Verdienstorden der Bundesrepubik Deutschland für Gerd Becks
Von Gaby Eggert
3.12.2019 Gahlen Am Dienstagmittag erhielt Gerd Becks aus Gahlen aus den Händen des Landrats Dr. Ansgar Müller den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland (Bundesverdienstkreuz).
Bereits im April 2017 wurde der Antrag der Verleihung an den Bundespräsidenten von Jürgen Höchst, Vorsitzender des Heimatvereines Gahlen und Dr. Stefan Steinkühler gestellt. Denn Gerd Becks engagiert sich seit Jahrzehnten in verschiedenen Vereinen und Institutionen für die Bürgerinnen und Bürger in Schermbeck, insbesondere im Ortsteil Gahlen und das mit einer beispielsuchenden Selbstverständlichkeit .
Was wäre Gahlen ohne Gerd Becks? Jeder kennt ihn- den sympathischen Junggesellen, der meist ein Lächeln im Gesicht hat und von dem man nie ein böses Wort hört, der da ist wo er gebraucht wird und der mit seiner Heimatliebe auf vielfältige Weise das Leben im Dorf bereichert und mitgestaltet.
Die ehrenamtliche Einsatzbereitschaft der 76-jährigen füllt eine lange Liste, die hier aufgeführt, sicher nicht vollständig ist. Gerd Becks wurde im Jahr 1943 in Gahlen als jüngster von drei Brüdern geboren. Der Vater blieb im Krieg. „Sie erklärten mir, Ihre Bereitschaft, sich für andere Menschen einzusetzen, sei sicher auch auf die selbstlose Hilfsbereitschaft Ihrer Mutter zurückzuführen“, so Landrat Müller in seiner Laudatio.
Müller berichtete: Im Jahr 1980 übernahm der Würdenträger erstmals das Amt des Presbyters. Ab dem Jahr 1986 war er 22 Jahre lang als Küster tätig. Seit den 60er Jahren lebt er die Tradition des Schützenwesens, war dort 20 Jahre lang Kassierer und ist heute Ehrenmitglied und gründete vor einigen Jahren (aus einer Schnapslaune heraus) die 4. Kompanie der Frauen.
Was wäre der Schafsmarkt der „Brucher Junggesellen“ ohne die launigen Sprüche von Gerd Becks, die die Kasse klingeln lassen. Man munkelt, viele Gäste kämen nur wegen der flotten Sprüche von Gerd Becks zur Versteigerung der Schafe.
Er war Fußballspieler im TuS und dort auch Fußballtrainer. Als Nikolaus bringt er in jedem Jahr liebevoll die Kinderaugen zum Glänzen, die Laienspielschar kommt ebenfalls nicht ohne den trockenen Humor von Gerd Becks aus. Er versteht es auch zu improvisieren oder durch den Bezug auf aktuelle Geschehnisse oder real existierende Personen ein Theaterstück noch interessanter zu machen. Auch in den Pausen fällt ihm immer noch ein lustiges Döneken ein. Für den Erhalt der plattdeutschen Sprache setzt er sich mit einer AG in der Grundschule ein. Als Mitglied der „Rentnertruppe“ im Heimatverein hat er sich der regelmäßigen Pflege und Reinigung der Grünanlagen im Dorf verschrieben. Seit über 50 Jahren singt Gerd Becks im Kirchenchor und ist dort Notenwart. Außerdem ist er Vorsitzender des VdK. Dort engagiert sich Gerd Becks seit über 25 Jahren für die Belange vor allem älterer Menschen. In der Funktion des Vorsitzenden Gahlen schon vielen Menschen geholfen.
„Ihr ehrenamtlicher Einsatz blieb in der Gemeinde nicht unbemerkt, so dass Sie im Jahr 2013 die Ehrenamtsmedaille der Gemeinde Schermbeck erhielten“, so Landrat Müller, der betonte wie sehr die Region von Menschen wie Gerd Becks profitiert, die sich ohne lange zu überlegen, ehrenamtlich engagieren.
In Bezug auf Becks Beruf als Elektriker sagte Bürgermeister Mike Rexforth:“Du bist der Schalter wenn der einmal gedrückt ist, hält keiner mehr den Strom auf“. Die Begeisterungsfähigkeit des Ehrenamtlers Gerd Becks übertrage sich auf andere, so dass man ihm einfach folgen müsse. „Der Name Gerd Becks ist für immer mit Gahlen verbunden“, so Rexforth. Und: „Ich hatte bereits viele Erlebnisse mit Dir, die mich noch nachhaltig berühren, Du bringst Menschen zum Strahlen und das ist das was dich ausmacht “, so Rexforth.
Auch Friedhelm Stoltenberg, Vorsitzender des Seniorenbeirats drückte aus, dass die Aktivität Becks, für den Beirat Ansporn sei, sich für ältere Menschen im Ort einzusetzen.
In seiner gewohnt trockenen und humorigen Art bedankte sich Becks für die Auszeichnung. „Wenn ich die Liste so höre habe ich das Gefühl, ich müsste schon 100 Jahre alt sein. Und: “Meine Mutter wäre stolz datt datt klene Gertken den Verdienstorden kräggen häff“.
Kurz nahm der Würdenträger noch Bezug auf seine Krankheit, wegen der der ursprüngliche Termin der Verleihung verschoben werden musste. „Ich würde lügen wenn ich sagen würde, dass es mir gut geht“. Aber „Ich hoffe dass ich bald wieder aktiv werden kann“. Ganz besonders bedankte er sich bei seiner Familie und seinem Neffen Ralf, der für ihn da sei, der ihn jeden Tag in Münster in der Klinik besucht habe, an die Weggefährten die ihm geschrieben und ebenfalls besucht hätten. „Es tut gut, wenn man diese Zuwendung bekommt, das hilft einem sehr“, so Gerd Becks.
Seine Dankesworte beendete er mit der letzten Strophe des Gahlener Heimatliedes
Mut ick emal sterwen, Broer, dinne Hand, söllt i mi begrawen an de Lippe Strand, dor, bor minne Ahnen fünden lesste Roh; dann sin ick in Gohlen, ümmer, ümmerto