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Pastor Xavier Muppala: Von Indien in die Welt

Von Andreas Hofmann
17.12.2020 Schermbeck. Heimat ist ein großer Begriff. Jeder Mensch erlebt seine Heimat anders. Für Pastor Xavier Muppala führte der Weg aus seiner Heimat Indien in die neue Heimat Schermbeck.

Der Pastoratsweg 10 ist in Schermbeck eine feste Adresse für die Kirchengemeinde St. Ludgerus. Hier befindet sich das Pfarrhaus und hier wohnt, vor kurzem umgezogen innerhalb Schermbecks, Pastor Xavier Muppalla. Er ist seit einigen Jahren in der Gemeinde tätig und fühlt sich in Schermbeck wohl. Fragt man ihn nach seiner Heimat, legt sich der sympathische Menschenfreund fest:“Heimat ist da wo ich ich mich wohlfühle. Das kann Deutschland, aber auch Indien sein“.


Dabei hat er als Mensch einfache Anforderungen an seine Mitmenschen. Eine freundliche Aufnahme und ein respektvoller Umgang sind ihm wichtig. Geboren in einem Dorf „in der Nähe“ der indischen Metropole Hyderabad, zog die Familie schnell in die 150 km entfernte Großstadt. Eine Megacity mit 6,8 Millionen Menschen. Da der Vater Wert auf Bildung legte, wurde er mit seinen sechs Geschwistern zur schulischen Ausbildung in ein Internat geschickt, denn in seinem Dorf gab es keine Schule.
„Ich war immer weg von zu Haus“, erzählt der sympathische Pfarrer. Nur in den Schulferien und zu Weihnachten besuchte er die Eltern. Er hatte in den Internaten Heimweh „Wir haben dort geweint, so weit weg von zu Haus", erinnert sich Xavier. Für viele Jahre waren die Internate, an die sich dann seine Priesterausbildung anschloss, seine Heimat.
Mit 15 Jahren entschloss er sich Priester zu werden. Für einen jungen Menschen ein großer Schritt, denn damit war für ihn klar, dass die Kirche lebenslang seine Heimat wird. Der interessierte Seelsorger ist viel herumgereist, doch jetzt in der Weihnachtszeit erinnert er sich gern an seine Kindheit in Indien. „Weihnachten war ein Familienfest, dann ging es vom Internat zurück nach Haus. Wir hatten einen Weihnachtsbaum und es gab Bekleidung als Geschenk. Ich komme aus Südindien, dort ist die katholische Religion vertreten“ erzählt Mupalla. Wenn er von zu Haus erzählt, blitzen seine Augen. „Wir sind zu Weihnachten von Haus zu Haus gegangen und haben gesungen“ berichtet er.


Auch heute telefoniert er täglich nach Hause, um den Kontakt zu erhalten. Einmal im Jahr, und dann stellt sich das Heimweh ein, fliegt er nach Indien. Dann hat er viel Zeit für seine Geschwister und Freunde.
Der 46 -jährige ist seit 20 Jahren engagierter Pfarrer. Erst in Indien und dann kam der Weltpriester im Jahr 2013 zur Unterstützung von Pfarrer Honermann  nach Schermbeck.
Seine Gemeinde Schermbeck ist seine Heimat, dort wo er lebt, Kontakte hat, mit vielen Menschen redet und auf den Fußballplatz geht. Die Corona Krise findet er „schlimm“, denn ihm fehlt die direkte, menschliche Nähr. Und doch hat er ein einfaches Rezept um sich zu Haus zu fühlen: “Wenn ich zufrieden mit mir bin kann ich mit anderen Menschen in Frieden leben und habe meine Heimat“.

 

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