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Ehrenmal der Kiliangilde Schermbeck wird restauriert und ins Licht gesetzt

4.9.2020 Schermbeck (geg).  Die Kiliangilde Schermbeck freut sich darüber, dass ihr Ehrenmal nun verschönert wird.

Dabei geht es nicht nur um das Denkmal, an dem sichtlich der Zahn der Zeit genagt hat, sondern um das komplette Umfeld, welches in mehreren Schritten „aufgehübscht“ wird. Vor drei Jahren hat der ehemalige Präsident Rainer Gardemann, die Restaurierung das erste Mal thematisiert, in diesem Jahr konnte dafür ein Fördertopf aufgetan und die Arbeiten in Angriff genommen werden.
Das „Löwendenkmal“ wurde im Jahr 1924 aufgestellt. Schöpfer des Ehrenmals waren Architekt Baumann (B.D.A.) in Moers und Bildhauer Schaber in Neuwied. Erbauer (Aufsteller) war Baumeister Hermann Stricker aus Schermbeck.



Die Restauration des Löwen, wird derzeit von der Firma Wienhausen Steinkunst aus Münster durchgeführt. Auch das daneben stehende Postament aus dem Jahr 1866 wird gereinigt. Die Akademie des Handwerks in Raesfeld, war mit der Durchführung beauftragt und hatte die Arbeiten ausgeschrieben.
Die Restauration des Bauwerks Löwen ist aber nicht alles. „Wir werden eine Lichtillumination installieren, so dass das Denkmal am Abend angestrahlt wird,“ so Ralf Daunheimer, Präsident der Schermbecker Gilde. Im Rahmen der Stadtplanung soll zwischen dem Löwen und dem Mühlenbach eine Art Piazza entstehen, so dass das Denkmal dann auch von allen Seiten zugängig gemacht wird.
Daunheimer berichtete, dass auch der von Johannes Besten gespendete große Stein mit der Kiliansplakette an der ehemaligen Vogelrute seinen Ehrenplatz rechts neben dem Löwen erhält.
„Der Stein des Ehrenmals hat einen hohen Eisenanteil und oxydiert in Laufe der Jahre“, erklärte Steinbildhauer Friedrich Wienhausen die dunkelgrauen Stellen an dem Bauwerk, die leider bleiben.


Die Steine wurden vom Alltagsschmutz befreit, sowie der Bewuchs in den Fugen entfernt, die dann erneuert wurden, damit keine Feuchtigkeit mehr eindringt. „Das Besondere an diesem Denkmal ist, dass es von allen vier Seiten beschriftet ist“, so Rainer Gardemann. Die Namen der getöteten Soldaten des 1. Weltkrieges sind vorne aufnotiert, rechts stehen die Namen derer, die später an den Folgen der Kriegsverletzungen gestorben sind. Links ist ein Spruch „Treue in Treue“ eingemeißelt. „Dieser Sinn erschließt sich uns leider nicht“, so Gardemann. Auf der Seite zum Mühlenteich ist eingemeißelt: 1914-1918 - Ehrenhelden- Die dankbare Gemeinde Schermbeck.
Gardemann wusste, dass das Ehrenmal der Gilde bevor es an seinen jetzigen Standort kam, schon dreimal versetzt wurde.



Das daneben stehende Postament ist ein übrig gebliebenes Mittelstück des ehemaligen Kiliansdenkmals. Ursprünglich habe darauf eine männliche Skulptur gestanden, die im Volksmund Willi Küper hieß. In Überlieferungen heiße es, so Gardemann, dass die Figur mit Ende des 2. Weltkriegs abgenommen und vergraben wurde. Nach einiger Zeit habe man diese wieder ausgegraben, um sie zu restaurieren. Bei diesen Arbeiten sei die Skulptur, dann zu Bruch gegangen. Von dem ehemaligen Ehrenmal übrig geblieben ist also nur das Mittelteil, welches links neben dem Löwen steht. Vor dem Postament ist noch eine weiße Marmorplatte befestigt auf der zwei Namen von gefallenen Soldaten eingemeißelt wurden.


Auch auf den anderen drei Seiten habe es ebenfalls Gedenkplatten aus Marmor gegeben, die aber im Laufe der Jahre abgefallen sind. „Sie zu erneuern ist aufgrund des Marmorpreises viel zu teuer“, so der ehemalige Präsident der Gilde Rainer Gardemann. Eingemeißelt waren hier die Namen der Verstorbenen der Einigungskriege der Jahre 1864, 1866 und 1870. Zwischen 1864 und 1871 führte Preußen drei siegreiche Kriege. in Versaille wurde anschließend das Deutsche Kaiserreich gegründet.

Die zweite unten abgebildete Marmorplatte hat Rainer Gardemann im Heimatmuseum gefunden.

Fotos Gaby Eggert, Repros Rainer Gardemann