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Besonderes Veteranentreffen mit zahlreichen "Benzingesprächen" auf Lühlerheim

30.7.2024  Weselerwald (geg). Es waren ganz besondere Oldtimer die sich am Sonntagmorgen auf dem Gelände des Lühlerheimes trafen. Mehr als 90 Jahre hatten die Fahrzeuge auf dem Buckel und waren dadurch ein ganz besonderer Blickfang. Für Jörg Hartmann aus Haffen, Besitzer eines Citroen 11CV Gangster, ist aber nicht nur der Anblick etwas Besonderes: „Die Historie dieser Fahrzeuge ist meist sehr spannend“, erzählt er. Sein Fahrzeug mit Baujahr 1955 ist wohl das Jüngste des Treffens. Aber es wurde bereits in den 30er Jahren gebaut und weiterentwickelt.

Und warum heißt die Serie Gangster? Ehefrau Monika Hartmann lacht, als sie erzählt, dass das Auto der Legende nach, das ideale Fluchtfahrzeug seiner Zeit für üble Zeitgenossen war, als die Polizei noch mit konventionell gebauten Autos ausgestattet und nicht so schnell war. Und: „Der hat sogar den `Geigenkasten` für die Bewaffnung - aber unser ist natürlich leer.“ Hartmanns sind immer schon Oldtimer affin und fahren auch eine sogenannte „Ente“. Über einen Zufall sind sie an dieses Fahrzeug gelangt, in das sie sich direkt verliebt hatten.
Das Veteranentreffen der Oldtimerfeunde Schermbeck ist das erste dieser Art. „Weitere Treffen sind nicht ausgeschlossen“, berichtet der Vorsitzende Sven Schlei. Viele Jahre lang hat der Verein große Oldtimertreffen auf dem Gelände des Lühlerheimes organisiert.

Eine Mammutaufgabe für den kleinen Verein mit 100 Mitgliedern, der sich entschlossen hat, dazu nicht mehr einzuladen. Das letzte Treffen hat im Jahr 2019 stattgefunden, dann kam die Coronapandemie. Im Jahr 2022 war das nächste geplant, musste aber abgesagt werden, da durch die andauernde Hitze zu dem Zeitpunkt die Brandgefahr auf dem Gelände zu groß war. „Mittlerweile hat sich die Struktur des Hofes verändert, so dass Flächen die wir für das Treffen genutzt haben, nicht mehr zur Verfügung stehen“, so Schlei.
Vereinsmitglied Manfred Heynen aus Damm interessiert sich für die besonders alten Schätzchen und hatte die Idee zu dieser Veranstaltung. 16 Veteranen waren eingeladen, 15 kamen und waren für einige Zaungäste die den Weg zum Lühlerheim fanden, eine wahre Augenweise. Einige Besitzer ließen es sich nicht nehmen stilecht gekleidet anzureisen. So wie Silvia de Graeve aus Essen.

Sie war mit einem Ford Model A Baujahr 1930 bei der Tour dabei. An ihrem Fahrzeugt liebt sie besonders die großen Lampen und die geschwungenen Kotflügel. Gekauft habe sie das Fahrzeug in Dänemark und benutzt es durchaus auch für den täglichen Einkauf. „Wenn ich damit auf den Aldi Parkpatz fahre, schauen die Leute wohl“, erzählt sie lachend. 14 Liter Benzin schluckt er und was die Besitzerin erwähnenswert findet: „Der hat keine Servolenkung und einen Bremskraftverstärker gibt es natürlich auch nicht.“ Die Ersatzteilversorgung sei kein Problem, das Schrauben und reparieren übernimmt dabei der Lebensgefährte Ingo Fortkamp. Er ist ausgebildeter KFZ Mechaniker und kennt sich mit der Materie aus, aber: „Einen Großteil muss man sich selbst beibringen, die Technik ist einfach, aber komplex.“ Bisher hätten sie auf ihren Fahrten noch keine Pannen gehabt, aber Fortmann empfiehlt: „Immer einen funktionierenden Kompensator dabeizuhaben.“


Sven Schlei betont, dass dieses Treffen für den allgemeinen Austausch dienen sollte. Und der funktionierte wohl auf Anhieb. Motorhauben wurden geöffnet , der eine der andere Tipp und Erfahrungen ausgetauscht. Nach dem gemeinsamen Frühstück im Cafe Lühlerheide fuhr der Tross, natürlich deutlich entschleunigt, zur Besichtigung der Mühle Wertherbruch. Das gemeinsame Kaffeetrinken im Cafe Lühlerheide war dann der Abschluss des ersten Oldtimer Veteranentreffens.

 

 

 

 

 

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