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Kerstin Stricker-Jungenkrüger und Jutta Besten- Foto gaby Eggert

95 Jahre Blumen Stricker- das muss gefeiert werden

20.5.2025 Schermbeck (geg). „Wir sind mit Dackeln und Blumen aufgewachsen“, erinnert sich Jutta Besten, Mitinhaberin von "Blumen Stricker", lachend. Denn neben dem Verkauf von Pflanzen wurden im Hause Stricker auch immer Dackel gezüchtet.  "Später kamen auch Münsterländer dazu“, erklärt sie. Kerstin Stricker Jungenkrüger präsentiert sich ebenfalls mit Lachfalten im Gesicht, als sie erzählt: „Als ich klein war habe ich oft in Chrysanthemenkartons geschlafen.“ Denn die Eltern Gertrud und Ernst Stricker waren den ganzen Tag im Betrieb beschäftigt. Wie das früher so üblich war. Kinder „liefen“ einfach mit. Die beiden Damen erinnern sich gern an ihren Opa Fritz, an die Schrebergärten hinter den Mühlenteichen und an all die Arbeit, die auch ihre Eltern in den heimischen Betrieb gesteckt haben. Die Erinnerung an die Großeltern hat Jutta Besten an ihre Tochter Mareike weitergegeben, die ihre Fotoleidenschaft seit einigen Jahren auf Postkarten bannt und diese in liebevollem Gedenken mit „Fritz liebt Frieda“ betitelt hat.
Seit nunmehr 95 Jahren kümmert sich die Familie Stricker an der Schienebergstege um die floristischen Wünsche ihrer Kundinnen und Kunden.
Auszüge aus der Chronik belegen: Nach seinen Lehr- und Wanderjahren fasste der Gärtnergehilfe Friedrich gen. Fritz Stricker Mitte der 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts den Entschluss, sich selbstständig zu machen. Aber es sollte doch ein paar Jährchen dauern, bis es soweit war.

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Fritz und Frieda Stricker- Fotorepro privat

Zwischen Inflation und Wirtschaftskrise war das ein äußerst schwieriges Unterfangen. Eine Gärtnerei konnte eine Familie damals nicht ernähren. Neben der Anzucht von Jungpflanzen und Friedhofsblumen verkaufte er deshalb zur Weihnachtszeit auch Weihnachtsbäume. Im Winter übte Fritz Stricker den Beruf des Hausschlachters aus. Auf Märkten in Dorsten und Gelsenkirchen wurden selbstgezogenes Gemüse und Sommerblumen verkauft. Die Arbeit zeigte bald Erfolg und so konnte er im ererbten Grundstück an der Schienebergstege einen bescheidenen Betrieb mit Werkraum und zwei kleinen Treibhäusern und einem beheizten Frühbeet errichten. Der Grundstein für das heutige Unternehmen „Blumen Stricker“ war gelegt. Im Jahr 1930 ließ er die Gärtnerei ins Handelsregister eintragen – im Jahr darauf heiratete er seine Frieda. Stück für Stück wurde das Unternehmen aufgebaut und erweitert. In den Jahren 1932 wurde der Sohn Friedel geboren, im Jahr 1934 der Sohn Ernst, der die Gärtnerei später übernahm. Da Fritz Stricker systemrelevant, wie man es heute nennen würde, war, musste er nicht in den Krieg ziehen. Schermbeck brauchte ihn - in der Feuerwehr, oder in der Gemüseversorgung- denn der Bedarf an Jungpflanzen war recht groß. Einen Aufschwung erlebte die Gärtnerei dann in den Nachkriegsjahren. Im Jahr 1959 begann Ernst Stricker eine Lehre die er im Jahr 1953 erfolgreich abschloss und kehrte in den elterlichen Betrieb zurück. Im Jahr 1970 übernahm er mit seiner Frau Gertrud den elterlichen Betrieb.

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Ernst Stricker- Fotorepro privat

Tochter Jutta (Besten) begann ihre Lehre als Floristin. Als sie nach der Ausbildung zurück kam, setzte sie mit ihren erlernten Fähigkeiten in der heimischen Floristik neue Akzente, so dass sich der Betrieb von der Gärtnerei zum modernen Blumengeschäft wandelte. Kerstin Stricker-Jungenkrüger absolvierte ihre Lehre im Gartenbau von 1987 bis 1990 und erwarb im Jahr 1995 den Meisterbrief im Zierpflanzenanbau. Im Jahr 2000 führte auch ihr Weg zurück in den elterlichen Betrieb.
Im Jahr 2001 übernahmen Jutta Besten und Kerstin Stricker-Jungenkrüger das Haus „Blumen Stricker“ in der dritten Generation. Im Laufe der Jahre wurde eine Fülle von Änderungen in der Präsentation, einer deutlichen Erweiterung des Angebotes in Richtung Blumen und Pflanzen als hochwertiges Geschenk vorgenommen. Mit dem hinzugewinnen von weiteren Geschäftsfeldern steht das Unternehmen „Blumen Stricker“ heute für das Verkaufen von Blumen und Dekorationen zu vielfältigsten Anlässen. Ausstellungen zu verschiedenen Jahreszeiten haben im Laufe der Jahre ein abwechslungsreiches Bild der angebotenen Floristik gezeigt.

 

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Das aktuelle Team von Blumen Stricker- Foto privat

In einem Interview mit Jana Magdanz wurden die beiden Damen von der Journalistin einmal gefragt: Wenn der typische Schermbecker eine Blume wäre, welche wäre das? Jutta Besten meinte dazu: „Eine Sonnenblume vielleicht. Viele haben ein sonniges Gemüt. Man hat allerdings auch schon mal einen Kaktus dazwischen. Das gibt es ja überall.“ Kerstin Stricker-Jungenkrüger ergänzte: „Da kann man sich wirklich gar nicht auf eine Blume festlegen. Ein Vergissmeinnicht findet man auch mal. Ein bunter Strauß eben“.

Die 95-jährige Firmengeschichte möchten die Inhaberinnen mit ihren Kundinnen und Kunden feiern. Und zwar am Samstag, den 24.5. von 10 bis 16 Uhr freut sich das Team auf viele Besucherinnen und Besucher