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Ausstellung "twocolors:onebrush" im Wasserturm Wesel von Bernd Caspar Dietrich Gahlen und Augustus Goertz New York

17.7.2024 Kreis Wesel/Gahlen (pd). Der historische Wasserturm Wesel wird am Sonntag, 21. Juli 2024 zur Kulisse eines ungewöhnlichen Ausstellungsprojektes: „twocolors:onebrush“ lautet die Idee des renommierten Schermbecker Künstlers Bernd Caspar Dietrich, der gemeinsam mit dem New Yorker Künstler Augustus Goertz drei Ebenen des Wasserturms in der Brandstraße 44, 46483 Wesel bespielen wird. Die Vernissage ist am Sonntag ab 11 Uhr, die Künstler sind anwesend.

Twocolors:onebrush heißt sinngemäß übersetzt: Zwei Farben, ein Pinsel oder zwei Künstler, eine Idee. Insbesondere die reliefartigen Oberflächen beider Künstler inspirierten sie bei ihrem Kennenlernen im Frühjahr 2024 zu der Idee, die jeweiligen Arbeitsweise im Atelier in Schermbeck gemeinsam auszuprobieren und einen Ausstellungspiloten zu wagen. Durch den Besuch von Lothar Lubawski vom Verein Kunst im Turm Wesel entstand eine Verbindung zwischen den Künstlern und dem Wasserturm.

Augustus Goertz ist in Greenwich Village im Westen Manhattans geboren und lebt heute im Stadtteil TriBeCa. Weil es für Künstler enorm aufwendig ist, Kunstwerke durch den Zoll und über weite Strecken zu transportieren, startete er am 10. Juli mit einer 20 Meter Leinwand im artpark Atelier von Bernd Caspar Dietrich als „Artist in Residenz“. Motivation seiner prozessualen Arbeit ist es auch, mit der „Erde seiner Ahnen“ aus NRW zu arbeiten. Ende des 19. Jahrhundert wanderte sein Urgroßvater aus der Klingen-Stadt Solingen mit einer Reihe von Fachkräften in die USA aus, um dort eine Klingenfabrik zu gründen. „Meine Absicht ist es, Kunstwerke zu schaffen, die die Erde, Steine, Samen und den Sand von Nordrhein-Westfalen in die Textur meiner Bilder einbeziehen“, so Augustus Goertz. „Ich möchte nicht nur mit dem Geist meiner Vorfahren verbunden sein, sondern auch mit der Heimat, von der aus zu ihrem großen Abenteuer in die „Neue Welt“ aufgebrochen sind. Mein Ziel ist es, dass meine Arbeit eine echte Verbindung zu den Menschen herstellt, die heute in dieser Gegend leben.“ Bereits seine Eltern waren bekannte Künstler in den USA, seit frühster Kindheit ist er in Ateliers aufgewachsen.

Mit der Arbeitsthematik Of The Earth - was so viel heißt wie von der Erde - arbeitet er schon seit vielen Jahren. Die aktuelle Werkreihe, die nun in Deutschland entsteht, verbindet sowohl die Erde als auch den ihr innenwohnenden Geist seiner Vorfahren. Er nennt sie „THE SOIL / SOUL OF MY ANCESTORS“. Unter anderem rohe Schafswolle aus Gahlen, Federn, Moos und Holzspäne werden in den Untergrund seiner Werke eingearbeitet.

In Korrespondenz dazu präsentiert Bernd Caspar Dietrich im Wasserturm thematisch Arbeiten, in denen es im weitesten Sinne um Behausung geht. Aus der Serie BetonGold und den Urbanisten zeigt Dietrich aktuelle und ältere Arbeiten, die die Idee von Augustus Goertz aufnehmen und sie aus einer anderen Perspektive erzählen. Bei den Urbanisten geht es darum, wie sich Gesellschaften immer mehr Raum nehmen und einnehmen. Mit der Serie BetonGold untersucht der Künstler die Werte von Gesellschaften.

Zu vier Künstlergesprächen wird eingeladen am 25.07./ 21.08./23.08.24 von 18 bis 20 Uhr in den Wasserturm Wesel.
Zu einem Atelier-Brunch am 28. Juli von 11 bis 14 Uhr in den artpark, Hoher Berg 15, 46514 Schermbeck.

Weitere Info: www.artpark.nrw