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Wollen gemeinsam das Handwerk im Kreis Wesel stärken: v.l. Heinz-Gerd-Franken, KTM, Gabriele Gerber-Weichelt, stellv. Vorsitzende, Christian Pünchera, stellv. Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Karin Imhoff, SPD-Geschäftsstelle und Dr. Peter Paic, Fraktionsvorsitzender

SPD-Fraktion: Handwerk ist Rückgrat des Kreises Wesel

27.12.2024 Kreis Wesel (pd). Das Handwerk hat im Kreis Wesel schon lange eine hohe Bedeutung – um die vielen kleinen und mittleren Betriebe zu stützen, ist es wichtig, mehr junge Menschen für eine Ausbildung in handwerklichen Berufen zu begeistern. Die SPD setzt sich für die Imagestärkung des Handwerks sowie der Verbesserungen der Rahmenbedingungen für die handwerkliche Ausbildung ein.

Mit einem Besuch im handwerklichen Bildungszentrum (HBZ) in Moers und dem Gespräch mit dem stellvertretenden Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft verschaffte sich eine Gruppe aus der SPD-Fraktion Kreis Wesel um Dr. Peter Paic einen Überblick über die aktuelle Situation der Handwerksbetriebe und die derzeitigen Herausforderungen für die handwerkliche Bildung im Kreis. Vor Ort traf man sich mit Christian Pünchera, seit Sommer 2023 stellvertretender Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, der durch die Schulungsräume der verschiedenen Innungen führte und auch über den Sanierungsbedarf des HBZ informierte.

Förderung des Handwerks liegt in der DNA der SPD
Den Hintergrund für das Interesse erklärt Dr. Peter Paic so: „Für uns als SPD hat die Situation des Handwerks mit seinen vielen Arbeitsplätzen einen hohen Stellenwert. Wir wollen, dass die Handwerksbetriebe in unserem Kreis gut für die Zukunft aufgestellt sind und dem derzeitigen Fachkräftemangel gezielt begegnen können.“ Gabriele Gerber-Weichelt, stellvertretende Fraktionsvorsitzende, ergänzt: „Diese Betriebe sind häufig Familienunternehmen, in unserem Kreis beheimatet, sie zahlen Steuern, bilden aus und bringen sich enorm in unser Gemeinwesen ein.“ Daher seien die Betriebe für den Kreis unverzichtbar und man wolle vor Ort hören, wie die Politik die Kreishandwerkerschaft bei ihren Aufgaben unterstützen könne.

Alle Anwesenden waren sich einig, dass die Bildungspolitik lange damit beschäftigt gewesen sei, möglichst viele Schülerinnen und Schüler in Deutschland zum Abitur und Studium zu bringen, sodass nun Nachwuchs in wichtigen Handwerksberufen fehle. Darum sei es wichtig, die Attraktivität und das Image der handwerklichen Berufe wieder zu steigern. Vielen jungen Menschen sei nicht bewusst, dass sich durch den technologischen Fortschritt Berufsbilder deutlich verändert hätten. In zahlreichen Bereichen hätten sich Anforderungen und Verdienstmöglichkeiten deutlich erhöht, z.B. bei den Berufen im KFZ- oder Haustechnik-Bereich. Gut ausgebildete Handwerker hätten damit sehr gute Berufsaussichten und Entwicklungsmöglichkeiten.

Mehr Information über Berufsbilder notwendig
Für Christian Pünchera wäre es sehr wichtig, an den Haupt-, Real- und Gesamtschulen eine intensivere Berufsvorbereitung zu erreichen, gezielt Information zu den sich wandelnden Berufsbildern zu geben und damit die Möglichkeit zu schaffen, dass sich Schülerinnen und Schüler gut informiert um berufsvorbereitende Praktika bemühen können. Damit könne man vielen Schülerinnen und Schülern frühzeitig die sich derzeit ausbreitende Perspektivlosigkeit nehmen und interessante Bildungswege abseits des Studiums aufzeigen.

Leider würden viele allgemeinbildende Schulen kein großes Interesse an einer Zusammenarbeit dem HBZ zeigen, daher sei eine bessere Verankerung der Berufsvorbereitung in den Lehrplänen ein Weg zur Veränderung. Dafür wünscht sich Pünchera entsprechende Impulse aus der Politik, um diesen Wandel anzustoßen. Gleichzeitig kündigte er auch an, sich aktiv für die praxisnahe Vorstellung der Berufsbilder an den Schulen u. a. mit Hilfe von Aktionstagen einzusetzen. Die hiesigen Betriebe seien offen für Praktikanten, da es ein sehr guter Weg sei, geeignete Auszubildende zu finden.

Zu den Herausforderungen des handwerklichen Bildungszentrums gehöre, dass das Ausbildungsniveau der Lehrlinge sehr unterschiedlich sei, viele seien praktisch sehr begabt, benötigten aber mehr individuelle Förderung, um den theoretischen Teil der Ausbildung zu schaffen. Ebenso sei es wichtig, die Auslastung der Schule zu gewährleisten, um die Förderfähigkeit durch Land und Bund zu garantieren, da das HBZ sonst nicht kostendeckend arbeiten könne. Diese Auslastung sei durch den Rückgang der Auszubildenden-Zahlen in Berufsbildern wie Friseur oder Bäcker in Gefahr. Hier steuert die Kreishandwerkerschaft sowohl durch Kooperationen mit anderen Kreisen als auch durch die Vermietung von freigewordenen Räumen an den Kreis entgegen.

Ein wichtiges Anliegen ist Christian Pünchera das aus den späten 70er-Jahren stammende Gebäude des HBZ zu sanieren und aufzuwerten, damit sich die Auszubildenden auch künftig wohlfühlen und weiterhin eine qualitativ hochwertige überbetriebliche Ausbildung vor Ort möglich ist.

Dr. Peter Paic sieht beste Zukunftschancen im Handwerk
Paic betonte die Bedeutung des Handwerks und sieht darin große Chancen für den Kreis Wesel. Der moderne Ausbau der Berufskollegs in Moers, Wesel und Dinslaken werde die Ausbildungsmöglichkeiten im Handwerk am Niederrhein deutlich attraktiver machen, ein entscheidender Faktor, um im Wettbewerb um Fachkräfte zu bestehen. Eine Modernisierung des HBZ sei dafür ein wichtiger Meilenstein.

Hierzu zähle auch eine bessere technologische Ausstattung der Berufskollegs wie beispielsweise durch 3D-Drucker, CNC-Maschinen oder Smart-Home-Technologien sowie Virtual-Reality-Lernplattformen, um den Schülern modernste Werkzeuge und Methoden an die Hand zu geben.

Insbesondere digitale Lernmethoden seien schon heute Erfolgsfaktoren für die Ausbildung im Handwerk. Dazu zählt Paic E-Learning-Angebote, die über Plattformen entsprechende Lernvideos, interaktive Tutorials und Tests bereitstellen. So können beispielsweise in der Elektrotechnik Smart-Home-Installationen oder auch Themenfelder zum nachhaltigen Bauen vermittelt werden.

Erfolgversprechend seien auch Pilotprojekte von Smart-Home-Laboren an den Berufskollegs zur Vermittlung moderner Technologien wie IoT (Internet of Things) oder das praxisnahe Kennlernen von Energieeffizienzsystemen zum sparsamen und bewussten Umgang mit Energie. Ebenso wichtig sei die entsprechende Unterstützung der Lehrkräfte bei den Fortbildungen, um eine effektive Vermittlung der Inhalte an die Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten.

Gezielte Unterstützung für Handwerksbetriebe
Darüber hinaus sieht Paic die gezielte Förderung der Meisterberufe, die Unterstützung von Handwerksgründungen und eine effektive Nachfolgeregelung als wichtige Maßnahmen, das Handwerk zukunftssicher und attraktiv zu gestalten.

Gleichzeitig fordert er, kleine Handwerksbetriebe im Kreis von hohen überbetrieblichen Ausbildungskosten zu entlasten und bürokratische Hürden für alle Betriebe abzubauen. Als konkretes Beispiel nennt Paic die beschleunigte und transparente Bearbeitung von Bauanträgen, die besonders für Handwerksbetriebe im Kreis Wesel von wirtschaftlich hoher Relevanz sind. Während viele Städte und Kreise auf die Förderung von Hochschulen setzen, sieht Paic gerade im Handwerk die besten Zukunftschancen für den Kreis Wesel: Mit einem starken zukunftssicher aufgestellten Handwerk gewinne nicht nur das Handwerk selbst, sondern der Kreis Wesel insgesamt.