Hochradfahrer waren am Wochenende in Schermbeck und Umgebung unterwegs und sorgten für Aufsehen
23.6.2025 Schermbeck (geg). Das Hochradfahren ist ein Hobby, das sowohl eine deutliche Entschleunigung, viel Freude, aber auch Herausforderungen bietet. Christoph Dorr aus Schermbeck schaut sich die Gegend seit einigen Jahren bei seinen Ausfahrten aus einer etwas höheren Perspektive an und freute sich, das zum dritten Mal mit weiteren begeisterten Hochradfahrern machen zu können. Acht Herren begaben sich so an drei Tagen mit ihren Hinguckern auf circa 50 Kilometer lange Radtouren durch Schermbeck und Umgebung. Menschen am Strassenrand die die Kamera zückten, Gesprächskontakt suchen und begeistert lächeln inklusive.
Mit dabei war auch Rene aus Erkelenz, einer der zehn schnellsten Hochradfahrer der Welt- aber die langsamste Disziplin beherrsche er ebenfalls, erzählt er. Er lacht, als er sagt: „Ich weiß, das klingt eigentlich erbärmlich, aber das ist so.“ Im Guiness Buch der Rekorde ist er verzeichnet, da er mit weiteren 140 Hochradfahrern drei Minuten lang nebeneinander auf der Stelle stand. Seit 2013 benutzt Rene, der außergewöhnliche Fahrräder sammelt, das Hochrad regelmäßig als Fortbewegungsmittel, fährt damit jeden Tag 28 Kilometer zur Arbeit. Wenn es denn trocken ist. „Das ist für mich ein Ausgleich zum Bürojob“, erzählt er. Sein Fortbewegungsmittel ist eine Maßanfertigung aus Australien. Ein Jahr lang musste er darauf warten, bis er es in Empfang nehmen konnte. Die meisten Hochradfahrer fahren schwedische Modelle, die wesentlich leichter sind. Ein Urlaub mit dem Hochrad sei perfekt für ihn und da schließen sich alle an, denn: “Wir haben Action, Kommunikation, Bewegung, die Community und werden entschleunigt.“
Während alle weiteren Teilnehmer ihr Gefährt in den Anhänger packen und transportieren, hat Stefan aus dem Hunsrück einen Anhänger am Hochrad, denn: „Ich fahre alle Zielorte mit Bus und Bahn an.“ Er unternimmt gern mehrtätige Touren, die auch schonmal bis Schweden reichen und betont: „Langweilig wird das nie.“ Während andere Radler schöne mauer oder Hecken bewundern, riskieren die Hobbiysten auf ihrem Hochrad den Blick über „den Zaun“.
Andreas aus Mönchengladbach hat seine Leidenschaft zu diesem Hobby im Jahr 2021 entdeckt. Und zwar sah er das Rad in einer TV Sendung und war direkt infiziert und hat sich eines online bestellt. Das Fahren hat er sich mittels Youtube Videos selbst beigebracht. An seine ersten Versuche erinnert er sich nicht so gern, da gab es auch mal Stürze, erzählt er.
Maik aus Hamburg hat seine Liebe zum Hochradfahren in London entdeckt und das dort auch gelernt. Im Alltag sei das für ihn eher unpraktisch, deswegen nehme er zum Fahren an unterschiedlichsten Events, wie hier in Schermbeck teil.
Joachim kommt vom Edersee und besitzt dort ein Fahrradmuseum. Sein ältestes Fortbewegungsmittel auf zwei Rädern stamme aus dem Jahr 1887. Das Hochrad habe er spontan angeschafft und sich auch das Fahren selbst beigebracht. Aufsteigen und absteigen, das sei eine große Herausforderung. Aber: „Runter kommt man wie rauf, eben nur rückwärts.“ Es klingt ganz simpel, sei es auch sobald man das beherrsche.