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Stellungnahme zum Bericht  „Ehemaliger Prokurist wieder auf freiem Fuß“ in der DZ

8.11.2019 Gahlen. Das Gahlener Bürgerforum schreibt: Mittlerweile kommt uns der Umwelt- und Justizskandal wie ein Panoptikum vor und ist an juristischen Kuriositäten auf Behördenseite kaum noch zu überbieten. 44

Durch den Rüffel des Generalbundesanwalts erscheint die Bochumer Justiz wieder einmal in einem fragwürdigen Licht.

Was war denn Herr L. nun - selbständiger Makler oder Prokurist für Nottenkämper?
Oder doch beides?
Der Generalbundesanwalt sagt wie die Verteidigung Ersteres. Wenn Herr L. aber trotz seiner Prokuristenstellung keinen Einfluss auf den Geschäftsbetrieb bei Nottenkämper hatte, wie konnte er dann von außen den Tongrubenbetreiber - wie immer dargestellt - so täuschen, dass bei den angeblich genehmigungsseitig so ausgeklügelten Kontrollmechanismen von Deklarations- und Überwachungsanalytik, bei einer aus Sicht der Kontrollbehörden angeblich ausreichenden Eigen- und Fremdkontrolle oder beim konkreten Abladen und Einarbeiten der Giftstoffe in den Mühlenberg keinem was aufgefallen ist?
Doch halt, das stimmt so nicht!
Wie der damals das Verfahren leitende Staatsanwalt Herr Dr. Sotelsek als Zeuge aussagte, hatte ein Mitarbeiter von Nottenkämper damals eine Anlieferung vom RZB in Bochum wegen zu hoher Kohlenwasserstoffwerte sogar reklamiert.

Und trotzdem konnten zig tausend Tonnen Giftmüll über mehrere Jahre ungehindert vergraben werden. Die Justiz und auch der Kreis Wesel haben bisher keine verlässlichen Antworten darauf geben, wie dies geschehen konnte. Immer nur auf eine mysteriöse „kriminelle Energie“ zu verweisen, reicht nicht!
Die Bürger machen sich weiterhin große Sorgen - steht der nächste Umweltskandal bereits vor der Tür?
Im Entwurf des neuen Regionalplans ist auf dem Gelände der Firma Nottenkämper schon eine weitere Tongrube mit der Möglichkeit einer Verfüllung zu einem Berg eingezeichnet!

 

Für das Bürgerforum
Hamlet Schöpgens, Matthias Rittmann und  Dr. Stefan Steinkühler

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