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v.l. Wirtschaftsförderer Gerd Abelt, Mark Riegel, Frank Rottbeck, Stephan Stender, Bürgermeister Mike Rexforth

Gestern waren es Dachziegel, Morgen wird es ein Logistikunternehmen

Von Julian Schäpertöns
16.5.2022 Schermbeck. Aus dem Gelände des ehemaligen Idunahall-Dachziegelwerks an der Maassenstraße wird in den nächsten zwei Jahren ein Logistikzentrum. Geplant sind bis zu 200 Beschäftigte, die dort ab 2024 arbeiten sollen
Seit 2005 stehen die Brennöfen im Ziegelwerk in Schermbeck still. 2007 kaufte das Gelände ein holländischer Investor, einige Jahre später erwarben private Investoren das 58.449 Quadratmeter große Gelände – inklusive aller Gebäude. Zahllose Pläne hievten die Ziegelruinen in die Zukunft. Auf dem Papier. Jetzt hat der Bottroper Logistiker Frank Rottbeck das Gelände von Mark Riegel und Stephan Stender erworben und will darauf ein sogenanntes Distributionszentrum entwickeln.

„Wir möchten so schnell wie möglich starten. Wir haben Druck“, erklärte Frank Rottbeck beim Pressegespräch. Sobald die Baugenehmigung vorliegt, starten die Arbeiten am Standort. Der Bebauungsplan liegt bereits vor. Frank Rottbecks Wunsch ist es bis Ende 2023 fertig zu sein. „Von den beinahe historischen Gebäuden bleibt der Altbestand an der Maassenstrasse /Alte Poststrasse erhalten und wird modernisiert. Der gewohnte Blick auf den Standort bleibt also gewahrt,“ erklärt der 50-jährige Unternehmer aus Bottrop.

Hierzu soll unter anderem die vorhandene alte Schmiede zu einem Schulungs- und Kongresszentrum ausgebaut werden. Die ehemaligen Produktionshallen werden allerdings abgerissen und weichen dann einer Lagerhalle, die farblich in das Umland integriert wird. Zudem wird großflächig Photovoltaik auf Dachflächen installiert, das saubere Dachflächenwasser wird bei Regen auf dem Gelände versickert und die gesamte Fläche wird anschließend begrünt.

Wo fast zwei Jahrzehnte kleinteilige Lösungen für das Gelände im Raum standen, haben die letzten Besitzer nun einen großen Investor mit einer Gesamtlösung für den Standort gefunden. Der Schermbecker Bürgermeister Mike Rexforth und die Vertreter der hiesigen Wirtschaftsförderung unterstützen den Ausbau bereits. Ziel sei es immer gewesen am Standort neue Arbeitsplätze zu schaffen. Frank Rottbeck will hier 200 neue Mitarbeiter einstellen. „Das wird noch eine große Herausforderung so viele Leute zu akquirieren“, weiß der Unternehmer.

Rund 22 Millionen Euro wird die Transformation des Geländes in die Zukunft kosten. Allein der auf etwa drei Monate angesetzte Abriss der alten Werksruinen wird auf über eine Millionen Euro geschätzt. Viel Geld, mit dem an dem Standort ein großer Arbeitgeber in Schermbeck entsteht. Es ist geplant, den Unternehmenssitz nach Schermbeck zu verlegen.
„Ich nehme die Arbeit gerne auf mich, weil der Standort einfach unheimlich schön ist. Die Lage an der Lippe und die optimale Verkehrsanbindung ist einmalig. Zugleich gehört Schermbeck räumlich zum Speckgürtel des Ruhrgebiets und dort gibt es schlichtweg keine freien Logistikflächen mehr. Hier schon," erklärt Rottbeck, dessen Unternehmensgruppe für ihre Kunden Transport-, Speditions- und Logistikleistungen anbietet und an neun Standorten im Ruhrgebiet bewirtschaftet.

Zukünftig werden hier vor allem Container aus den Häfen Duisburg und Wesel per LKW angeliefert. Es ist mit einer überschaubaren Anzahl an Anlieferungen zu rechnen, da mit einem Container viele Kartons angeliefert werden, aus denen dann im Distributionszentrum viele kleine Paketsendungen entstehen, die wiederum mit großen Fahrzeugen abgeholt werden. Im Extremfall enthält ein Container 1500 bis 2000 Kartons aus denen dann 1500 bis 2000 Endkundenbelieferungen entstehen. Für diese hohe Anzahl Lieferungen wird es dann aber nur zwei LKW-Bewegungen geben.

Die Zufahrt auf das Gelände soll über die an der westlichen Grenze des Bebauungsplanes Nr. 47 „Gewerbepark Maassenstrasse“ festgesetzte Erschließungsstraße erfolgen. Im Distributionszentrum werden die Waren eingelagert, kommissioniert, nachgearbeitet und verlassen das Lager wiederum über die klassischen Paketdienstleister wie DHL oder DPD. Es werden aus Schermbeck dann Küchengeräte, Kleidung, Gartengeräte, Verpackungsmaterialien und vieles mehr versendet.

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