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Marienheim

Viele Teilnehmende beim letzten Gottesdienst an der Marienheim Kapelle

29.4.2025 Schermbeck (geg). Bänke schleppen hieß es am Sonntagmorgen am Marienheim Schermbeck. Denn hier fand der Abschlussgottesdienst statt - eigentlich in der Kapelle, aber Pastor Xavier ahnte schon im Vorfeld, dass der Platz in der kleinen Kapelle nicht ausreichen würde. Deshalb fand der Gottesdienst bei schönstem Wetter unter freiem Himmel statt. Doch die aufgestellten Stühle reichten für den Ansturm nicht aus, denn viele Schermbecker wollten die Kapelle noch einmal besuchen. Nach dem Gottesdienst bestand die Möglichkeit, die Kapelle ein letztes Mal vor dem Abriss zu besichtigen.
So wie viele Schermbecker hat auch Petra Becker, die Teamsprecherin der kfd eine besondere Beziehung zu diesem Ort. Denn sie wurde dort zwei Tage nach ihrer Geburt getauft. Ihre Mutter war nicht dabei. „Als Wöchnerin musste sie im Krankenzimmer das Bett hüten“, berichtet Becker, die weiß, dass bereits ihre Mutter, die aus Raesfeld stammt, an diesem Ort das erste christliche Sakrament erhalten hat, um in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen zu werden. Das geschah damals immer bereits drei Tage nach der Geburt eines Kindes. „Die Nonnen haben bei der Taufe meiner Mutter nach dem Heiligen des Tages geschaut, deshalb wurde diese auf den Namen „Walburga“ getauft.
Im Jahr 1868 erfolgte die erste Grundsteinlegung für die erste soziale Einrichtung im Dorf. Im Jahr 1872 kamen die Franziskanerinnen nach Schermbeck, die ihren Dienst im Haus bis zum Jahr 2012 durchführten. Ende der 1980er Jahre wurde das Krankenhaus eine Altenpflegeeinrichtung umgewidmet. Ab dem Jahr 1994 übernahm die Caritas Betriebsführungs- und Trägergesellschaft Dorsten-Marl GmBH die Verantwortung für das Marienheim. Immer aber war die Kapelle ein Mittelpunkt des christlichen Lebens in der Einrichtung. Viele Schermbeckerinnen und Schermbecker besuchten regelmäßig den wöchentlichen Dienstagsgottesdienst. Auch Gedenkgottesdienste für verstorbene Angehörige wurden hier durchgeführt.
Im Jahr 2018 wurden Um- und Neubaumaßnamen der Einrichtung geplant. Die Modernisierung des Heims samt Errichtung von Seniorenwohnungen und Neubau einer Tagespflege sollte im März 2020 beginnen. Die Baumaßnahmen musste aber wegen der Coronapandemie immer wieder verschoben werden.
Mit der Modernisierung des Marienheimes verfolgt die cbt das Ziel, auch in Zukunft für alle Bewohner ein qualitätvolles Pflegeangebot bereitzustellen, das die Anforderungen an ein zeitgemäßes Pflegezentrum erfüllt. Die derzeitige Baumaßnahme ist eingebunden in ein Gesamtkonzept, das auf dem gleichen Grundstück und in unmittelbarer räumlicher Nähe den Neubau von Seniorenwohnungen und die Errichtung einer Tagespflege für Senioren vorsieht.
Alle vier Bausteine – Altenheim, Kurzzeitpflege, Seniorenwohnungen und Tagespflege– sollen eine Unterstützung bieten, die sich an den individuellen und sich verändernden Bedürfnissen älterer Menschen orientiert.

Der Trakt des Gebäudes das abgerissen wird, ist mittlerweile leer gezogen. Alle Bewohnerinnen und Bewohner haben ein neues Zimmer erhalten. Und doch dauert es bis zum Monat August bis die ersten Bagger rollen können, denn: „Das alte Gebäude muss zunächst energetisch von den bestehenden getrennt werden und das dauert seine Zeit“, erklärt Markus Bothe, Geschäftsführer der Caritas-Betriebsführungs- und Trägergesellschaft Marl gGmbH.