Der Landrat als gemeinsamer Behördenleiter von Polizei, der Unteren Verwaltungsbehörde, als kommunale Behörde und Bindeglied zwischen den kreisangehörigen Gemeinden bewegt ganz viel und ist ein Erfolgsmodell für vernetztes Arbeiten. So ist ein Forum entstanden, in dem Wissen, Erfahrung und Engagement für eine ganzheitliche und wirkungsvolle Gewaltprävention an den Schulen im Kreis Wesel zusammenfließen“, so Ulrich Kühn, Abteilungsleiter der Kreispolizeibehörde Wesel.

In der anschließenden Podiumsdiskussion wurde deutlich, dass Gewaltprävention nur dann wirksam ist, wenn sie interdisziplinär gedacht und aufeinander abgestimmt umgesetzt wird. Schulen stehen zunehmend vor der Herausforderung, mit komplexen sozialen Dynamiken, neuen Kommunikationsformen und veränderten elterlichen Haltungen umzugehen. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass Präventionsarbeit strategisch, sensibel und langfristig angelegt sein muss.
Der Kreis Wesel wird die im Symposium gewonnenen Erkenntnisse bündeln und in ein Handlungskonzept zur Gewaltprävention an Schulen einfließen lassen. Dieses soll die bestehende Präventionsarbeit ergänzen und Strukturen schaffen, um Kooperation, Austausch und Handlungssicherheit bei allen beteiligten Akteuren zu stärken.

Brohl betonte abschließend: „dieser Tag ist ein Anfang – ein Signal, dass wir nicht wegschauen, sondern handeln. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass Schule ein Ort ist, an dem Kinder und Jugendliche nicht nur lernen, sondern sich auch sicher fühlen. Ein Ort, an dem Konflikte nicht verdrängt, sondern konstruktiv gelöst werden. Ein Ort, an dem Gemeinschaft und gegenseitiger Respekt den Ton angeben. Denn: Gewaltprävention ist keine Aufgabe einzelner – sie ist eine gemeinsame Verantwortung.“

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