Eine Familie rennt wenns "brennt"
24.8.2018 Schermebck (geg). Wenn der Alarmgeber piept, rennt die Familie Schumann mit Maike, Frank, Lea und Jonas los.
Die zwei Jüngsten Lutcy, 15 Jahre und die zwölfjährige Lilly müssen dann daheim bleiben, denn die Mädels sind noch in der Jugendfeuerwehr. Kein Wunder also, dass die Feuerwehr ein großes Thema in der Familie ist „Wir haben immer was zu erzählen und diese Gemeinsamkeit schweißt uns zusammen“, erzählt Maike Schumann.
Die Jüngste, Lilly nämlich, ließ sich natürlich auch vom Fieber anstecken und ist nun endlich in der Jugendfeuerwehr. Sie kann sich wohl vorstellen später ebenfalls in den aktiven Dienst zu wechseln, aber jetzt freut sie sich erst mal aufs Kreisjugendzeltlager., erzählt sie.
Auch Lutcy ist mit Feuereifer dabei und interessiert sich sehr für alles was rund um den Feuerwehrdienst passiert. Da die Familienmitglieder auch schon mal nachts raus müssen, hat sie einen Einsatzzettel kreiert, damit die Jüngsten Bescheid wissen, wenn mal nach dem Aufstehen am Morgen niemand zuhause ist.
Die Zwillinge Lea und Jonas Schumann beide 19 Jahre, sagen von sich, in die Aufgabe hineingewachsen zu sein. Beide befinden sich seit einem Jahr im aktiven Dienst, haben ebenfalls in der Jugendfeuerwehr ihre „Laufbahn“ begonnen. Jonas interessiere sich sehr für technische Abläufe und ist deswegen auch immer gern bei den Übungsabenden dabei, erzählt er. Menschen zu helfen sei für ihn ebenfalls selbstverständlich und er schwört auf die Gemeinschaft Feuerwehr. Jonas Schumann ist in der Lage die Wehr auch tagsüber zu unterstützen, da er als Landschaftsgärtner bei der Firma BWE arbeitet.
Obwohl ihre komplette Familie Mitglied der Feuerwehr ist, beton Lea Schumann, dass es ihre ganz eigene Entscheidung war, dem Löschzug beizutreten, betont sie. Als sie in den aktiven Dienst eintrat, war sie noch Schülerin der Gesamtschule Schermbeck, sie hat in diesem Jahr ihr Abitur gemacht. Das bedeutet, dass der Alarmgeber auch schon mal im Unterricht auslöste, denn diesen hat sie immer und überall dabei. Obwohl es auch eine Ausnahme gab. „Bei den Klausuren musste dieser draußen bleiben, denn eine Klausur abgebrochen oder nicht geschrieben, bedeutet ausnahmslos die Note sechs. Aber sonst galt: „Eine Sondergenehmigung machte es möglich, dass ich am Einsatz teilnehmen konnte“.
Auch ihre Freunde müssen Verständnis aufbringen, wenn Lea mitten im Gespräch oder einem netten Abend plötzlich aufbricht. „Sorry ich muss los“ heißt es dann nur. Das sei aber kein Problem. „Sein Bestes im Einsatz zu geben ist ein gutes Gefühl und ich finde es schön, dass ich in Notsituationen etwas tun kann.“ sagt Lea Schumann.
Die Oberfeuerwehrfrau Maike Schumann ist 42 Jahre jung und seit fünf Jahren Mitglied im Löschzug Altschermbeck. Mitten drin zu sein, das gebe ihr ein gutes Gefühl. „Man muss aber auch als Frau einfach ein Typ dafür sein,“ schränkt sie ein. Maike Schumann ist es. Sie hilft gern und interessiert sich für technische Abläufe. Schwierige Einsätze verarbeitet sie in Gespräch mit den Kollegen und Kolleginnen. „Wir haben hier eine super Kameradschaft“, sagt Maike Schumann. Auch zuhause wird darüber gesprochen, denn meist waren ja alle dabei. Der 44jährige Hauptbrandmeister, Ehemann und Papa Frank ist nicht nur Mitglied der freiwilligen Feuerwehr, sondern auch Beamter in der Berufsfeuerwehr in Essen. Er hat sich in der Jugendfeuerwehr vom Berufsbild begeistern lassen, so dass er eine entsprechende Ausbildung absolvierte. Die Weiterentwicklung der Technik, die Kameradschaft und natürlich Hilfe zu leisten, das fasziniere ihn. Wenn das auch manchmal anstrengend sei. Denn wenn Frank Schumann nach dem 24 Stunden Dienst Feierabend hat, hat er meist auch mindestens 12 Einsätze hinter sich, berichtet er. Aber trotzdem rennt er los, wenn zuhause der Alarmgeber piept. Gemeinsam mit seiner Familie