Neustart der Quartiersentwicklung im "Alten Rathaus" mit Brandy Soggeberg
12.10.2024 Schermbeck (geg). Vor gut einem Jahr wurde der Umbau des „Alten Rathauses“ in Schermbeck zu einem „Caritativ-Soziokulturellen Zentrum“ abgeschlossen. Im Rahmen einer niedrigschwelligen Begegnungseinrichtung hatte es sich der Caritasverband Dinslaken Wesel zur Aufgabe gemacht, in dem Haus einen Treffpunkt zu schaffen, an dem sich Menschen themen-, generations- und herkunftsübergreifend begegnen können. Van Meerbeck betonte damals: "Wenn die Menschen mitmachen, kann das gelingen. Dazu bedarf es aber einer Koordinatorin, die auch eingestellt wurde, dann aber in der Startphase plötzlich und für längere Zeit erkrankte.“ Am 1.8. trat die 25-jährige Sozialarbeiterin und Theaterpädagogin Brandy Soggeberg aus Dorsten-Rhade ihre Nachfolge an und so heißt es heute: „Alles zurück auf Anfang“.
Ziel der Einrichtung ist es, eine Brücke zu bauen, um Menschen vor Einsamkeit zu schützen und Hilfesuchenden entsprechende Angebote zu machen. Für die verschiedenen Aktivitäten, die hier stattfinden können, stehen mit dem Umzug der Kindertagesstätte nun Räumlichkeiten zur Verfügung. Caritasdirektor Michael van Meerbeck kann sich vorstellen, ein Café zu eröffnen. Da es ein Projekt von Schermbeckern für Schermbecker ist, wünscht er sich Menschen, die dies gemeinsam mit Brandy Soggeberg auf die Beine stellen.
Jeder Interessierte, der sich vorstellen kann, ehrenamtlich tätig zu werden, ist eingeladen, gemeinsam mit der Koordinatorin nach Möglichkeiten zu suchen. In den Räumlichkeiten könnten sich zum Beispiel Menschen zum Klönen treffen, es könnten Spieleabende oder -nachmittage stattfinden oder vielleicht ein Repaircafe eingerichtet werden. Van Meerbeck fügt scherzhaft hinzu: „Vielleicht gibt es Leute, die abends nicht einschlafen können und sich deshalb in einem Nachtcafé treffen wollen“. Vieles ist möglich. Aber: Alle Aktivitäten sollen von Schermbeckerinnen und Schermbeckern durchgeführt werden, denn die Caritas hat dafür kein Personal. Und: „Räumlichkeiten können auch für Kurse etc. in Anspruch genommen werden“, so van Meerbeck. Aber: „Nicht immer ist alles kostenlos.“
Mike Rexforth betont: „Unser Ziel ist es, die Menschen zusammenzubringen, denn ohne Miteinander geht es in der heutigen Zeit nicht mehr“. In der kurzen Zeit ihrer Tätigkeit hat Brandy Soggeberg festgestellt, so erzählt sie, dass die Schermbecker gut vernetzt sind. Deshalb ist die fröhliche neue Mitarbeiterin im Haus auch optimistisch, dass die Pläne umgesetzt werden können und erzählt vom Erfolg der Kleiderkammer. Und: „Ich habe in vielen Gesprächen erfahren, wieviel die Schermbecker an diesem Alten Rathaus verbinden. Viele haben hier geheiratet“, erzählt sie. Deshalb sei es ihr ein Anliegen mit den Schermbeckern diesen Ort zu einem Ort der Begegnung zu machen.
Ein Feld, das sie in Zukunft beackern muss, ist die eingerichtete „Tafel“. Denn: "Wir haben zu wenig Lebensmittel, um die 290 Schermbecker Familien, die auf der Liste stehen, zu versorgen", so der Caritasdirektor. Rexforth erläutert die Probleme, die es mit den Filialen gibt. „Die Marktleiter vor Ort sind nicht zuständig und die Verhandlungen mit den Zentralen gestalten sich äußerst schwierig.“ So bleibt nur Rewe Conrad vor Ort. Der Markt verkauft aber wie jedes Jahr im Herbst spezielle Tüten mit haltbaren Lebensmitteln für 5 Euro, die an die Schermbecker Tafel gespendet werden. Die Aktion läuft noch bis zum 20. Oktober. Unabhängig davon, dürfen gern Lebensmittelspenden im alten Rathaus angegeben werden. Auch der SV Schermbeck unterstützt die Tafel, indem die neue Damen Mannschaft mit einem entsprechenden Trikot auftritt.
Wer Lust hat, sich ehrenamtlich zu engagieren und dabei zu helfen, ein wöchentliches Café auf die Beine zu stellen, sich in der Kleiderkammer oder der Tafel zu engagieren, sollte sich bei Brandy Soggeberg melden. Sie ist montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 14 Uhr erreichbar.