Ausprobieren, staunen und verstehen
Von Julian Schäpertöns
20.5.2019 Schermbeck. Die Gesamtschule lud wieder Drittklässler der beiden Schermbecker Grundschulen ein, um spannende Experimente durchzuführen
Ferdinand und Jamie staunen nicht schlecht als sich die Flamme durch die Zugabe von Kupfersalz plötzlich grün färbt. „Cool!“, rufen die beiden Drittklässler begeistert.
Warum sich das Feuer aus dem Bunsenbrenner in unterschiedliche Farben färbt, erklärt Lehrerin Bianca Sadowski im Anschluss. „Die Salze werden zum Beispiel in Feuerwerksraketen verwendet.“ Eifrig füllen Ferdinand und Jamie das Arbeitsblatt aus. Denn für die Grundschüler steht heute kein normaler Unterricht auf dem Plan. An zehn verschiedenen Stationen in der Gesamtschule machen sie ein Forscherdiplom.
Diese Kooperation zwischen der Gesamtschule und der Gemeinschaftsgrundschule Schermbeck sowie der Maximilian-Kolbe-Schule gibt es bereits seit vier Jahren. Lehrerin und Abteilungsleiterin der Gesamtschule Claudia Jansen hatte die Idee, die Grundschüler der dritten Klassen einmal im Jahr einzuladen, um gemeinsam mit den Gesamtschülern zu forschen, von ihrer alten Schule mitgebracht. „Das ist ein nettes Angebot, was wir gerne annehmen. Wir in der Grundschule haben ja auch gar nicht die Ausstattung, die die Gesamtschule hat“, freut sich Grundschullehrerin Julia Hense.
Zunächst sind es am Morgen die Schüler der Maximilian-Kolbe-Schule, die anderthalb Stunden in den Naturwissenschaftsräumen experimentieren. Betreut werden sie dabei von den Schülern der 9. Klasse des NW-Kurses. Anschließend darf die Gemeinschaftsgrundschule mitforschen. Rund 50 Schüler gehen dabei von Station zu Station und lernen den Unterschied zwischen Cola und Cola Light, wie ein Kompass funktioniert und ob Papier Wasser stoppen kann.
„Wir versuchen den Kindern über Alltagsphänomene die Dinge näher zu bringen“, erzählt Bianca Sadowski. Dabei wird alles kindgerecht erklärt. Schließlich ist es für die Grundschüler das erste Mal, dass sie sich mit Chemie, Physik und Biologie in dieser Form beschäftigen. „Wir möchten die Schüler für Naturwissenschaften begeistern und die Möglichkeit bieten, schon mal reinzuschnuppern“, so Sadowski.
Sowohl bei den Drittklässlern, den Lehrern als auch bei den betreuenden Schülern der Gesamtschule kommt der Forschertag gut an. „Das ist für unsere Schüler mal was anderes und ganz aufregend mit älteren Schülern Unterricht zu machen“, erzählt Julia Hense von der Gemeinschaftsgrundschule. Am Ende gibt es ein Forscherdiplom – und zu Hause haben die Drittklässler nach diesem Tag sicherlich viel zu erzählen.