+49 2853 9120965 +4915753577292 Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Kreis Wesel

Runder Tisch Ältere Menschen: Krankenhausreform und Gewalt gegen Pflegebedürftige 

3.6.2025 Kreis Wesel (pd). Am Montag, 26. Mai 2025, trafen sich erneut Vertreterinnen und Vertreter aus den Kommunen und Kreistagsfraktionen zur Sitzung „Runder Tisch Ältere Menschen im Kreis Wesel“. Sie informierten sich zur Krankenhausstrukturreform NRW sowie zur Gewalt im häuslichen Umfeld gegen Pflegebedürftige.

Die Krankenhausstrukturreform treibt vor allem ältere Menschen um, die sich wegen der stationären Versorgung Gedanken machen. Daher gab Dr. Hendrik Hilgenstock aus dem Fachdienst Gesundheitswesen des Kreises Wesel einen Überblick zur Situation vor dem Inkrafttreten der Reform und erläuterte die Gründe für die Strukturreform. Sein Fazit: „Die medizinische Versorgung wird sich verbessern, aber wir müssen für einige Therapien längere Wege in Kauf nehmen. Die Krankenhäuser werden zukünftig nicht mehr alle medizinischen Leistungen anbieten, aber je größer die Erfahrung in den Krankenhäusern ist, desto höher ist die Lebensqualität der Menschen. Natürlich geht es aber auch um Kosteneinsparung, was letztlich dem Patienten zugutekommt. Fälle der Notfallversorgung - wie Herzinfarkt oder Schlaganfall - sind sichergestellt.“

Auch der Vortrag zu „Gewalt im häuslichen Umfeld gegen Pflegebedürftige“ von Kirsten Bovenkerk, gerontopsychiatrische Beraterin, stieß auf reges Interesse. In fast allen Bereichen des Miteinanders kann es demnach zu problematischen Erlebnissen bis hin zu Gewalt kommen. Auch in der Pflege gehören Gewalterfahrungen für einige Menschen zum Alltag. Da sie körperlich schwächer sind oder sich nicht mehr gut äußern können, sind besonders pflegebedürftige Menschen gefährdet, Opfer von Gewalt zu werden. Abschließend gab die Beraterin einen Überblick zu den unterschiedlichen Formen der Gewalt und den Anzeichen und Ursachen von Gewalt in der Pflege.

„Man muss lernen zu verstehen, was sich hinter vermeintlich sinnlosen Handlungen – etwa von Menschen mit Demenz - oder herausforderndem Verhalten verbirgt“, erklärte Kirsten Bovenkerk weiter. Dabei helfen:

  • Schulungen für Angehörige: wer informiert ist, kann akzeptieren und verstehen,
    • Selbsthilfegruppen: Wer sich regelmäßig austauscht, erfährt Entlastung – „geteiltes Leid ist halbes Leid“,
    • Beratungsstellen: Wer erkennt, dass ambulante Hilfen anzunehmen kein Beweis von Schwäche ist, erfährt Respekt, Unterstützung und Entlastung.

Kontaktdaten zu Pflegeberatungsstellen und zu den Fachberatungsstellen Demenz und Gerontopsychiatrie sind auf der Internetseite des Kreises Wesel unter www.pflege-kreis-wesel.de zu finden. Der Kontakt kann aber auch über die kommunale Pflegeberatung der Rathäuser der Städte und Gemeinden des Kreises Wesel hergestellt werden.