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Stolpersteine wienern- gegen das Vergessen

11.11.2019 Schermbeck (geg). Hugo Schönbach, Else Schönbach, Miriam Schönbach und Amalie Schönbach ist in gleichmäßiger Präzision in die vier (Stolper)Steinen vor dem Haus Köching auf der Georgstraße eingraviert.

Nur wenige Meter weiter gegenüber der Georgskirche sind die Namen Rika Hoffmann und Sibilla van Geldern zu lesen. Sechs Namen aber sie eint eine Geschichte. Sie alle waren jüdischen Glaubens, sie alle wurden in die Ghettos nach Riga und Theresienstadt deportiert. Im Juni 2010 errichtete der Künstler Gunter Demnig auf Einladung des damaligen Abiturjahrganges der Gesamtschule Schermbeck diese Stolpersteine. Im Laufe des Jahres verschwinden die Steine witterungsbedingt immer wieder aus dem Blickfeld. Seit zwei Jahren sorgt Elke Langenfeld von der Gruppe AGR (Aufstehen gegen Rassismus) am geschichtsträchtigen Datum 9. November dafür, dass sie wieder glänzen und auffallen.



Erste schriftliche Belege über die jüdische Gemein¬schaft in Schermbeck gehen in die Zeit des Dreißig-jährigen Krieges zurück. Zur Einwohnerzählung 1855 zählte Schermbeck schließlich 897 Bürger, davon 97 jüdischen Glaubens. Zu Beginn der Nazidiktatur waren es noch zwischen 20 und 30 Juden, 1943 gab es in Schermbeck keinen einzigen Juden mehr. Mit Rika Hoffmann wurde am 1. Januar 1943 die letzte verbliebene Jüdin aus Schermbeck ins KZ deportiert.
Am 9. November 1938 ging auch in Schermbeck das Grauen um, als die Nazis über die Adolf-Hitler-Straße (heute Mittelstraße) zogen, um Wohnungen jüdischer Bewohner zu zerstören. Auch die Synagoge zwischen Georgstraße und der heutigen Straße „Hinter der Mauer“ wurde zerstört, aber wohl nur wegen der dichten Wohnbebauung nicht abgebrannt.



Unter der Federführung von Elke Langenbrink trafen sich am Samstag Mitglieder der Gruppe „Aufstehen gegen Rassismus“ Schermbeck-Dinslaken, Mitglieder der Partei „Die Partei“ - „Wir haben mal stinkende blaue Putzlappen mitgebracht“ so der Vorsitzende Marc Overkämping, und Stephan Leifeld von der Partei „Vorwärts -Alternative Linke“.
„Die Deutsche Geschichte scheint sich zu wiederholen, man kann nicht darüber hinwegsehen wie das und was da passiert ist“, so Elke Langenbrink, die bemüht ist im Ort gegen Rassismus Kräfte zu bündeln. Mit Blick auf die Kommunalwahl im nächsten Jahr finde sie es wichtig, dass rechtzeitig Kräfte gebündelt werden, um auch in Schermbeck das Etablieren der rechten Strömungen zu be/verhindern.