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Großes Legendentreffen der "Lokomotive Teichweg"

18.6.2017 Schermbeck "Verdammt lang her" von BAP  erklang aus den Lautsprechern an der Schermbecker Burg. Und das hatte eine ganz besondere Bedeutung.


Denn verdammt lang her ist es, dass sich auf dem Gelände der Burg Kinder zum Fussball spielen trafen. Obwohl, es sieht so aus als wenn diese alte Tradition gerade mit dem Nachwuchs wieder belebt wird.


Zumindest nahmen Rainer, Burkhardt und Anja Prinz die neuerliche Belebung des Burgplatzes zum Anlass, die damalige "Straßengang" zusammenzutrommeln, um mit allen in Erinnerungen zu schwelgen. Die Resonanz war überwältigend. Rund 250 Menschen kamen zu der privaten Zusammenkunft. Rund 70 Kinder waren es damals in den 70er Jahren, die in den Genuss kamen,sich auf dem Burggelände austoben zu können.

Die Fotos:
http://schermbeck-grenzenlos.de/index.php/fotos/lokomotive-teichweg-fotos-gaby-eggert

Der Videobeitrag:

   



Wer sich für die detaillierte Geschichte interessiert. Rainer Prinz hat sie aufgeschrieben:
Lokomotive Teichweg: Der erste Versuch einer Annäherung

Als an der Mittelstraße in Schermbeck dieser Wimpel von Elisabeth Dörnemann (geb. Rademacher) geschneidert wurde, traten wenige Kilometer entfernt in der Essener Grugahalle Achim Reichels und Frank Dostals (+) The Rattles und danach The Beatles auf, und Klaus Kubiak, der heutige Nachbar von Rainer Prinz, war als Sanitäter des Roten Kreuzes vor Ort, um Opfer der Beatlemania zu versorgen.
Die „Swinging (and roaring) Sixties“ ließen sich weder in Liverpool noch in London, Hamburg oder in Schermbeck aufhalten.
Während die Kopites an der Anfield Road zum ersten Mal „You’ll never walk alone“ von Gerry and the Pacemakers alleine weitersamgen, weil der Plattenspieler streikte, und anschließend die aktuellen Beatles-Hits zum besten gaben, ereignete sich im Rittersaal der Burg Schermbeck etwas, woran sich Rainer Tewes noch gut erinnern kann: Hier gründeten Burkhard und Rainer Prinz und er an einem Sonntagnachmittag einen Fußballverein, der als SV Teichweg und später, als sich ein politisches Bewusstsein entwickelte, als Lokomotive Teichweg in die Sportgeschichte einging.
Wo sollte man spielen, und wer spielte sonst noch mit?
Die Obstwiese vor der Burg musste als Spielfeld herhalten und entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem richtigen Fußballplatz. Selbstgezimmerte Tore waren der Stolz der jungen Burschen.
Tag für Tag pöhlten die Talente, und die Mannschaft gewann an Qualität und Quantität. Eines Tages erschienen die Gründungsmitglieder an der Drogerie Lippach und fragten Hel-mut junior, der gerade einen Auftrag seiner Eltern erledigte, ob er nicht Lust habe, mit ihnen vor der Burg Fußball zu spielen. Und seitdem wurde die Burg sein zweites Zuhause.
Diese vier Jungs und Hubert Platzköster (+), Hubert Quint, Helmut Lehmbruck, Günter Hoppius, Addy und Rudi Schwarz, Günter Schweers und Jochen Vengels sorgten dafür, dass es an der Burg nie leise und langweilig wurde. Das Spielfeld war bald zu klein, so dass so mancher Baum hinter dem Tor (Richtung Stadtmauer) gefällt und ausgegraben wurde; so manches Feuer erfüllte die Mittelstraße mit dichtem Qualm. Fahnen, Eckfahnen und Außenlinien aus Bindegarn und später aus gelbem Sand, der 10 cm tief ins Erdreich verfüllt wurde, verbesserten den Platzstandard.
Man arbeitete und trainierte nicht nur, man duellierte sich mit dem 2. Straßenverein Schermbecks. In den Sechzigern hieß der EL Clasico: SV Teichweg vs SV Waldweg.
Egal, ob die Spieler um Gerd Winkelmann und die Prost-Brüder gewannen oder verloren, das Rückspiel, die Revanche, wurde schon wenige Minuten nach Spielschluss vereinbart.
Dass die Spielkleidung des SV Teichweg aus einer weißen Turnhose und einem weißen Unterhemd bestand, hatte wohl keinen Bezug zur damaligen Übermannschaft Europas um Ferenc Puskas, Jose Santamaria und Francisco Gento.
Mittlerweile war am Rand des Spielfeldes eine Sprunggrube ausgehoben und mit Sand von einer Wiese am Mühlenteich und aus der Sandkuhle bei Leowald gefüllt worden. In Eimern und Wannen wurde der Transport mit einer Karre von Vennhoff oder Dräger realisiert. Eine ebenfalls selbstgebastelte Hochsprunganlage mit einem Sprungkissen aus mit Heu gefüllten Kartoffelsäcken sowie Hürden Marke Eigenbau erweiterten das Sportangebot.
Noch heute fragen sich Protagonisten dieser Zeit, warum man Mexiko-City und später München als Austragungsorte Olympischer Spiele vorgezogen hat.
Das Wichtigste blieb aber der Fußball, das Pöhlen. Weitere Mannschaften entstanden: Bahnhof, Schieneberg und Heggenkamp.
Das Transferfenster war ständig geöffnet, so dass wie bei den englischen Beatbands jener Jahre die Fluktuation nicht gering war.
Rainer Tewes erinnert sich noch an die unruhige Nacht vor seinem ersten Einsatz als Nachfolger von Günter Hoppius als Torwart des SV Teichweg. Und Helmut Lippach weiß, dass der Transfer von Rudi Schwarz nach Altschermbeck mit der „Überweisung“ von 50 Pfennigen verbunden war.
Jochen Vengels berichtet, dass er auf dem legendären SV Schermbeck-Platz an der Volksschule von Hubert Quint eine Einweisung für seinen ersten Einsatz im Teichweg-Trikot („The All Whites“) erhielt.
Obwohl fast alle Spiele auf dem Platz vor der Burg stattfanden, spielte man auch auf freien Flächen an der Schienebergstege/Landwehr, am Heggenkamp und am Waldweg.
Ein wesentlicher Schritt zu einem tollen Fußballplatz war die Aus- und Umpflanzung von zwei Obstbäumen; einer befand sich im Strafraum, für beide Mannschaften stets ein Unsi-cherheitsfaktor. Der Kirsch,- Apfel- und der Birnbaum trugen nachher am neuen Standort vor der Stadtmauer viele Jahre reichlich Früchte.
Das Spielfeld war nun erstligareif; eine Anzeigetafel wie beim TSV 1860 an der Grünwalder Straße oder bei RWE an der Hafenstraße ( Marke Eigenbau) , einige Bänke an der Seitenlinie, selbstgeknüpfte Netze aus Bindegarn, das man damals beim Getreidemähen mit dem Selbstbinder benötigte, und drei Pfähle, an denen große Konservendosen als Papierkörbe hingen, die zum Sauberhalten der Anlage aufforderten und ein Signal für den Umweltschutz darstellten, hätten den SV Teichweg, der sich inzwischen Lokomotive Teichweg nannte (wohl ein Zeichen des politischen Bewusstseins jener Zeit), sämtliche Auflagen des DFB oder der englischen FA erfüllen lassen.
Wenn man den Fußballplatz verließ, um in der Waschküche erfrischendes Brunnenwasser für die hoffentlich bessere zweite Halbzeit zu trinken, kam man beim Betreten des Burghofes an dem vom SV Schermbeck ausrangierten frisch gestrichenen Schaukasten vorbei, in dem vor allem die Mannschaftsaufstellung für das nächste Match zu sehen war, und man passierte den Eingang zum Vereinsheim, das sich in einem Raum der ehemaligen Melkerwohnung zu einem vom Fußball geprägten Domizil entwickelte, in dem die Tapeten mit Hunderten von Fußballbildern beklebt wurden. Auf dem Bürotisch stand ein hölzerner Ball, der als Kasse oder Spardose fungierte.
Inzwischen hatten die Jungs von Teichweg einmal mit den Fahrrädern die Stadtgrenzen Schermbecks weit hinter sich gelassen und spielten gegen eine Lembecker Mannschaft. Dass wir bei Rot die Kreuzung am Freudenberg überquert haben sollen, wurde bisher von keinem bestätigt, kann aber als Indiz für die Motivation der Kicker gewertet werden. Vor diesem Spiel wurde vom Spielführer einer der drei von Elisabeth Dörnemann geschneiderten Wimpel überreicht.
„Keine Atempause, Geschichte wird gemacht: Es geht voran!“ – Dieses Motto der Düssel-dorfer Band Fehlfarben galt auch für Lokomotive Teichweg: Jethro Tull’s „Locomotive breath“ im Nacken kam nun die Phase der heißen Duelle mit „Femeiche Erle“; die Truppe um Johannes Stevens (+), Hans-Josef Schlüter, Hörnemann und Wenzel Schwering stellte die Schermbecker Recken vor große Probleme. Als kurz vor Wehnachten in der Nacht vor einem Spiel Matsch und Schnee den Platz unbespielbar machten, wollte dennoch keiner das Match absagen. Vermutlich gab es damals auch noch kein Telefon, und die Brieftauben von Jupp Fasselt oder Ernst Beck waren bereits mit dem Taubentransporter unterwegs.
Zwei Experten, wahre Greenkeeper, suchten am frühen Morgen die Schreinerei Hörning auf, baten um Sägespäne, kehrten mit einigen gefüllten Säcken zurück, präparierten einen Straf-raum des Platzes, und trotz dieser sinn- und wirkungslosen Maßnahme wurde gespielt. Hätte man dieses Spiel gefilmt, man hätte keinen Unterschied zu dem Suhlen von Schweinen im Schlamm erkennen können.
In jenen Jahren, als die Kuh Elsa und das letzte Schwein die Ställe auf dem Bauernhof Prinz verlassen hatten, entwickelte sich im Kuhstall ein neues Projekt, das man heute „Indoor-Entertainment“ nennen würde. In der linken Raumhälfte nahm schrittweise ein Sportbereich für Tischtennis Gestalt an; die Mistrinne wurde mit Beton gefüllt, die Eisengestelle der Kuhstellplätze mit einem Eisensägeblatt in mühevoller Arbeit entfernt, und die erste Platte, laut Aussage von Helmut Lippach eine Tür, wurde bald durch eine Spanplatte ersetzt, die Günter Schweers’ Vater aus der Schreinerei Bartelt besorgt hatte. Die Wände hatte man mittlerweile mit Schlämmkreide avantgardistisch bemalt, und auf große Kartonpappen klebte man Poster von Bands aus Bravo und New Musical Express.
Als ein besonderes Ass unter den Zelluloidkünstlern entpuppten sich Pit Steffens und vor allem Klaus Derwing (+). Dass Pit ohne die harte Schule Kuhstall sich nie zu einem solchen Tischtennisspieler entwickelt hätte, bestätigen nicht nur Bernhard Krass, Tristan Bugdoll oder Eberhard Schöler. Auch Maria Prinz hat hier Grundlagen für ihre spätere Karriere er-worben.
Bald pochten im Bereich Fußball Nachwuchstalente ans Burgtor (Knocking on heaven’s door), die Generation um HG Dräger, Jürgen Kamps, Bernd und Dorothee Enseling, Rainer Schwarz, Dieter und Gerd Zelle, Rainer Heuwing und Thomas Schmidt erhob Ansprüche und erfüllte das Burgstadion mit tollen Aktionen, auch mal mit Fehlpässen, emotionalen Ausbrü-chen, die die Stimmung noch bei Overkämping spüren ließ, während die Gründergeneration mit Schule und Ausbildung neue Spielfelder beackerte und bestellte.
Im Sommer, wenn die Alten Herren des SV Schermbeck nicht in der Halle trainieren konn-ten, tauchten die Helden um Willi Dickmanns, Hugo Grewing, Klaus Podgaysek, Alfred Zer-be und Hugo Schulte auf, und es kam zu Spielen bis in die anbrechende Dunkelheit hinein, während die Käuzchen in der alten Trauerweide ungeduldig auf das Trainingsende warteten, um mit ihrem leisen Fauchen die nächtliche Stille zu beherrschen.
In den Jahren, als es die Winter noch den Namen verdienten, sich noch reichlich Wasser in Becke und Teichen befand, kam es vor allem auf dem Badeteich zu wahren Eishockeyschlach- ten; Reinhold Dräger, Willi Dickmanns, Gerd Seegler, Hermann Hecheltjen und Schwager, Pit Steffens, Dr. Ulrich, Alfred Zerbe, Hugo Schulte, Edgar Boes: die Creme des deutschen Eishockeys spielte hier und jagte wie am Füssener Kobelhang dem Puck hinterher, der in den von Hugo Schulte gebauten Toren landen sollte. Waren im Laufe des Tages sämtliche Hart-gummischeiben am Teichrand untergegangen oder verschwunden, kam der von Reinhold Dräger aus Leder gefertigte Puck zum Einsatz, der zwar ständig rollte, jedoch nicht unter-gehen konnte.
Ein Spiel, das am Samstag gegen 12 Uhr zwei Mannschaften mit je drei Spielern begonnen hatten, entwickelte sich im Laufe des Nachmittags zu einer Auseinandersetzung, an der auf beiden Seiten zehn bis fünfzehn Spieler beteiligt waren. Nur die einbrechende Dunkelheit oder auch besorgte Familienmitglieder veranlassten die Freaks auf dem Eis, am nächsten Tag – nach der Frühmesse - erneut die Schlittschuhe unterzuschrauben und zu schnallen, denn nur wenige besaßen richtige Eishockeyschuhe.
Einige „Unkaputtbare“ wechselten nur die Eisfläche, denn am großen Mühlenteich konnte man unter Flutlicht, das Wolfgang Lensing senior am Mühlengebäude installiert hatte, seine Kreise und Kringel ziehen und mit einfachem Rittberger die Zuschauer begeistern.
Will man ein Lied auswählen, das zu dieser Epoche passt, dann kommt mir „Summer of 69“ in den Sinn, und eine Strophe könnte unseren Erinnerungen entsprechen:

Oh, when I look back now
That summer seemed to last forever
And if I had the choice
Yeah, I'd always wanna be there
Those were the best days of my life

Die letzte Zeile mag ja übertrieben klingen, aber irgendwie stimmt sie doch.

Oder ist der Kracher von Brings zutreffender?

Nä, wat wor dat dann fröher en superjeile Zick,
mit Träne in d'r Auge loor ich manchmol zurück.
Bin ich hück op d'r Roll nur noch half su doll,
doch hück Naach weiß ich nit wo dat enden soll.

Et weed immer späder, drusse weed et hell.
Mer sitze noch zesamme bei Biercher un Verzäll.
Et is fast wie fröher, doch ich muss noh Huus;
do fängt et an ze schneie, medden im August.

Nä, wat wor dat dann fröher en superjeile Zick,
mit Träne in d'r Auge loor ich manchmol zurück.
Bin ich hück op d'r Roll nur noch half su doll,
doch hück Naach weiß ich nit wo dat enden soll.

Wenn wir in die jüngste Vergangenheit schauen, erblicken wir im Herbst 2016 viele Kinder aus Kindergarten und Grundschule, die auf dem historischen Teichweg-Grund fast pausenlos dem Leder hinterherjagen, das heute gar nicht mehr den Namen verdient. – Das würden uns der „alte“ Vennhoff oder Reinhold Dräger bestätigen. – Diese Kids (are allright –The Who ) versuchten den Ball in einem der beiden tranportablen Stahltore mit Netz unterzubringen.
Am Rande des Spielfeldes beobachteten die Eltern, weitere Angehörige und Akive und Sympathisanten von Lokomotive Teichweg das Geschehen..
Selbstgebastelte Eckfahnen, Bänke am Rande, lebhaftes Treiben auf dem Platz und an den Seitenlinien riefen Erinnerungen an die sechziger Jahre wach; man glaubte, die Wiederaufer-stehung alter Zeiten vor Augen zu haben, und so war es nicht mehr weit, den 17. Juni 2017 zum Tag der Legenden auszurufen und alle, die an der Geschichte rund um das Burgstadion mitgewirkt haben, zu einem Treffen und Wiedersehen einzuladen.
An jenem Herbstsamstag entdeckte man unter den Zuschauern Mutter (und Oma) Prinz, Margret und Willi Dickmanns und Lenchen Lösing, während Harald, der Gatte von Maria Prinz, Würstchen grillte; in der Glück auf-Kampfbahn am Schalker Markt hatte es früher nicht anders ausgesehen und gerochen.
Mutter Prinz hat mit ihrem Mann zahlreichen Kindern nicht nur aus Schermbeck eine Kindheit und Jugend wie im Märchen erlaubt und ermöglicht. Margret und Willi haben als Anrainer des Burgstadions fast alles miterlebt.
Und die 103-jährige Lenchen Lösing, die von ihrer Loge wirklich alles hautnah verfolgen und überblicken konnte und musste, hat nie ein Wort der Kritik verloren, obwohl wir wahrlich keine Klosterschüler oder Trappistenmönche waren.

Danke für alles!

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